Bad Berleburg. Kreisverkehr, neue Bahnbrücke sowie neuer Fuß- und Radweg. Es soll viel passieren an der B 480 zwischen Bad Berleburg und Raumland.

„Für den Ausbau der B 480 hat es viel Geduld gebraucht – und die braucht es auch weiterhin – aber jetzt kommt er endlich“ – Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann macht in seiner virtuellen Ansprache bei der digitalen Infomesse zu besagtem Ausbau deutlich, dass diese Entwicklung lange auf sich warten lassen hat. Doch jetzt kann es losgehen, die Pläne für die Strecke zwischen Raumland und Bad Berleburg stehen – bis zum 18. Juni können sich Anwohner noch mit Kritik, Wünschen und Ideen einbringen.

Der Hintergrund

Erst vor elf Jahren sei so richtig Bewegung in die Sache gekommen, so Wolfgang Grund, Abteilungsleiter Infrastruktur und Erholung. Im Jahr 2015 folgte eine Überplanung, denn der Neubau solle eine nachhaltige Lösung sein.

„Deshalb wird direkt neben der Kläranlage am Ortseingang von Bad Berleburg ein Kreisverkehr entstehen, um die Kreuzung zu entschärfen. Außerdem wird es einen Radweg geben. So wird die Strecke sicherer für alle“, erläutert Grund den Plan. „Die Bahn hat auch mitgezogen und plant jetzt eine neue Eisenbahnbrücke aus Stahl, eine Einfeldbrücke. Damit wird der der Kurvenbereich deutlich übersichtlicher“, fügt Grund hinzu.

„Wir wissen, dass das Thema schon für viel Unmut gesorgt hat, aber jetzt geht es voran. Die Abstimmungen haben viel Spaß gemacht“, so Fuhrmann. „Der Sicherheitsaspekt ist ein ganz wichtiger. Die Fahrbahn ist nicht breit genug, es gibt keine Fuß- und Radwege – und das bei einem derartigen Verkehrsaufkommen, an einer Bundesstraße, die unsere Kernstadt erschließt“, führt der Bürgermeister weiter aus. Aus diesem Grund sollte der Ausbau eigentlich schnell erledigt werden.

„Dass es so aber nicht ging mussten wir erkennen. Es war nicht immer schön und deshalb können wir den Unmut unserer Bürger nachvollziehen“, macht Fuhrmann deutlich. Man habe immer auf transparente Kommunikation gesetzt und mit Bürgern diskutiert. „Das war wichtig. Jetzt ist endlich Land in Sicht. Der Ausbau bedeutet Sicherheit für alle“, so Fuhrmann.

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Vor allem für die Fahrradfahrer sei es wichtig, dass das Konzept nachhaltig erdacht wird. Der Radweg ist Teil des interkommunalen Radwegekonzepts des Kreises und des Radwegekonzepts des Zweckverbands Siegen-Wittgenstein. „Wir haben dabei ganz bewusst über die Stadtgrenzen hinaus gedacht, um alternative Mobilitätsformen bewusst zu fördern. Das machen wir auch im Rahmen unseres städtischen Radwegekonzeptes, das sich derzeit in der Aufstellung befindet“, erklärt Grund weiter. Der Kreisverkehr werde dabei gleichzeitig eine Zufahrt zum Radweg sein.

Der Plan

Die Maßnahme zwischen Bad Berleburg und Raumland mit einer Streckenlänge von insgesamt 1,72 Kilometern ist für den Ausbau in zwei Projektabschnitte unterteilt worden. Der erste Projektabschnitt mit 560 Metern Länge erstreckt sich dabei von der Einmündung Limburgstraße in Bad Berleburg bis auf Höhe des Klärwerks. Der zweite Abschnitt mit einer Länge von 1,16 Kilometern schließt dort an und erstreckt sich bis zur Einmündung der Wittgensteiner Straße (L 553), Raumländer Brücke. Die Projektbeteiligten sind die Straßen NRW-Regionalniederlassung in Südwestfalen, die Stadt Bad Berleburg und die Deutsche Bahn Netz AG.

