Erndtebrück. Bis zur Jahreswende 2020/21 soll die Kita fertig sein. Das Konzept ist einmalig im Kreis Siegen-Wittgenstein. 32 Kinder sind bereits angemeldet.
Auf die Schaufeln, fertig, los! Der erste Spatenstich für die Klima-Kita in Erndtebrück ist gemacht – oder sollte man besser sagen: Spatenstiche? Dort, wo in der Breslauer Straße derzeit ordentlich gebaggert wird, soll in den nächsten Monaten die allererste Klima-Kita im Kreis Siegen-Wittgenstein entstehen. 2600 Quadratmeter Grundstück, davon 573 Quadratmeter fürs Gebäude und 2,2 Millionen Euro Investition – der Plan steht – der Bagger auch.
Der Bau
Mit ein wenig Verzögerung hat der Bau der Kita nun endlich begonnen. Dennoch: Das Ziel, das sich die Verantwortlichen bereits zu Beginn des Jahres gesetzt hatten, bleibt. Zur Jahreswende 2020/2021 soll die Kita soweit fertig sein. „Wir werden sehen, ob wir dies am Ende schaffen. Zur Not müssen wir die Außenanlage ein wenig später fertigstellen“, sagt Eckehard Hof vom Berge-Bau.
Am Mittwochmorgen hatten die Mitarbeiter mit dem Bagger erste Arbeiten erledigt. Hof freut sich sehr über den Auftrag. „Dass wir vor unserer Haustür solch ein Objekt bauen dürfen, freut uns natürlich sehr. Darum haben wir uns bei der Ausschreibung auch sehr bemüht. Es ist toll, dass die Aufträge in der Region bleiben“, so Hof, der auch in der Umsetzung der Pläne auf klimafreundliches Material zurückgreift. „Zudem wird es eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung geben. So werden unter anderem auch Heizkosten eingespart.“
Eigentümerin und Bauherrin der neuen Kita ist die Kreiswohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (KSG). Betrieben wird sie am Ende von der AWO. „Wir arbeiten nicht zum ersten Mal zusammen. Erst kürzlich haben wir gemeinsam mit der AWO eine Kita in Dreis-Tiefenbach fertiggestellt“, sagt KSG-Geschäftsführer Daniel Aktas.
Die Idee
Am Ende sollen so 55 Kitaplätze in drei Gruppen und auf zwei Etagen entstehen. Die Etagen sind unter anderem auch durch einen Aufzug barrierefrei zu erreichen. Den Plan hatten die Verantwortlichen bereits länger, wie Bürgermeister Henning Gronau sagt. „Die entscheidende Frage war: An welchem Ort soll sie entstehen?“ Doch auch hier fand sich schnell eine geeignete Stelle. „Im Neubaugebiet wohnen viele junge Familien. Für sie wird die Kita noch eine wichtige Rolle spielen und auch in der Kaserne arbeiten viele junge Menschen.“
Und auch sonst gibt es in Erndtebrück Bedarf an weiteren Kitaplätzen. „Wir wollen dem Rechtsanspruch, dass jedes Kind einen Kitaplatz bekommt, auch gerecht werden“, so Landrat Andreas Müller, der vor allem die Idee der Klima-Kita lobt. „Wenn wir uns hier in Wittgenstein umschauen und die Wälder genauer betrachten – die braunen Fichten – dann wird klar, dass sich das Klima verändert. Wir müssen lernen damit umzugehen“, so Landrat Andreas Müller.
Das Konzept
Und genau das sollen auch die Kinder lernen, die schon bald in die neue Kita gehen dürfen. Die Nachfrage ist hoch. „Aktuell haben wir bereits 32 Anmeldungen“, sagt Jens Hunecke, stellvertretender Geschäftsführer der AWO. Ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit wird die spielerische Heranführung an die Themen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit im Umgang mit den materiellen Ressourcen im Alltag sein. Aber auch ein „Haus der Demokratie“ soll mit in den Alltag eingebracht werden.
„Die Kinder sollen lernen, was Demokratie ist. Das hat aber nichts mit antiautoritärem Handeln zu tun“, so Hunecke. Bürgermeister Gronau freut sich schon darauf. „Wir Erndtebrücker schätzen unsere Heimat und unsere Natur sehr. Daher passt das Konzept der Klima-Kita hervorragend zu uns.“