Bad Laasphe. Der Bad Laaspher Freundeskreis für christlich-jüdische Zusammenarbeit gewinnt 5000 Euro. Auch der dritte Platz geht nach Wittgenstein.

Damit hat Rainer Becker, Vorsitzender des Freundeskreises für christlich-jüdische Zusammenarbeit aus Bad Laasphe nicht gerechnet: Bei der Verleihung des diesjährigen Heimatpreises landete der Verein auf dem ersten Platz. „Wir sind zwar gerne zur Verleihung angereist, aber damit gerechnet, dass wir zuletzt auf die Bühne kommen dürfen, haben wir nicht. Ich bin schon ein wenig sprachlos“, so Becker.

Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert – ein gutes Startkapital, fand auch Landrat Andreas Müller, der den ersten Platz am frühen Samstagabend verkündete. „Durch einen glücklichen Zufall konnten wir die alte Synagoge käuflich erwerben. Im ehemaligen Gebetsraum ist ein Raum für die Zusammenkunft geplant, zum Beispiel für Veranstaltungen“, erklärte Becker das Projekt.

Den Opfern ein Gesicht geben

Im Dachgeschoss der alten Synagoge soll den Bad Laaspher Opfern des Nationalsozialismus in einer Dauerausstellung ein Gesicht gegeben werden. „Die meisten waren Juden, aber es waren auch Angehörige von Sinti-Familien dabei sowie ein Opfer der Aktion T4 (Die Ermordungen dieser Aktion waren Teil der Krankenmorde, Anm. d. Red.)“, führte Becker weiter aus.

„Dieses Projekt kümmert sich um ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte. Es macht deutlich, dass wir heute hoffentlich einen Schritt weiter sind und Toleranz fördern“, so Müller über den Verein. Sie Synagoge versinnbildliche als Ort der Zusammenkunft das Thema des Heimatpreises, die Arbeit des können nun die Türen wieder öffnen und so in Zukunft „hoffentlich wieder schöne Dinge“ in der Synagoge erlebbar machen.

Dritter Platz an Keppels Früchtchen

Auch der dritte Platz und damit 2000 Euro gehen nach Wittgenstein: Die Schülergenossenschaft Keppels Früchtchen konnte die Jury derart von sich überzeugen, dass sie aufs Treppchen gehoben wurde. Überreicht bekamen die anwesenden Vertreter von der stellvertretenden Landrätin Waltraud Schäfer: „Ich konnte euer Projekt schon auf dem Giller besichtigen und war begeistert.“