Weidenhausen. Nachhaltige Holzbauweise für die Fahrzeughalle erhöht die Kosten für Um- und Neubau um 40.000 Euro. Es entstehen aber auch zeitgemäße Umkleiden.

Die Modernisierung des Feuerwehrgerätehauses in Weidenhausen samt Anbau wird wohl teurer als vorgesehen. Die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss sowie die Stadtverordneten-Versammlung beraten in der nächsten Plenarwoche über Mehrausgaben bis zu 40.000 Euro. Rund 173.000 Euro waren zuletzt im städtischen Haushalt für die Baumaßnahme veranschlagt, jetzt sollen sich die Kosten für die geplante Holzbauweise auf rund 213.000 Euro belaufen. Florian Feige als Löschgruppenführer in Weidenhausen hofft, dass der dringende Um- und Neubau bald realisiert wird – mit Blick auf das erwartete neue Feuerwehr-Fahrzeug, aber vor allem im Sinne des Arbeitsschutzes für die Einsatzkräfte.

Rückblende: Nach Angaben des städtischen Immobilien-Managements war 2018 ursprünglich der Anbau einer einfachen Garage für rund 45.000 Euro geplant. Dann aber sei die Baumaßnahme in Abstimmung mit der Feuerwehr und nach Begehungen mit dem Arbeitsmedizinischen Zentrum Siegerland (AMZ) auf eine Gesamtvolumen von rund 100.000 Euro angehoben worden. Unter anderem sollte einerseits das Problem eines separaten Umkleideraums für die Einsatzkräfte gelöst und das Gerätehaus um eine baulich getrennte Fahrzeughalle erweitert werden.

Neues Löschfahrzeug muss passen

Dann der Jahreswechsel 2019/ 2020: Abweichend von der ursprünglichen Planung, zu der es auch bereits einen Bauantrag gab, sollte der Anbau nun in Holzbauweise umgesetzt werden, Stichwort „Nachhaltige Dorfentwicklung“. Die Baugenehmigung auf der Basis eines entsprechenden neuen Bauantrags liegt laut Stadtverwaltung inzwischen vor.

Konkret entstehen besagte 40.000 Euro Mehrkosten vor allem durch den Neubau der Fahrzeughalle in Holz statt Stahl mit zusätzlichen 20.000 Euro. Hinzu kommt ein Brandschutz-Anstrich der Fassade mit rund 12.500 Euro laut vorliegendem Angebot sowie ein Kostenrahmen für „die aufwendigere Statik, brandschutztechnische Begleitung und Nebenarbeiten zur erneuten Bauantragstellung“ von schätzungsweise rund 7500 Euro. Fördergelder für das Bauvorhaben gebe es kurzfristig nicht, bedauert die Stadtverwaltung, allerdings sei eine Umsetzung dringend.


Das kann Löschgruppenführer Florian Feige bestätigen. „Wir hoffen, dass die Bauarbeiten schnellstmöglich beginnen“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Schließlich werde schon für Ende des Jahres das neue Mittlere Löschfahrzeug (MLF) erwartet – und das passe in die jetzige Halle von der Größe her definitiv nicht hinein. Das neue MLF – ein Allrad-Fahrzeug samt Tank für 2000 Liter Löschwasser und Kombigerät für die Technische Hilfeleistung an Bord – soll das bisherige, über 30 Jahre alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 ersetzen, das mittlerweile überhaupt nicht mehr der Norm entspricht.

Einsätze künftig besser möglich


Damit seien Einsätze etwa bei Unfällen auf der B 480 bei Weidenhausen und auf der nahen B 62 über die Leimstruth künftig sehr viel besser möglich, so Feige. Außerdem sei die Feuerwehr in Weidenhausen ja auch noch für den Stünzel zuständig, wo es mit geeigneter Löschwasser-Zufuhr oft schwierig sei.

Darüber hinaus mache es der Neubau der Fahrzeughalle an der Weidenhäuser Straße möglich, so der Löschgruppenführer weiter, die bisherige Halle so umzubauen, dass hier endlich eine getrennte Umkleide für Männer und Frauen nach aktuellem Standard sowie ein Aufenthaltsraum für die Einsatzkräfte entstehen könne. Bad Berleburgs Feuerwehr-Führung sowie die Löschgruppe Weidenhausen wollen die Bauarbeiten mit Eigenleistung unterstützen.


Gedeckt werden sollen die entstehenden Mehrkosten laut Stadt durch Gelder, die für den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Raumland 2020 derzeit nicht benötigt werden – Grund laut Verwaltung: Die Baumaßnahme in Raumland komme im laufenden Haushaltsjahr „nicht (vollständig) zur Ausführung“.