Schwarzenau.

Ein beeindruckendes Bild bot sich heute Vormittag auf dem Agrodur-Gelände in Schwarzenau. Eine 500-Tonne-Maschine hängt an einem Kran und wird langsam auf den Vorplatz der Produktionshallen abgesenkt. Gerade angeliefert und zum Transport an den eigentlichen Standort vorbereitet wird die neueste Investition der Firma Agrodur - eine Spritzgießmaschine der Firma Arburg mit der neuesten Technologie.

300 Mitarbeiter in Wittgenstein


Die Firma Agrodur Grosalski GmbH & Co. KG wurde von Alfred Grosalski im Jahr 1967 gegründet und gehört inzwischen zu den führenden Kunststoffverarbeitern in Deutschland. Am Standort Schwarzenau sind ca. 300 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen hat schon immer bei seiner Fertigungspalette auf einen Mix aus verschiedenen Branchen geachtet. Um nicht zu abhängig von einer Branche zu sein, splittet sich die Fertigungspalette auf die Bereiche Medizintechnik, Elektro- und Sanitär- und Automobilindustrie. Im Bereich Autoindustrie ist der Begriff Elektromobilität bereits seit einigen Jahren präsent. Zubehörteile für die Autoindustrie fertigt die Firma bereits länger. Bisher konnte sich die Agrodur in diesem Bereich mit ihrem Angebot schnell, zeitnah und effektiv platzieren. Für einen großen Auftrag über Luftdämpfersysteme wurde der Zuschlag erteilt. „Das ist einer der größten Aufträge in der Geschichte der Firma“, informiert Meik Böhl und Thomas Bieber fügt an: „Für diesen Auftrag wird heute unsere bisher größte Maschine angeliefert. Das ganze Projekt stellte uns vor Herausforderungen, die unsere Mitarbeiter schon während der Planung begeisterten.“

Neuer Großauftrag

Für diesen Auftrag werden Bauteile für Luftdämpfungssystem für namhafte große Automobilhersteller gefertigt werden. Die Luftdämpfer werden im Bereich der Ober-, Mittelklasse- und Sportwagen eingesetzt. Die Dämpfer können in Fahrzeuge unabhängig von der Antriebsart eingesetzt werden. Auch im Hinblick auf die Elektromobilität ein interessanter und zukunftsorientierter Aspekt. „Obwohl die Automobilindustrie teilweise in den letzten Monaten schwächelte, konnten wir Rückgänge durch andere Neuprojekte ausgleichen“, meint Geschäftsführer Georg Grosalski. „Das Management ist bereit in neue Technologien zu investieren. Neue Projekte und Investitionen müssen aber auch Unternehmensstrategie passen.“ Bereits vor zehn Jahren wurde in der Geschäftsführung darüber diskutiert und beschlossen, nur „Grünstrom“ zu kaufen - und das bei einem Stromverbrauch in Höhe von rd. 12 Megawatt-Stunden jährlich.

Die neuen Spritzgießmaschine der Firma Arburg vom Typ H Injektion 3200 ist nicht nur vollautomatisch und besonders energiesparend, sondern sie codiert auch vollautomatisch die gefertigten Bauteile. „Mit der Maschine ist uns ein Technologievorsprung gelungen“, meint Thomas Bieber.

Serienfertigung startet 2020


In diesem Jahr kommt die Maschine für Bauteilbemusterungen zur Einsatz, bevor in 2020 die Serienfertigung startet. Im Jahr 2021 wird aufgrund der steigenden Bedarfe noch eine zweite baugleiche Maschine angeschafft. Damit hat das Gesamtprojekt ein Investitionsvolumen von rund 2,5 Millionen Euro.

Eine Projektlaufzeit von zehn Jahren ist geplant, dadurch werden langfristig am Standort Schwarzenau Arbeitsplätze gesichert. Durch die Anschaffung der neuen Maschine ergeben sich aber auch neue Fertigungsmöglichkeiten, da wesentlich größere Teile als bisher gefertigt werden können. Die Geschäftsleitung ist optimistisch „Rückgänge im bestehenden Seriengeschäft können durch die neuen Projekte, die in den letzten Jahren gewonnen wurden, aufgefangen werden. Grosalski: „Wir blicken auf Grund der Prognosen positiv in die Zukunft.“