Bad Laasphe. Nach einer verlorenen Wahl: Der Bad Laaspher Martin Achatzi möchte nicht aufgeben – und hat schon jede Menge Pläne für die nahe Zukunft.

Politik ist und bleibt das Hobby des Bad Laasphers Martin Achatzi (57) – auch wenn er im Bad Laaspher Rat und im Kreistag derzeit keine Mandate hat. Wie es dazu kam und wie er sich in den nächsten Jahren als normaler Bürger für seine Heimatstadt engagieren möchte, verrät Achatzi im Interview mit unserer Redaktion.

Kein Mandat im Rat der Stadt Bad Laasphe, keines im Siegen-Wittgensteiner Kreistag – wie fühlt man sich da jetzt als jemand, der sicheren Sitz und starke Stimme in einem Parlament gewohnt ist, der Politik quasi zu seinem Hobby gemacht hat?


Martin Achatzi Auf jeden Fall zuerst mal nicht gut. Die Ursachenforschung läuft, dennoch bleibe ich meinem Hobby auf jeden Fall treu.

Wollen Sie überhaupt noch politisch aktiv bleiben – oder es demnächst wieder werden? Gibt es da womöglich außerparlamentarische Alternativen?

Aber sicher, aufstehen, Krönchen richten, Staub abschütteln und weiter. Ich habe noch viele Ideen und Gedanken für unsere schöne Stadt. Und ganz ehrlich: Um auf der Parkbank zu sitzen und zuzuschauen – dafür bin ich noch zu jung.

„In fünf Jahren geht es weiter – und bis dahin freut sich ja Peter Achatzi, dass ich ihm weiter tatkräftig zur Seite stehe“, schreiben Sie auf Facebook. Können Sie das vielleicht noch ein wenig erklären?

Na, ist doch klar, dass ich mich freue, dass unser Jüngster auch politisch aktiv ist. Und daher werde ich ihm assistieren wo ich nur kann. Ich erinnere mich gut an meine ersten Jahre im Rat, da galt es viel zu lernen. Ohne tatkräftige Unterstützung seitens Volker Gautsch und Jürgen Borchert wäre das kaum gegangen. „Die Partei“ ist nun ganz neu, ergo will ich hier gern bei auftauchenden Fragen zu Sitzungen und Regularien Rede und Antwort stehen.

Sie gratulieren ausdrücklich Waltraud Schäfer von der SPD für ihren Sieg im Kreiswahlbezirk Bad Laasphe I – und der Bad Laaspher SPD zu ihrem Wahlkampf. Was hat Sie da fasziniert? Hatten Sie sich bei der Kreistagswahl vom Ergebnis her mehr erwartet?


Natürlich hatte ich mehr erwartet und erhofft. Auch durch meinen guten Platz auf der Reserveliste der Kreispartei fühlte ich mich sicher. Die SPD hat in Laasphe eine enorme Geschlossenheit und Gemeinschaft gezeigt, das hat Waltraud Schäfer sicher geholfen. So sind die Kandidaten in den Wahlbezirken mit ihrem Stellvertreter, dem Bürgermeister und der Kreis-Kandidatin Schäfer unterwegs gewesen. Und das hat offenbar Eindruck gemacht.

„Ohne die Unterstützung der Partei vor Ort ist man eben aufgeschmissen“, sagen Sie. Wie ist es dazu gekommen? Wollen Sie der CDU dennoch treu bleiben? Geht da ohne Sie nicht auch ein Stück Debatten-Kultur in Bad Laasphe verloren?

Aber sicher bleibe ich der CDU treu. Die Frage des Wahlkampfes wird noch gemeinsam mit dem Stadtverband aufgearbeitet. Dies bedarf noch einiger genauer Studien des Wahlergebnisses. Ob ich in der nächsten Zeit als sachkundiger Bürger für die CDU in Fachausschüssen aktiv sein kann, versuche ich gerade herauszufinden – sowohl für die kommunale Bad Laaspher Ebene als auch die Kreis-Ebene.

Was machst Du gerade? So fragt Facebook seine Nutzer auf der Startseite. Und was machen Sie gerade?


Mich weiter auf die nächsten fünf Jahre vorbereiten, also politisch. Und ansonsten werde ich nun weiter mit diskutieren, wo immer es angebracht ist. Ich werde Kontakt zu den Bürgern halten und die Entwicklungen im Rathaus verfolgen.

„Ich unterstütze mich selbst – und habe eine gute Unterstützung von Martin Achatzi.“ Das hat Volker Gautsch, bei der Ratswahl Kandidat der CDU im Wahlbezirk Bad Laasphe 2, neulich in einem Interview mit unserer Zeitung betont. Inwiefern schwingen Sie beide da auf einer Wellenlänge?

Wie schon eingangs erwähnt: Volker Gautsch war mir in den ersten Jahren im Rat eine gute Hilfe. Und es ist wohl selbstverständlich, dass man einem altverdienten und hoch angesehenen Kandidaten im Wahlkampf hilft. Einer für alle, alle für einen – wie im Fußball.

Was wird denn jetzt aus den Visionen für Bad Laasphe 2030, die Sie neulich der Öffentlichkeit vorgestellt haben? Lassen sie sich womöglich mit dem neuen Bürgermeister Dirk Terlinden umsetzen?


Das werden wir sehen, ich habe mein Konzept an Herrn Terlinden gesendet – bisher leider jedoch ohne Reaktion. Auf jeden Fall entwickle ich es weiter- Es gibt zahlreiche Anregungen aus der Bürgerschaft, welche ich nun einarbeiten werde. Es bleibt also spannend.

Ihr Herz brennt hoffentlich auch weiterhin für Ihre Heimatstadt Bad Laasphe – mit welchem Einsatz Ihrerseits in der nächsten Zeit?

Mit vollem Einsatz, zum Leidwesen meiner lieben Frau Susanne. Aber sie steht hinter meinen Zielen und Ideen und unterstützt mich, wo sie kann.


Unser großes Interview, das wir beide damals im Juni 2017 geführt haben, hatte den weiteren Ausbau der Bundesstraße B 62 durch Bad Laasphe zum Schwerpunkt – ein echtes Dauerthema. Werden Sie da in irgendeiner Form dranbleiben?

Definitiv, der Ausbau ist ein sehr interessantes und für die Kernstadt wichtiges Thema. Ich war in meiner damaligen Funktion als Fraktionsvorsitzender bei allen Gesprächen mit dem Landesbetrieb Straßen NRW dabei, habe alle Protokolle. Allein deswegen muss ich hier – wie bei vielen anderen Themen – dranbleiben.