Wittgenstein. Bemerkenswert: In Kommentaren verweisen Umfrage-Teilnehmer immer wieder auf die Nachbarstadt Winterberg, die ein gutes Freizeitangebot habe.
Durchschnittsnote 3,4 – so urteilen die Wittgensteiner über das Freizeitangebot im Altkreis. Dabei schneidet die Gemeinde Erndtebrück mit einer Note von 3,52 etwas unter dem Durchschnitt ab, Bad Berleburg mit 3,3 leicht darüber.
Erndtebrück
In Erndtebrück gaben immerhin 27,2 Prozent der 225 Umfrage-Teilnehmer ein glattes „Ausreichend“ und fast 23 Prozent ein „Befriedigend“, aber auf etwas mehr als 19 Prozent ein „Gut“ und über 15 Prozent ein „Mangelhaft“.
„Zu wenig Freizeitaktivitäten vor Ort möglich“, bedauert Jens Noeh aus dem Erndtebrücker Kernort. Um „mehr Auswahl an Freizeitmöglichkeiten und Restaurants“ bittet auch Robin Afflerbach, ebenfalls Bewohner des Kernorts.
Bad Berleburg
Von den 312 Umfrage-Teilnehmern aus Bad Berleburg benoteten fast 30 Prozent mit „Befriedigend“, 22,4 Prozent mit einem „Gut“, gefolgt von 17,6 Prozent mit einem „Ausreichend“.
In Bad Berleburg vermissen mehrere Umfrage-Teilnehmer das derzeit geschlossene Kino am Herrengarten. „Unheimlich schade“ sei das, sagt einer von ihnen. Und ein anderer: „Es gibt in Bad Berleburg kein Kino mehr – und das Freizeitangebot richtet sich im wesentlichen an Naturliebhaber, Wanderer. Radfahrer haben zu wenige Radwege. Und auch ausgewiesen Mountainbike-Routen gibt es zu wenige.“ Überhaupt: „Die Stadt ist abends tot, Bürgersteige hochgeklappt“, bedauert Wolfgang Daus aus Dotzlar.
Bad Laasphe
Fast ein Drittel der 227 Umfrage-Teilnehmer in Bad Laasphe vergaben ein „Befriedigend“, fast 20 Prozent ein „Ausreichend“ und etwas mehr als 18 Prozent ein „Gut“.
„Der Kurpark ist an vielen Stellen voll mit Müll sowie bei Dunkelheit schlecht bzw. an einigen Stellen unbeleuchtet“, bemängelt Patrick Balzer aus Bad Laasphe. „Die Wald- und Wanderwege werden nicht gepflegt, teilweise liegen seit Monaten Bäume und versperren den Weg.“
„Mir fehlt ein öffentliches Hallenbad in Bad Laasphe“, sagt Sigrid Gromen aus der Bad Laaspher Kernstadt. „Und auch ein McDonald‘s wäre nicht schlecht.“
Blick nach Winterberg
In ihren Kommentaren verweisen viele Umfrage-Teilnehmer immer wieder auf die Nachbarstadt Winterberg, das ein gutes Freizeitangebot habe. Das sehen im Übrigen auch die Winterberger selbst so: Sie vergaben im Heimat-Check die sehr gute Durchschnittsnote 1,9.
„In Winterberg boomt die Stadt“, schreibt zum Beispiel Simone Wallat, die in Marburg lebt. „Bad Berleburg rennt nicht voraus, sondern hinterher – weit hinterher. Nun hat auch noch das Kino zugemacht – und es gibt kein einziges Tanzlokal.“
„Es müssten mehr Freizeitangebote für junge Menschen geschaffen werden“, findet Romina Miß aus Bad Berleburg. „Damit würde auch der Tourismus angekurbelt – Thema: Kletterhalle, Kartbahn etc. Dann würden die Menschen nicht mehr nur durch Bad Berleburg fahren, um nach Winterberg zu kommen, sondern auch mal hier bleiben.“
Beispiel Bad Laasphe: Jugend träumt von Dirtbike-Park
„Die Jugend würde sich über eine Mountainbike- und Downhill-Strecke freuen.“ So gibt es ein Umfrage-Teilnehmer in unserem Heimat-Check an. Und in der Sache ist die Bad Laaspher Stadtjugendpflege auch schon aktiv.
Dazu heißt es in der Dokumentation zur Zukunftswerkstatt „Jugend gestaltet Bad Laasphe“, die noch vor Corona Anfang März im Rathaus Bad Laasphe für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aus der Kernstadt stattgefunden hat: „Die jüngeren Jugendlichen wünschen sich eine Downhill-Strecke (Dirtbike-Park). Nicht so weit weg von der Stadt, zwei Strecken (Anfänger und Fortgeschrittene) mit Rampen und Steilkurven, eine Möglichkeit, sich bei Regen trocken unterzustellen und Sitzgelegenheiten, Fahrradständer und Mülltonnen. Sicherheit der Strecken war den Jugendlichen ganz wichtig.“
Und die Vorbereitungen sind offenbar schon weit gediehen: Für den Bikepark werde Mareike Schäfer von der Stadtjugendpflege einen Antrag auf Fördermittel aus dem Leader-Programm stellen, heißt es in der Dokumentation weiter. Und: „Die Jugendlichen möchten gerne weiter in die genaue Planung der Strecken eingebunden sein […], würden beim Bau des Bikeparks helfen.“ Aus Sicht der Bad Laaspher Politik sollen solche Projekte laut Dokumentation „in der Kernstadt als Modellprojekte für die Dörfer dienen“.
Leader im Internet:
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