Bad Berleburg. Schröder übernimmt die Räumlichkeiten der Buchhandlung Mankelmuth zum 1. April. Die sucht nun ein neues Ladenlokal. Wir haben beide gesprochen.

Monika Schröder ist voller Vorfreude. Sie hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – mit 55 Jahren. Aber etwas anderes kam für die Buchhändlerin aus Bad Berleburg auch gar nicht in Frage. Still zu Hause rumsitzen liegt der Girkhäuserin nicht. Am 2. Mai soll es soweit sein, dann eröffnet die „Berleburger Buchhandlung“ in der Poststraße 19.

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Schröder übernimmt die Räumlichkeiten der Buchhandlung Mankelmuth zum 1. April. Über zwölf Jahre hatte sie an dieser Stelle bereits gearbeitet – als Filialleiterin bei Mankelmuth – und die Niederlassung in Bad Berleburg mit aufgebaut. Aber Monika Schröder kennt das Geschäft. „Ich jetzt seit 29 Jahren Buchhändlerin in Bad Berleburg“, sagt sie. Los ging es 1992 in der Buchhandlung Nohl, aus der später die Buchhandlung am Markt wurde. 2004 dann kam dort die betriebsbedingte Kündigung. Monika Schröder stand als alleinerziehende Mutter vor dem Nichts. „Ich habe dann einen Nachmittag lang Klinken geputzt“ – und schnell Glück gehabt. Fünf Jahre in der Buchhandlung Kühn folgten, bevor Schröder dann zum Mitbewerber Mankelmuth wechselte, der in Bad Berleburg neu startete.

Ein Wagnis mit 55 Jahren

Mankelmuth sucht neuen Laden

Auch wenn die Ladentür am alten Standort in der Poststraße 19 zum 31. März schließt: Die Buchhandlung Mankelmuth gibt Bad Berleburg nicht auf. Das macht Geschäftsführer Mathias Mankel im Telefongespräch mit der Redaktion deutlich. „Wir wollen am Standort bleiben. Der hat sich in den vergangenen 12 Jahren prima entwickelt“, sagt er. „Auch die Kunden sind froh, dass wir bleiben wollen.“Allerdings ist der Buchhändler mit Filialen am Hauptmarkt in Siegen, am Uni-Campus in der Adolf-Reichwein-Straße, in Kreuztal, Betzdorf und Bad Berleburg auf der Suche nach einem neuen Ladenlokal im Zentrum von Bad Berleburg. „Wir sind bereits in konkreten Gesprächen, aber es ist noch alles offen“, betont Mathias Mankel. „Wir möchten uns gerne vergrößern.“Klare VorstellungenAußerdem solle das Ladenlokal barrierefrei erreichbar und gut anfahrbar sein, also Stellplätze für Kunden bieten. In den neuen Räumen kann sich Mathias Mankel auch eine etwas veränderte Raumnutzung vorstellen, ein kleiner Bereich, in dem Kaffee gereicht werden könne oder auch zukünftig Lesungen stattfinden können, sind die Ideen. „Wir wollen wieder mehr in Richtung Erlebnis gehen“, so Mankel weiter. Für die Kunden der Westfalenpost und Westfälischen Rundschau solle alles beim Alten bleiben, man wolle den Leserservice für die beiden Wittgensteiner Tageszeitungen fortführen. Wichtig sei auch, dass sich für die Kunden möglichst wenig ändere: „Wir arbeiten an einem möglichst weichen Übergang. Wir wollen höchstens ein längeres Wochenende schließen.“

Jetzt steht Monika Schröder wieder vor einem Neustart: „Natürlich ist das ein Wagnis“, kommentiert sie die Frage nach der Zukunft. „Aber ich will ja auch noch mindestens zwölf Jahre arbeiten“. Wie sehr ihr der Umgang mit Büchern und vor allem Kunden gefehlt hat, dass habe sie gemerkt nachdem sie gekündigt hatte. „Die letzten Monate waren schlimm“, berichtet sie. Berührt ist sie aber von den vielen Menschen, die sie zwischenzeitlich getroffen hat. „Viele Kunden haben sich nach mir erkundigt. Eine hat mir sogar eine Weihnachtskarte geschrieben. Und wenn ich gefragt werde, was ich mache und sage, dass ich bald wieder da bin, freuen sie sich“.

Es ist diese positive Kleinstadtatmosphäre, die die 55-Jährige so schätzt. „Das persönliche Miteinander ist mir einfach wichtig“, sagt sie. Und deshalb nennt sie ihr Geschäft auch bewusst „Berleburger Buchhandlung“.

Eröffnung am 2. Mai 2022

Dort soll es dann ab 2. Mai ein klassisches, allgemeines Buchhandlungssortiment geben. Und natürlich werde es – wie schon früher – ein Wittgenstein-Regal geben. Dort finden sich dann Bücher und Schriften rund um den Altkreis, heimathistorische Forschung, aber eben auch Lesestoff mit Lokalkolorit – wie die Krimis von Wolfgang Breuer. Fest im Blick hat Schröder auch zwei weitere Standbeine: Das Schulbuchgeschäft, in das sie einsteigen möchte und auch das Bad Berleburger Literaturpflaster, das sie gerne unterstützen möchte.

Bis dahin gibt es aber auch noch eine Menge zu tun: Ab April sind die Maler und Ladenbauer in den Räumen. Und fast zeitgleich werden wohl auch die ersten Bücher geliefert. Immerhin, einen Punkt kann Schröder schon als erledigt verbuchen: „Das Team steht zum größten Teil“, sagt sie und freut sich, bald wieder im Geschäft zu sein.