Bad Berleburg. Wie kann sich eine Kleinstadt weiterentwickeln und die Innenstadt neu beleben? Bad Berleburg beteiligt sich dazu an der Kleinstadtakademie.
Was hat Bad Berleburg mit den Kleinstädten Großräschen (Brandenburg), Eilenburg (Sachsen) und Osterburg (Sachsen-Anhalt) gemeinsam? Die Antwort auf diese Frage lautet: ein Ziel. Denn: Gemeinsam mit dem Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung (vhw) bilden diese Städte das Modellvorhaben „Lokale Demokratie gestalten – Beteiligungspraxis zur Stadtentwicklung in Kleinstädten“. Dies ist Teil der sogenannten Kleinstadtakademie.
Das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben Kommunen im vergangenen Jahr aufgerufen, sich bis zum 20. September 2020 für die Pilotphase der Kleinstadtakademie zu bewerben. Das Projekt geht bis März 2023.
Bad Berleburg
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„Mit verschiedenen Forschungsvorhaben und Förderprogrammen haben sich das BMI und BBSR in den vergangenen Jahren verstärkt der Stadtentwicklung kleinerer Städte und Gemeinden zugewendet. Darauf aufbauend erfolgt mit der Pilotphase der Kleinstadtakademie eine vertiefende Forschung zur Unterstützung der zukünftigen Stadtentwicklung des Typs Kleinstadt“, teilt die Stadt Bad Berleburg auf Nachfrage dieser Zeitung mit.
Und die Odebornstadt ist Teil dieser „Forschungsgruppe“. Insgesamt fünf Modellvorhaben arbeiten bundesweit an unterschiedlichen Fragestellungen und Themenfeldern. Gestartet wurde bereits im März dieses Jahres. Wie ist dort der Stand der Dinge? „Innerhalb des Modellvorhabens, an dem die Stadt Bad Berleburg teilnimmt, hat bereits ein erstes Zoom-Treffen im März stattgefunden, geplant ist nun im Juni eine erste Transferwerkstatt. Die weiteren Untersuchung finden zunächst im Kern zwischen den vier anderen Kommunen statt“, heißt es seitens der Stadt.
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Und was ist das Ziel des Modellvorhabens? „Gemeinsam wird versucht, bis zum Projektende 2023 Lösungen zu finden, wie unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen stärker in die Stadtentwicklungsprozesse mit einbezogen werden können. Vor dem Hintergrund der umfangreichen Erfahrungen beim Bad Berleburger Leitbildprozesses „Meine Heimat 2030“ hatte Lars Porsche vom BBSR angeregt, dass Bad Berleburg als kooptierter Partner an diesem Bundesprogramm mitwirkt“, teilt die Stadt mit, dessen Bürgermeister Bernd Fuhrmann im Beirat der Kleinstadtakademie sitzt. „In seiner jüngsten Sitzung hat der Beirat den Vorsitz neu geregelt.
Dabei wurde Bürgermeisterin Tanja Rönck (Malente) zur Vorsitzenden und Bürgermeister Bernd Fuhrmann zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt“, heißt es.
Der Beirat
Der Beirat nimmt während der Laufzeit der Pilotphase der Kleinstadtakademie verschiedene Aufgaben war – wie beispielsweise Vorschläge zu Projekt aufrufen, Jurytätigkeiten zur Auswahl von Vorhaben, Stellungnahmen zu Methoden und Instrumenten der Akademie oder auch zur Weiterentwicklung der Kleinstadtakademie.
Aber nicht nur das – zudem unterstützt der Beirat das Anliegen der Kleinstadtakademie mit innovativen wie auch experimentellen Formaten und Vorhaben zum Forschungs- und Erkenntnisinteresse des Bundes zur zukunftsfesten Entwicklung von Kleinstädten.
Ausgangslage
Das Modellvorhaben ist – wie bereits erwähnt – im Rahmen der „Pilotphase Kleinstadtakademie“ Teil des Forschungsfeldes „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)“ und „befasst sich mit den Möglichkeiten der Förderung, Weiterentwicklung und Verstetigung kommunaler Beteiligungsinstrumente in der Kleinstadtentwicklung“, so steht es in einer Mitteilung des vhw.
Mit dem Projekt sollen demnach unterschiedliche Herausforderungen in den Projektkommunen adressiert werden, die im Kontext gesamtstädtischer Entwicklungsprozesse behandelt werden sollen.
Ziele
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Wie der vhw auf seiner Homepage schreibt, werden in dem Vorhaben zunächst „die Erfahrungen der jeweiligen Kommunen mit Beteiligungsprozessen untersucht und ausgetauscht“. Diese bilden die Basis, auf der dann neue Ansätze und Instrumente entwickelt und erprobt werden sollen, „die den Zusammenhalt und den Gemeinsinn fördern, das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Politik und Verwaltung stärken sowie die Zusammenarbeit zwischen Kernstädten und Ortsteilen verbessern“. Immer im Blick: eine gemeinwohlorientierte Kleinstadtentwicklung.
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Und worauf genau? Auch auf diese Frage geht der vhw auf seiner Internetseite ein: „Das Projekt zielt ab vor allem auf:die Einbeziehung und Ansprache unterschiedlicher gesellschaftlicher Sozialgruppen, insbesondere der schwer erreichbaren Teile der Stadtbevölkerung in die Engagement- und Teilhabestrukturen;die konstruktive Zusammenarbeit und den Austausch „auf Augenhöhe“ zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Zivilgesellschaft sowie Politik und Verwaltung in der ganzen Stadt und deren Teilräumen;die Förderung des Ausgleichs und der Vermittlung zwischen den verschiedenen Interessen und Ansprüchen an die kommunalen Entwicklungsziele;die Stärkung der lokalen Demokratie.“