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Nach den Sommerferien beginnen die Grunderwerbsgespräche, so Johannes Müller, Projektleiter Planung bei Straßen NRW. Dann werden alle durch den Ausbau betroffenen Eigentümer (auch Besitzer von angrenzenden Wiesen) gezielt angesprochen. Danach beginnt die Ausführungsplanung.

Der erste Bauabschnitt soll laut Müller 2022/23 mit der Baudurchführung fertig sein, 2023 soll dann die Planfeststellung für Bauabschnitt 2 beginnen. Auch dazu können Anwohner die Planunterlagen der Stadt einsehen und haben die Möglichkeit zu einer Stellungnahme oder auch Einwendungen. Laut Plan folgt 2024 der Planfeststellungsbeschluss, im Jahr 2025 die Erstellung der Ausführungsplanung und ab 2026 der eigentliche Bau.

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„Immer unter der Voraussetzung, dass wir Baurecht haben und zudem eine geeignete Finanzierung“, macht Müller deutlich. „Wenn das alles fertig ist, ist das ein weiterer schritt in der Mobilitätskonzeption Bad Berleburgs“, so Fuhrmann. Weitere Planungen dahingehend sehen eine Umplanung und Entwicklung der Entlastungsstraße vor, di innerstädtische Verkehrskonzeption, eine Mobilstation für alle Verkehrsteilnehmer am Bahnhof, Barrierefreiheit und die Stemmung des ÖPNV.

Die Bahnbrücke

Die Eisenbahnüberführung ist bereits 111 Jahre alt, erklärt Jens Gulich von der Deutschen Bahn. Sie ist Bestandteil der eingleisigen, nicht elektrifizierten Bahnstrecke von Erndtebrück nach Bad Berleburg. Im Rahmen des Straßenausbaus soll sie komplett neu gebaut werden. Aus technischen Gründen sei eine Sanierung nicht mehr möglich, zudem ist die Durchfahrtshöhe von vier Metern nach heutigen Maßgaben nicht mehr zulässig. Außerdem wird eine Vergrößerung der lichten Weite erforderlich werden.

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Die Brücke wird künftig als einfeldrige Fachwerkbrücke die Odeborn und die ausgebaute B 480 überqueren. Die neue lichte Höhe wird an jeder Stelle mindestens 4,70 Meter messen. Die lichte Weite wird von 3 auf 64 Meter erhöht. Damit wird am östlichen Ende der Brücke eine größere Entfernung zur Odeborn entstehen, was einen besseren Hochwasserschutz gewährleisten soll. Stützwände am westlichen Ende der Brücke ermöglichen den Ausbau einer verbreiterten B 480 sowie eines Fuß- und Radweges.

Die Baudurchführung

Jeder Bauabschnitt wird aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen unter Vollsperrung stattfinden. Der Überörtliche Verkehr wird dann über die L 553/L 906/Stöppelsweg als Umleitung ausgewiesen. Anlieger dürfen durch die Baustelle zu ihren Häusern fahren

Von der Limburger Straße bis zum künftigen Kreisverkehrsplatz ist die Umleitung über die Limburgstraße vorgesehene, für Anlieger ist die Straße Am Alten Weinberg frei. Betriebe bleiben über die Limburgstraße erreichbar. Wenn der Kreisverkehr gebaut wird, soll ein Umfahrung über die L 553/L 906/Stöppelsweg möglich sein.

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Der zweite Bauabschnitt ist in vier Unterabschnitte eingeteilt. Für Anlieger ist die Zufahrt frei, Einmündungen und Grundstückszufahrten bleiben befahrbar. Als Umleitung dient auch hier wieder die L 553/L 906.

Auch der Ersatzneubau der Bahnbrücke erfolgt unter Vollsperrung und ist für den Bauabschnitt 2 vorgesehen. Die Umleitung bleibt dieselbe.

Weitere Infos gibt es auf www.strassen.nrw.de. Fragen werden per Mail bis 18. Juni beantwortet: B480-BadBerleburg@strassen.nrw.de oder telefonisch unter 0271/3372-212 Frau Ollertz bis 18. Juni.