Bad Berleburg/Siegen-Wittgenstein. Gleich mehrere Einsätze gegen gewalttätige Menschen musste die Polizei Siegen-Wittgenstein am Wochenende fahren.
Ein sehr ungewöhnlicher Einsatz beschäftigte die Polizei in Bad Berleburg am Sonntag. Gegen 12 Uhr wurden die Beamten der Wache Bad Berleburg zur Straße „Am Baumrain“ gerufen. Dort war ein 51-Jähriger „ausgerastet“ und schlug mit einer Axt auf seinen Personalausweis ein.
Ein Nachbar hatte den Man im Garten gesehen. Dort war er auffällig, weil er „randaliert“ habe und schließlich mit einer Axt auf seinen Ausweis einschlug. Nach Angaben der Polizei rief der Zeuge zunächst die Freiwillige Feuerwehr, die aber dann die Polizei zur Unterstützung holte.
Als die Beamten eintrafen, hatte der Mann zwar die Axt nicht mehr in der Hand, dafür drohte er einem 38-jährigen Polizisten, ihn in die „Fresse zu hauen“. Bei der Drohung bleib es nicht. Der Mann holte aus und boxte den Beamten ins Gesicht. Der Polizist musste später im Krankenhaus ambulant behandelt.
Der 51-Jährige Mann wurde anschließend durch das Ordnungsamt übernommen und in ein Siegener Krankenhaus eingewiesen.
Mehrere Widerstandshandlungen auch im Siegerland
Der Fall in Bad Berleburg reiht sich in eine Liste ähnlicher Polizeieinsätze am Wochenende im Kreisgebiet ein, bei denen gleich mehrfach Beamte Widerstände überwinden mussten, körperlich angegangen, bespuckt und beleidigt wurden.
Den Anfang machte ein 18-Jähriger aus Dreis-Tiefenbach am frühen Samstagmorgen. Gegen 1 Uhr randalierte er in der Wohnung seiner Mutter. Mit einem Baseballschläger und Hammer „bewaffnet“ rannte er durch die Wohnung und warf Möbel um. Die Frau konnte ihren Sohn nicht beruhigen, wusste sich keinen Rat und rief die Polizei um Hilfe.
Als die Beamten der Wache Weidenau hinzukamen, bedrohte der junge Mann die Beamten. In jeder Hand hielt er einen Baseballschläger und stürmte damit auf die Kolleginnen und Kollegen zu. Der 18-Jährige wurde in Gewahrsam genommen. Er beleidigte die Beamten mit den Worten: „Hurensöhne“, „Wichser“ und „Drecksbullen“.
Samstagmittag, gegen 13 Uhr, fiel eine 38-Jährige auf der Weidenauer Straße erneut auf. Sie „torkelte“ über die Fahrbahn, eine Pkw-Fahrerin konnte gerade noch bremsen und so einen Verkehrsunfall vermeiden. Die hinzugerufenen Beamten der Wache Weidenau nahmen die Frau nun zu ihrem eigenen Schutz in Gewahrsam. Sie war bereits an diesem Tage mehrfach unter anderem als Ladendiebin aufgefallen. Im Polizeigewahrsam versuchte die 38-Jährige mehrfach die Beamtinnen zu treten und zu beißen. Gegen 19.30 Uhr verlangte die Frau einen Becher Wasser, weil sie durstig sei.
Massive Beleidigungen
Als die Beamtin ihr den Becher reichte, spuckte sie hinein und übergoss die Kollegin mit dem Inhalt. Dabei beleidigte sie die anwesenden Polizisten mit „Scheiß Bullen“ und „Fotzen“.
Ebenfalls Samstagmittag, gegen 14 Uhr, wurden die Beamten der Wache Kreuztal nach Dreis-Tiefenbach in die Siegstraße gerufen. Dort war es zuvor zu einem Nachbarschaftsstreit gekommen.
Als die Kolleginnen und Kollegen eintrafen, hatte sich ein 49-Jähriger auf seinen Balkon zurückgezogen. Von dort aus beleidigte er die Polizisten mit „Fotzen“, „Hurensöhne“, „Nazischweine“ und „Ich ficke Eure Mütter“.
Damit aber nicht genug: Plötzlich schleuderte er einen Eisenspaten zu den Beamten, welcher nur knapp einen Meter neben einer Kollegin auf dem Boden aufschlug. Der 49-Jährige wurde in Gewahrsam genommen, wobei er gezielt auf die Beamten spuckte.
Im Weidenauer Polizeigewahrsam ging es gegen 23 Uhr weiter. Während der Kontrolle trat der Mann wiederholt gegen die Türe und die Wände. Dabei beleidigte er fortwährend die Beamten mit den Worten: „Ihr verdammten Bastarde.“