Bad Laasphe. Jetzt ist sie fertig, die formschöne Holzbank in Bad Laasphe. Dort zu sehen sind die 21 Ortsbilder der Lahnstadt.
Sagenhafte 293 Jahre ist es her, als mitten in der Lahnstadt eine Eiche gepflanzt wurde. Über die Jahre wurde sie zu einem sehr beliebten Baum an der früheren Hauptverkehrsachse und heutigen B62, der bis 2018 rastende Wanderer oder Ruhesuchende auf den unter ihm liegenden Bänken beschatte. 2018 bestätigte ein Gutachten, dass die Wurzel des alten Baumes von Keimen befallen ist und er über kurz oder lang umkippen wird.
Damit war er nicht mehr haltbar und musste schweren Herzens gefällt werden. Die Eiche war schon fast ein Wahrzeichen und aus dem Stadtbild kaum wegzudenken, so dass nicht wenige Bürger hier die ein oder anderen Träne verdrücken mussten. Am selben Ort konnte durch eine Spende aus der Bevölkerung derweil eine neue Eiche gepflanzt werden, natürlich noch nicht so groß. Aber auch sie wird, wie ihr Vorgänger, die Geschichte Bad Laasphes miterleben. Und niemals geht man so ganz...dachte sich die TKS Bad Laasphe und sicherte sich durch den Bauhof der Stadt Bad Laasphe den hauptsächlichen Stamm der riesigen Eiche.
Ein Leader-Projekt
Nach Rücksprache mit einigen Bürgern und Vereinen entstand die Idee aus dem vorhandenen Stamm eine große Ruhebank sowie zusätzlich ein Pult mit eingravierten markanten Daten aus der Lebenszeit der Eiche zu erstellen. Der Leader-Kleinprojekte-Antrag wurde geschrieben, eingereicht und bewilligt. Mitte diesen Jahres konnte dann mit den Arbeiten loslegt werden.
Hier geht der Dank an Tasso Wolzenburg, der als bekannter Wittgensteiner Baumliebhaber perfekt mit seiner Stil-Motorsäge umzugehen weiß. So hat er aus dem Stamm eine fünf Meter lange Sitzbank gezaubert, die zum Verweilen einlädt. Ob nach einer Wanderung, beim Warten auf den Bus, beim Plausch mit Bekannten oder um die touristischen Unterlagen der Stadt zu lesen – auf der mit allen 21 Ortsteilbildern der Stadt Bad Laasphe verzierten Bank finden mindestens acht Personen einen Platz. Die beiden Enden des Stammes ziert das Laaspher Stadtwappen sowie ein Eichenblatt. So soll ein jeder sich selbst und seinen Ortsteil in der Bank wiederfinden.
Herr Wolzenburg freute sich über die Zusammenarbeit und meint: „Dass ich an diesem wirklichen Naturdenkmal Fantasie und Geschick anlegen durfte, war ein gutes Gefühl. Ich hatte zu jeder Zeit großen Respekt vor diesem Baum! Ich hoffe, dass die alte Eiche somit für jeden Bürger in guter Erinnerung bleibt.“Vielen Dank an dieser Stelle auch an den Bad Laasphe Bauhof, ohne dessen Unterstützung der Transport sowie der Aufbau der tonnenschweren Denkmäler nicht möglich gewesen wäre.
Eine Bank mit Geschichte
Das aus einem weiteren Teil des Stammes geschaffene Pult zeigt auf seiner angeschrägten Seite die geschliffenen Jahresringe, in welche markante Daten aus der Lebenszeit der Eiche eingraviert wurden. Beispielsweise die ungefähre Pflanzung der Eiche sowie die Brandkatastrophen in Bad Laasphe oder die kommunale Gebietsreform.
Gäste, die erstmals in Laasphe sind, aber auch Bürger, lernen so inmitten der Stadt schon einige Highlights kennen und können sich mit der Geschichte der Stadt auf einfache und interessante Art und Weise auseinandersetzen. An dieser Stelle bedanken wir uns für die Hilfe von Herrn Heinrich Imhof, der bei der Recherche und Auswahl der markanten Geschichtsdaten behilflich war. Oberhalb des Pultes ist eine Brille angebracht, die den Blick auf das Bad Laaspher Schloss Wittgenstein freigibt und als Bilderrahmen für ein weiteres markantes Laaspher Motiv dient. Die TKS Bad Laasphe freut sich, mit der Unterstützung von LEADER-Kleinprojekte die einst beliebte riesige Eiche in diesen beiden Kunstwerken weiterleben zu lassen und lädt jeden ein, hier in Ruhe die Geschichte der Stadt auf sich wirken zu lassen.