Raumland.. Mit der Weihnachts-Aktion „Herzklopfen“ soll Kindern aus sozial benachteiligten Familien in der Region ein Weihnachtswunsch erfüllt werden.


Es geht um Bettwäsche mit „Bob der Baumeister“ oder „Prinzessin Lillifee“, um Fußbälle, Puppen oder eine neue Schulmappe. Kinderwünsche zu Weihnachten. Wünsche, die oft nicht in Erfüllung gehen. Weil das Geld fehlt. Genau da setzt die Aktion „Herzklopfen“ des Siegener Kinderladens „Alibaba“ an. Bereits zum dritten Mal unterstützt die Kirchengemeinde Raumland auch in diesem Jahr das „Wunschengel“-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Siegener Verein „Alternative Lebensräume“.

Die Aktion

„Wir werden mit viel Armut konfrontiert, wovon auch viele Kinder betroffen sind“, sagt Sonja Becker, Geschäftsführerin des Vereins „Alternative Lebensräume“. In der Region sei jedes fünfte Kind von Armut bedroht. Aus dieser Motivation sei vor elf Jahren die Idee entstanden, Kindern aus sozial benachteiligten Familien in der Region einen Herzenswunsch zu erfüllen. Herzklopfen auszulösen. Die Resonanz ist groß: „In den elf Jahren haben wir 4360 Geschenke packen können“, so Becker.

Die Vorgehensweise

Von Montag, 13. November, bis Mittwoch, 22. November, können Kinder ihre Wünsche – bis zu einem Warenwert von rund 25 Euro – auf einen Wunschzettel schreiben. Diese liegen bei der Bad Berleburger Tafel (Ederstraße 70) und beim Berleburger Jobcenter (Poststraße 27) aus. Die ehrenamtlichen Helfer beschriften anschließend die selbst gebastelten „Weihnachtsengel“ mit den Kinderwünschen und geben diese an lokale Geschäfte weiter. In Bad Berleburg gibt es folgende zwei „Wunsch-Zentralen“:


-Klinkers Landbäckerei, Am Böhl 5 (Raumland)

- Schuhhaus Schade, Unterm Höllscheid 6 (Bad Berleburg)

Ingrid Kroh, Vorsitzende des Frühstückskreises Raumland, übernimmt mit ihrem Team unter anderem die Logistik der Weihnachtswünsche und Geschenke. Für sie ist die Aktion eine Herzensangelegenheit.
Ingrid Kroh, Vorsitzende des Frühstückskreises Raumland, übernimmt mit ihrem Team unter anderem die Logistik der Weihnachtswünsche und Geschenke. Für sie ist die Aktion eine Herzensangelegenheit. © Britta Prasse | WP







Hier können Interessierte, die die Aktion unterstützen möchten, einen Wunschengel mitnehmen und das Geschenk bis spätestens Mittwoch, 6. Dezember, wahlweise in den „Wunsch-Zentralen“ oder im Gemeindebüro Raumland abgeben. Die Anonymität soll dabei zu jedem Zeitpunkt gewährleistet sein: „Kein Pate erfährt die Identität des Kindes und kein Kind erfährt die Identität des Paten“, sagt Dirk Spornhauer, Pfarrer der Kirchengemeinde Raumland.

Die Ehrenamtlichen


„Es ist unglaublich, was man dabei von den Kindern zurückbekommt. Wenn sie plötzlich vor einem stehen und sie dir aus Dank ihr Lieblingskuscheltier schenken möchten“, erzählt Ingrid Kroh gerührt. Als Vorsitzende des Frühstückskreises organisiert sie zusammen mit ihrem Team die Logistik der Aktion. „Aus diesem Frühstückskreis sind schon viele sozial-diakonische Impulse hervorgegangen“, sagt Dirk Spornhauer. Die Damen wollten nicht einfach nur zusammensitzen und Kaffee trinken – sondern aktiv etwas tun.

Die Schirmherrschaft

„Für mich ist diese Aktion eine Herzensangelegenheit – und das ehrenamtliche Engagement, das sich nicht nur auf Raumland, sondern auf die gesamte Stadt Bad Berleburg bezieht, kann nicht hoch genug gewürdigt werden“, meint Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann.

Im vergangenen Jahr wurden rund 100 Wünsche von Kindern in Wittgenstein erfüllt. Tendenziell sei es so, dass 60 Prozent der Wünsche direkt von einem anonymen Paten erfüllt werden können. „Die restlichen 40 Prozent werden aus Spenden finanziert“, sagt Sonja Becker. Jedes Kind hat bisher also seinen Wunsch erfüllt bekommen – ob Puppe oder „Bob der Baumeister“-Bettwäsche.