Südwestfalen. Mittwochnachmittag waren erste Haushalte wieder angeschlossen. In Bad Berleburg und Winterberg wurde das Fernsehen über Ü-Wagen ins Netz gespeist.
Die Gute Nachricht ist, seit 16.30 Uhr am Mttwoch funktioniert in den meisten Haushalten funktionieren Telefon, Internet und auch Kabelfernsehen wieder. Bei Bauarbeiten am Dienstag war eine der neuen Datenautobahnen gekappt worden.
Zwischen Schmallenberg und Winterberg - genauer gesagt in Winkhausen - war ein wichtiger Knotenpunkt des Glasfasernetzwerkes der Firma Gasline durchtrennt worden. Dadurch waren rund 5000 Haushalte in Winterberg, Hallenberg, Medebach, Bad Berleburg und Bad Laasphe mehr als 24 Stunden von der digitalen Außenwelt und dem Telefonnetz abgeschnitten.
Ursache sind Bohrarbeiten
Wie der Kabelnetzbetreiber Vodafon/Unitymedia auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilte, lag die Schadensstelle an einem Breitband-Versorgungsstrang in der Nähe der vielbefahrenen Bundesstraße 236 zwischen Winterberg und Schmallenberg. Konkret handelte es sich aber um eine Seitenstraße im Bereich Winkhausen.
Dort hatte ein Unternehmen Spülbohrungen vorgenommen, offenbar um eine 10-KV-Stromleitung unter der Straßen hindurch zu einem Firmengelände zu verlegen. Bei dem Bohrverfahren sollte die Leitung etwa 3,5 Meter unter die Erde verlegt werden. Leider stieß die Maschine dabei auf die Breitbandleitung des Datenautobahn-Betreibers Gasline. Das war am Dienstag. Ab 13.53 Uhr waren Internet, Telefon und Kabelfernsehen bei insgesamt 4817 Kunden weg. Bis zum Mittwochnachmittag. Gegen 16.30 Uhr hieß es, der Schaden ist behoben.
Nach Informationen dieser Zeitung mussten rund 250 Meter neues Kabel an der Schadensstelle vorbeigeführt werden, um zu überbrücken. Außerdem gehen von diesem Strang wohl mehrere Verzweigungen ab. Das mache die Arbeiten zusätzlich kompliziert und langwierig.
Umfangreiche Arbeiten
„Trotz dieser ungünstigen Lage kommt der Dienstleister Gasline - der Betreiber dieses Glasfaserstrangs - mit der Reparatur gut voran“, hatte der Vodafon-Sprecher Volker Petendorf dieser Zeitung mitgeteilt. Die Arbeiten sind sehr aufwendig, da die zerstörten, hauchdünnen Glasfaser-Adern Strang für Strang wieder aneinandergefügt und verschweißt werden müssen. „Wenn weiter alles glatt läuft, wird die Reparatur im Laufe des heutigen Tages vollendet sein“, hatte Petendorf angekündigt und auch recht behalten.
TV-Übertragungswagen werden installiert
Gleichzeitig kümmerte sich das Unternehmen um die Versorgung der Kabelfernsehzuschauer. Mit zwei TV-Übertragungswagen in Winterberg und Bad Berleburg wurden das TV-Signal per Satellit eingefangen und dann übergangsweise ins Kabelnetz eingespeist, um zumindest die wichtigsten TV-Sender kurzfristig als „Grundversorgung“ wieder verfügbar zu machen. ins Kabelnetz einspeisen zu können. Das gelang am Mittwochnachmittag.
Entschuldigung
„Wir bitten die 4.817 Kunden, die über diese unterirdischen Zufuhrstrecke an unser Kabelnetz angeschlossen sind, bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten noch um etwas Geduld und um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten. Uns ist bewusst, dass es hier nicht nur um die Wiederherstellung eines zerstörten Kabelstrangs geht, sondern um Kunden, die klare Kommunikationsbedürfnisse haben und den Anschluss an das Kabelnetz von Vodafone wünschen und benötigen. Wir setzen alles Menschenmögliche daran, dass die betroffenen Kunden schnellstmöglich wieder das Kabelnetz in gewohnter Qualität nutzen können.“
Nicht das erste Gasline-Problem
Erst vor wenigen Tagen waren Kunden der Innogy/Westnetz von einem Ausfall in Wittgenstein betroffen gewesen. Damals lag die Schadensstelle ebenfalls an der „Datenautobahn“ der Firma Gasline in Köln. Die Breitbandstränge sind von Gasline entlang der Ferngasleitungen in den Boden gelegt worden.