Bad Berleburg. Die Vamed-Kliniken in Bad Berleburg investieren viel in die Sicherheit ihrer Netzwerke. Aber eine Schwachstelle gibt es immer.

Wie sicher sind Patientendaten oder die Behandlung von kranken Menschen in Wittgenstein, wenn Computersysteme eine immer größere Rolle im Gesundheitswesen spielen? Wir haben beim Klinikbetreiber Vamed in Bad Berleburg nachgefragt.

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Digitalisierung soll den Menschen helfen. Computer und Maschinen machen das Leben in vielen Bereichen einfacher - auch und gerade in der Medizin ist der Fortschritt groß. Mit dem Einsatz von Computersystemen und Netzwerken steigt aber auch die Gefahr, dass Technische Probleme zu schwerwiegenden Ausfällen führen. Schlagzeilen macht jüngst der Fall der Uniklinik Düsseldorf, bei der ein Hackerangriffe das Klinikum für zwei Wochen außer Betrieb gesetzt hat.


„Gott sei dank hatten wir einen solchen Fall bislang nicht“, seufzt Vamed-Konzernsprecherin Sandra Rothhardt. Dennoch hat die Tochtergesellschaft des Klinikkonzerns Helios das Geschehen um den Fall in Düsseldorf aufmerksam verfolgt.


„Wir haben für jedes unserer Häuser ein Sicherheitskonzept und hohe Standards für eine sichere IT“, erläutert Rothhardt. Neben den Netzwerken der einzelnen Häuser sind auch alle Vamed-Kliniken in einem gemeinsamen Netz verbunden. Was schnelle Kommunikation und Datenaustausch möglich macht, kann die Behandlung beschleunigen oder die Qualität der Versorgung verbessern. Um von vorn herein Datendiebstahl auszuschließen, seien alle Datentransfers nach höchsten Standards Ende-zu-Ende-verschlüsselt.


Außerdem sei es an keinem Rechner mehr möglich, beispielsweise einen USB-Stick oder andere Datenspeicher zu nutzen, damit auf diesem Weg keine Schadsoftware unbemerkt oder auch unabsichtlich aufgespielt werden kann.

Ein Einfalltor sind nach wie vor Emails mit fragwürdigen Anhängen, hinter denen sich Schadsoftware verbergen könne. „Das größte Risiko sind und bleiben deshalb die Anwender“, sagt die Konzernsprecherin.


Vamed lege deshalb großen Wert darauf, alle Mitarbeiter für eine sicheren Umgang mit den Netzwerken zu beraten, sie zu trainieren und zu sensibilisieren. Als Beispiel nennt Rothhardt das Bewerbermanagement. Für die Onlinebewerbungen sei eigens ein abgeschirmtes System eingerichtet worden, in dem sich die Anhänge der Emails gefahrlos öffnen lassen.

Ein Restrisiko aber bleibt - auch für kleine Kliniken wie die von Vamed in Bad Berleburg.

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