Bad Berleburg.. Trotz Schließungen, eröffnen auch einige Gastronomien. Die Gründe für die Geschäftsaufgaben sind ganz individuell und vielfältig.


Das italienische Restaurant „Ruggero’s“ ist geschlossen, die Bäckerei-Filiale von „Sondermann-Brot“ im Hagebau-Markt ebenso. Der Radio- und Fernsehtechniker-Meister Patrick Dragun schließt im kommenden Februar sein Ladengeschäft, das unter „Elektro Hirschhäuser“ firmiert. Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere: Die Gaststätte „Reh-Bar“ in Bad Berleburg hat einen neuen Pächter gefunden, ebenso die „Linde in Berghausen“. Und: Das Restaurant „Alter Bahnhof“ wird weiter geöffnet bleiben.

Seit wenigen Tagen geschlossen: Die Filiale der Bäckerei Sondermann-Brot im Hagebau-Markt Bad Berleburg.
Seit wenigen Tagen geschlossen: Die Filiale der Bäckerei Sondermann-Brot im Hagebau-Markt Bad Berleburg. © Unbekannt | Christoph Vetter






Nicht einmal mehr hinter vorgehaltener Hand machen vermeintliche Nachrichten in Bad Berleburg die Runde, die es sich zu hinterfragen lohnt. Denn es gibt mannigfaltige Gründe für Geschäftsaufgaben.

Vielfältige Gründe

Thomas Knebel (Berghausen) kann als Repräsentant der Krombacher Brauerei – sie verwaltet mehrere Objekt im Stadtbereich – die gastronomische Seite beleuchten. Er weiß, dass der „Betreiber des italienischen Restaurants „Weißes Roß“ in Bad Berleburg „in die Insolvenz gerutscht“ sei.

Das Gasthaus, übrigens das älteste in Bad Berleburg, stehe „aktuell wieder zur Verpachtung an“, sagte Knebel. Unter seinem Vornamen hatte Ruggero Maras­co vor seinem Ortswechsel innerhalb der Stadt das Restaurant „Alter Bahnhof“ betrieben.

Tobias kocht keine Gerüchte

Patrick Dragun schließt sein Ladenlokal Anfang kommenden Jahres.
Patrick Dragun schließt sein Ladenlokal Anfang kommenden Jahres. © Unbekannt | Christoph Vetter






Die von Knebel genannte Insolvenz ist in der Öffentlichkeit offenbar mit dem heutigen Betrieb im „Alter Bahnhof“ in Zusammenhang gebracht worden. „Nein, wir schließen nicht. Zu tausend Prozent!“, versichert Tobias Decker, Koch im Bahnhof und Bruder des Betreibers, Thomas Decker, und weist damit anders lautende Behauptungen in die Gerüchteküche.

Offen und ehrlich nennt Radio- und Fernsehtechniker Patrick Dragun die Gründe dafür, dass er sein Ladengeschäft an der Sählingstraße vermutlich zum Februar 2019 schließen wird: „Ich bin dort acht Stunden am Tag gebunden; die Zeit möchte ich lieber draußen für Arbeiten bei meinen Kunden nutzen.“

Der 50-Jährige verhehlt allerdings auch nicht, dass Verkaufsgeschäfte in seiner Branche „zum größten Teil über das Internet laufen. Für einen Bügeleisen-Verkauf kann ich mich nicht stundenlang ins Geschäft setzen.“

Kein Bezug zur Insolvenz

Für das Unternehmen Sondermann-Brot begründet Thomas Schulz als Sprecher der Geschäftsführung die Schließung der Filiale im Hagebau-Markt: „Das ist ein normales, operatives Geschäft. Unsere generelle Linde ist, raus aus den Baumärkten. Aktuell seien 25 Filialen des in Drolshagen beheimateten Unternehmens „in der Verhandlung“. Zwischen der Filialen-Schließung und der laufenden Insolvenzverfahren der Unternehmensgruppe sieht Schulz „eigentlich keinen Zusammenhang“.