Bad Laasphe. Die Schule stellt ihr Info-Angebot für Viertklässler und ihre Eltern um – wegen Corona. Zugleich wirbt die Schule mit mehr digitalem Unterricht.
Wie sieht das Städtische Gymnasium in Bad Laasphe eigentlich von innen aus? Ist das etwas für unseren Sohn, unsere Tochter? Eltern von Viertklässlern, die nach einer geeigneten weiterführenden Schule für ihr Kind suchen, nutzen für Antworten normalerweise den alljährlichen Informationstag des „Gymbala“ an einem Samstag im Januar. Doch in Corona-Zeiten ist nichts normal – deshalb haben Schulleiterin Corie Hahn und ihr Team das Info-Angebot diesmal etwas anders aufgezogen: mit individuellen Schulbesichtigungen speziell für Familien.
Schub für Netzwerk und Endgeräte
Denn leider sei es auch nicht möglich, dass sich das Städtische Gymnasium wie sonst bei Besuchen direkt in den Grundschulen vorstellt, bedauert Hahn – daher nun die Rundgänge, persönliche Beratungsgespräche inklusive. Und um die Grundschulen im benachbarten Hessen mit der neuen Einladung zum Kennenlernen noch zu erreichen, sollen nun Elternbriefe mit Unterstützung der Stadt Bad Laasphe dorthin verschickt werden.
Die Schule per Internet-Auftritt in Fotos oder per Video von innen zeigen? Das reichte der Schulleiterin als Information nicht aus. „Nein, wir möchten die Menschen persönlich kennenlernen“, betont sie im Gespräch mit den heimischen Medien – und meint damit sowohl die potenziellen neuen Fünftklässler wie auch deren Väter und Mütter. Geplant ist, dass sich zu den buchbaren Terminen jeweils maximal drei Familien in der Schule aufhalten, betreut von jeweils einem Lehrerkollegen – und zwar so geführt, dass sich die drei Gruppen coronabedingt nicht begegnen.
68 neue Tablets und ipods ab Anfang 2021
Derzeit sei die Schule dabei, sich in Sachen Digitalisierung noch besser aufzustellen, so Sven Sendfeld, Lehrer für Erdkunde, Erziehungswissenschaft und Mathematik. „Wir werden das noch einmal deutlich ausbauen“, kündigt er mit Blick auf Netzwerk und Endgeräte an.
Bislang habe die Schule zwei Computer-Räume und eine Ausstattung für rund 100 digitale Schüler-Arbeitsplätze mit PCs, Laptops und Tablets. Ab Anfang 2021 sollen 68 neue Tablets und ipods, finanziert aus einem Zuschusspaket des Landes NRW, in vier Klassensätzen zur Verfügung stehen, so Sendfeld weiter – nicht zuletzt, um sie fürs Homeschooling im Notfall an die Schüler herausgeben zu können.
Noch Lücken in der Daten-Autobahn
Aber auch für die Lehrkräfte aller städtischen Schulen in Bad Laasphe soll es demnächst neue Computer geben – 78 ipads, von denen bereits zehn geliefert seien. Und der Rest sei für die Zeit nach Weihnachten avisiert. Schulungen für die Bad Laaspher Lehrerinnen und Lehrer der verschiedenen Schulen soll es „kollegiumsübergreifend“ geben, erklärt Sendfeld.
„Wer sich am Städtischen Gymnasium anmeldet, kann von der ersten bis zur letzten Klasse durchgehend digital arbeiten“, versichert der Lehrer Schülern und deren Eltern. Wenn da nicht noch Lücken in der Daten-Autobahn wären, räumt Schulleiterin Corie Hahn ein. WLAN flächendeckend spätestens nach den Osterferien, auch auf den Schulhöfen, in der Aula und in der neuen Turnhalle – „danach streben wir“. Immerhin: In 60 bis 70 Prozent der Schulräume sei WLAN derzeit möglich. Dabei habe man aber schon ein wenig improvisieren müssen, gibt Sven Sendfeld zu. Egal, da Ergebnis zählt.
Sonderrolle der Chemie
Derweil wirbt der stellvertretende Schulleiter Steffen Roth, Lehrer für Chemie und Mathematik, für die „Sonderrolle“, die am „Gymbala“ gerade der Chemie-Unterricht mit seinen regelmäßigen Leistungskursen in der Oberstufe einnehme. Und deshalb solle zum Beispiel auch der zweite Chemieraum der Schule aus den 80er Jahren im kommenden Jahr ausgebaut werden.
Außerdem hofft Schulleiterin Corie Hahn, dass im Januar oder Februar auch die „Forschertage“ des Gymnasiums wieder laufen können – um die Viertklässlern neugierig auf die MINT-Fächer Biologie, Chemie und Physik zu machen.