Bad Berleburg. Das Technik-Problem sorgt am Mittwochvormittag für massive Verkehrsbehinderungen. Unterdessen gehen die Bauarbeiten mit Hochdruck weiter.
Fast drei Stunden lang herrschte am Mittwochmorgen Dauerstau auf der Poststraße in Richtung Baustelle rund um den Kreisverkehr Nordknoten – zeitweise bis zurück zur Bärenbrücke. Kleine Ursache, große Wirkung: Die Technik der Baustellen-Ampel hatte versagt, ließ bei Grün nur noch drei oder vier Autos durch, schildert im Gespräch mit unserer Redaktion Bauüberwacher Stefan Kreher vom Landesbetrieb Straßen NRW das Problem. Unterdessen gingen die Bauarbeiten mit Hochdruck weiter, betont er.
Die Notfall-Situation
„Der Kundendienst ist unterwegs“, versichert Kreher noch am Vormittag. Und bis der Fachmann eintrifft, winken Mitarbeiter der Baufirma, per Funk verbunden, die Auto- und Lkw-Fahrer „von Hand“ durch die Baustelle. Schon zweimal sei die Ampel ein Problem gewesen, bedauert Kreher – einmal wegen eines defekten Sensors, ein anderes Mal durch einen Kabel-Schaden. Diesmal könnte ein kleiner Unfall vom Dienstagmittag die Ursache gewesen sein: Der Fahrer eines Lkws hatte ein parkendes Auto angefahren, was auch die Polizei bestätigt – und dabei anscheinend eine der Ampeln angerempelt. Derart, dass die komplette Anlage offenbar in den Notfall-Modus schaltete.
Der Schwerlastverkehr
Auf der Poststraße unterwegs war am Mittwochmorgen auch viel Schwerlastverkehr. Um das während der Bauzeit zu verhindern, wäre theoretisch eine Komplettsperrung der Ortsdurchfahrt für Lkw mit der Ausnahme „Anlieger frei“ möglich, sagt Wolfgang Grund, bei der Stadt Bad Berleburg Abteilungsleiter „Infrastruktur und Erholung“. Allerdings seien hier die Straßenverkehrsbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein und die Verkehrskommission zuständig.
Immerhin scheint es auf den parallel zur Poststraße verlaufenden Strecken über Goetheplatz oder Moltkestraße trotz allem ruhig geblieben zu sein. „Die Umfahrung Goetheplatz war frei“, berichtet Grund, Stand 8.30 Uhr. „Darüber hinaus haben wir keine Meldungen bekommen.“
Der aktuelle Stand
Und wie geht’s weiter? Bauüberwacher Kreher geht davon aus, „dass wir den Kreisverkehr Anfang Dezember provisorisch öffnen – ohne Ampel“. Aber: „Im Frühjahr müssen wir wieder ran.“ Denn noch ist längst nicht alles fertig.
Gut voran geht es im Moment auf der Odebornbrücke Richtung Wemlighausen gleich neben dem Kreisel: Hier sind Mitarbeiter gerade dabei, die Abdichtungen aufzubringen. Am Montag soll die Schicht aus Guss-Asphalt folgen, nächste Woche die provisorische Deckschicht. Danach werde die störanfällige Drei-Phasen-Ampel am Kreisel verschwinden, kündigt Kreher an. Allerdings werde dann auf einem Abschnitt in der Astenbergstraße an Fahrbahn und Bürgersteigen weitergebaut – einspurig, erneut mit einer Baustellen-Ampel.
Die letzte Asphaltschicht
Klar ist laut Kreher auf jeden Fall: Die letzte Asphaltschicht für Astenbergstraße, Brücke und Kreisel werde idealerweise „in einem Rutsch“ aufgezogen – an einem Wochenende unter Vollsperrung. Dann soll auch ein Teilstück der Bahnhofstraße zwischen dem Kreisel und der Einfahrt zum dm-Markt mitasphaltiert werden, im Auftrag der Stadt Bad Berleburg. Darüber könnte es jedoch Frühjahr werden – da komme es auf die Witterung an.
In der Winterpause werde es auf jeden Fall keine Baustellen-Ampeln mehr geben, versichert Kreher. Für abschließende Arbeiten an den Fahrbahn-Markierungen und den Fugen an den beiden Brücken über die Odeborn und den Lausebach im Verlauf der Astenbergstraße würde sich Bauüberwacher Kreher ein weiteres Wochenende unter Vollsperrung wünschen, um diese wirklich letzten Handgriffe reibungslos über die Bühne zu bringen.
Die Arbeit unter der Brücke
Gearbeitet werde im Übrigen auch unter der Odebornbrücke, macht Stefan Kreher deutlich. Und beim Blick in die drei Gewölbe zeigt sich: Hier gibt’s viele Risse im Bauwerk, das jetzt mit einer zusätzlichen Schicht armiertem Spritzbeton verstärkt wird.