Feudingen. Eberhard Wied ist sauer. Er wurde von der Stadt Bad Laasphe nach seiner Meinung gefragt und findet, dass seine Kritik nicht berücksichtigt wird.

Eberhard Wied ist in Rage. Der 64-jährige Busunternehmer schaut auf die Grünfläche, auf der nach einem Mehrheitsbeschluss des Bauausschusses Bad Laasphe die Buswende entstehen soll. „Das ärgert mich wahnsinnig“, sagt der Feudinger und begründet seinen Ärger.


2019, noch bevor die Politik im Bauausschuss über das Vorhaben entschieden hatte, habe die Stadtverwaltung, namentlich Marcus Winkeler Wieds Expertise als Busfahrer angefragt: „Ich bedankte mich, dass er vorher fragt und man nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.“ Bei dem Ortstermin waren laut Wied dann Fachbereichsleiter Marcus Winkeler und Achim Schneider mit dem Entwurf des Planungsbüros Beyer nach Feudingen gekommen. „Ich erklärte den beiden Herren, dass dieses Projekt aus verschiedenen Gründen unvernünftig ist.“

Hauptkritikpunkte

Im Gespräch mit der Redaktion macht Wied zwei wesentliche Punkte deutlich:

1. Die Fläche ist zu klein für die großen Busse: „Man kann nirgends gerade an die dafür vorgesehene Hochbordkante fahren, um barrierefrei einsteigen zu können. Dafür ist der Radius des Geländes zu eng. Wenn für die Zukunft gebaut werden soll, muss die Fahrspur wegen Begegnungsverkehr und Gelenkbussen mindestens zehn Meter breit sein. Begegnungsverkehr findet in der Mittagszeit im Schülerverkehr statt.“

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2. Enge Fahrbahn: „Aus Richtung Bad Laasphe kommend, muss man die Gegenfahrbahn überqueren, um an die Haltestelle zu kommen.“ Das Gleiche gelte beim Rausfahren aus der Haltestelle. Probleme bereite dabei das eingeschränkte Sichtfeld der Busfahrer: „Beim Blick nach rechts gibt es hohe Sitze und dort sitzen Fahrgäste“. Der Blick nach links werde durch die Kurve und das Wohnhaus Bade eingeschränkt. „Das verschärft die Gefahrensituation. Unfälle sind hier vorprogrammiert“, sagt Wied, der mit seinem Unternehmen seit 40 Jahren Schülerverkehr fährt und dessen Fahrer noch nie einen Unfall mit Schülerverkehr hatten.

Der Blick in den Spiegel auf der Fahrerseite zeigt, dass der Blickwinkel des Busfahrers stark eingeschränkt ist.
Der Blick in den Spiegel auf der Fahrerseite zeigt, dass der Blickwinkel des Busfahrers stark eingeschränkt ist. © WP | Lars-Peter Dickel


Auch aus Richtung Siegen kommend sei die Situation ähnlich. „Um in die Haltestelle einfahren zu können, muss ich mit einem 14 Meter langen Bus in den Gegenverkehr ausholen“, sagt Wied. Gelenkbusse seine sogar 16 Meter lang, ergänzt er. und fragt abschließend: „Muss man erst eine Parkanlage, die einzige in Feudingen, zerstören, um festzustellen, dass es Unsinn war und nicht funktioniert?“

Fachliche Kritik

Was den Busunternehmer erstaunt ist, dass auch auf Argumente gegen diese Planungen durch Fachleute wie Günther Padt vom Zweckverband Personennahverkehr oder den FDP-Fraktionsvorsitzenden und Bauingenieur Klaus Preis nicht gehört worden seien. Alternativen, wie die Setzung von Hochbordsteinen direkt an der Straße seien kostengünstiger, ließen die Grünflächen weitgehend unberührt und sorgten durch den kurzzeitig haltenden Bus für eine Verkehrsberuhigung. Der Aussteigevorgang dauere im Schnitt ohnehin nur 30 Sekunden, rechnet Wied vor.


Ein weiterer Punkt macht den Feudinger ebenfalls ärgerlich. Die Schulbus-Haltestellen an der Sparkasse in der Ortsmitte sollen ebenfalls zugunsten des Buswendenplatzes aufgegeben werden. Damit müssten Fahrgäste mehrfach die stark befahrene Landstraße überqueren. Und, so befürchtet Wied, einige werden den kurzen Weg über die Bahngleise in den Ortskern nehmen.