Birkelbach. Die Einrichtung setzt auf E-Autos für die ambulanten Dienste im Bereich Kinder-, Jugend-, und Familienhilfe. Ein erster Wagen ist bald am Start.

Mit einem Renault Zoe möchte das Christliche Jugenddorfwerk Deutschland (CJD) in Siegen-Wittgenstein testen, ob ein Umstieg beim eigenen Fuhrpark auf Elektroautos Sinn macht. „Wir wollen sehen, ob wir da effektiver unterwegs sind“, so Wolfgang Langenohl, CJD-Einrichtungs- und Fachbereichsleiter, im Gespräch mit unserer Redaktion. Zum Einsatz kommen soll das Testauto am CJD-Standort Birkelbach – für die ambulanten Dienste im Bereich der Kinder-, Jugend-, und Familienhilfe.

Das Projekt „Elektromobilität“ verfolge das CJD Deutschland im Übrigen schon seit einiger Zeit – Langenohl zum Stand der Dinge: „Das erste E-Auto haben wir jetzt bestellt, 50 sollen es später fürs gesamte CJD werden.“

„Einer der Ausgangspunkte für die Umsetzung war eine Analyse der Gesamtbetriebskosten der ambulanten Hilfen des CJD Siegen-Wittgenstein – und die Frage, ob sich durch Nutzung von Elektrofahrzeugen sowohl lokale Emissionen senken als auch die Kosten für den ambulanten Fuhrpark reduzieren ließen“, erklärt Langenohl. Und zumindest ein „wirtschaftliches Nullsummenspiel“ sollte bei der Antwort auf diese Frage herauskommen, für die es dementsprechend reelle Zahlen zu ermitteln gelte. Der Fuhrpark stelle nicht nur im CJD Siegen-Wittgenstein einen großen Kostenfaktor dar, sagt Lan­genohl, „sondern in nahezu allen Einrichtungen des CJD".

Wichtige Hürde: das Ermöglichen von Ladevorgängen


Bei aller Vorfreude müsse ein wichtiger Punkt jedoch zunächst noch beobachtet werden: Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ist die Reichweite bei Elek­troautos sehr eingeschränkt. 

Und: Vor Ort würde die Umstellung auf Elektrofahrzeuge natürlich nicht ganz von alleine laufen, so der Einrichtungsleiter weiter: „Eine wichtige Hürde liegt an einigen Stellen noch vor den Nutzern wie dem CJD: das Ermöglichen von Ladevorgängen.“


Eine Herausforderung sei darüber hinaus beispielsweise die Suche nach geeigneten Fördermöglichkeiten für das Projekt „Elektromobilität“ oder „die Kooperation mit Partnern, die pragmatisch und kosteneffizient Lademöglichkeiten zu schaffen wissen – eventuell auch in Kombination mit der Nachhaltigkeit einer Photovoltaik-Anlage“, sagt Wolfgang Langenohl.

„Eine Route muss verlässlich durchgefahren werden können“

Das schnelle Laden „zwischendurch“ ist aus seiner Sicht im Übrigen keine Option. „Eine Route muss verlässlich durchgefahren werden können“, setzt Langenohl bei der Umsetzung voraus. Und da sei so ein Bulli aus dem Fuhrpark auch schon mal locker 300 Kilometer am Tag unterwegs.


Vielmehr wolle man sich am Standort Birkelbach auf die sogenannten „wall boxes“ konzentrieren – also Wandanschlüsse, die auf dem Campus des CJD im Außenbereich montiert werden und einen Wagen innerhalb von etwas mehr als drei Stunden wieder aufladen. Die Alternative: eine Ladung an einer ganz normalen Steckdose, die allerdings sechs Stunden benötigt. Beide Zeiträume stünden auf dem CJD-Gelände „in der Regel nachts zur Verfügung“, so Langenohl.

Sichtbare Zeichen, um die Schöpfung zu bewahren

Dort solle nun erst einmal eine Strom-Tankstelle entstehen, um das Test-Fahrzeug mit Energie zu versorgen. Bis zu drei Wallboxen kann sich der Einrichtungsleiter vorstellen, wenn weitere E-Fahrzeuge hinzukommen. Etwa ein neuer Bulli für Hausmeister Karl Reves, der mit diesem Fahrzeug viel unterwegs sei.


Insgesamt ist der Einrichtungsleiter voller Zuversicht: „Schon bald werden durch die Straßen unserer Städte und Gemeinden im Kreis Siegen-Wittgenstein deutlich sichtbare Zeichen für die Bemühungen des CJD Siegen-Wittgenstein um die Bewahrung der Schöpfung rollen.“


Mehr Infos im Internet:
www.cjd-siegen-wittgenstein.de