Bad Berleburg. Nach der Klatsche für die Bad Berleburger SPD wurde der Fraktionsvorsitz frei. Andreas Meinecke stellt sich nun dieser Aufgabe.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. „Was sollen wir auch anderes machen“, sagt Iris Gerstmann mit Blick auf das Ergebnis der Bad Berleburger SPD bei der Kommunalwahl. Sie ist künftig die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten – Andreas Meinecke wird seinerseits das Ruder übernehmen und die Fraktion als Vorsitzender führen.

Die Entscheidung

Vier Mandate hat die SPD am 13. September verloren, bei der Ratswahl kam die Partei auf insgesamt 26,99 Prozent. Bernd Weide, bisher Fraktionsvorsitzender der Bad Berleburger SPD, wollte dieses Amt nun nicht weiter fortsetzen – zu seinem Nachfolger wurde daher jetzt Andreas Meinecke, Ortsvorsteher von Schüllar und bis vor kurzem noch parteilos, gewählt. „Ich bin vor ein paar Tagen deshalb in die SPD eingetreten“, erklärt Meinecke.

Daher sei er zunächst auch für vier Wochen erst noch kommissarischer Fraktionsvorsitzender. Er war einer der drei Kandidaten der SPD, die ihren Wahlkreis direkt holen konnten – neben Bernd Weide und Joshua Briel. Die übrigen sechs Ratsmandate füllen sich aus der Reserveliste. Das Ziel verfehlt hatte hingegen Sandra Peiser, die ihren Wahlkreis weder für den Gemeinderat noch für den Kreistag holen konnte. Dabei sei jedoch auch Dank an Peiser zu richten, so Meinecke: „Sie hat unseren Wahlkampf gestaltet, das Parteibüro an der Poststraße eingerichtet und die Neulinge in der Partei aus dem Hut gezaubert. Das ist aller Ehren wert.“

Der Weg

Eine fundamentale Opposition ist mit der neuen Spitze nun aber nicht geplant, versichert Meinecke. „Der Weg, den wir damals eingeschlagen haben, war nicht verkehrt“, macht Gerstmann zustimmend klar. Nur habe jetzt die SPD bei der Wahl den kürzeren gezogen. Doch Meinecke und Gerstmann sind sich einig: „Auf die Ergebnisse, die in den vergangenen Jahren gemeinsam geschafft wurden, sind wir stolz. Das waren sehr gute Ergebnisse, jetzt kommen wir allerdings aus einer anderen Position.“

Auch dem alten und neuen Bürgermeister Bernd Fuhrmann wollen sie nicht in den Rücken fallen, versichert Meinecke. „Wir haben ihn schließlich auch in der Wahl unterstützt. Aber es wird von uns dennoch auch schon mal Gegenwind geben, oder den erhobenen Zeigefinger“, kündigt der Fraktionsvorsitzende in spe an.

Das Signal

Sich jetzt als erste Partei Bad Berleburgs nach der Wahl zurück zu melden, soll auch ein Signal sein, macht Meinecke deutlich: „Es ist ein Zeichen, dass wir noch da sind und weiter mitspielen werden.“


Was die Themen angeht, wollen sich die beiden noch nicht in die Karten schauen lassen. „Da werden wir uns in Kürze mit den anderen treffen, gemeinsam unsere Ziele formulieren und nach Lösungsansätzen suchen“, so Meinecke. In der Zwischenzeit sollen die Ideen auch mithilfe von sachverständigen Bürgern in die Ausschüsse getragen werden. „Wir haben da einige Leute in der Hinterhand, die für uns in die Ausschüsse gehen werden“, kündigt Meinecke an.

Die Zukunft

Insgesamt habe die SPD selbst in Sachen Mitglieder bis auf eine Person durch die Wahl keine Verluste gemacht, es seien sogar einige Nachrücker dazu gekommen. Dies sei auch eine Aufgabe für die Zukunft: Frisches Blut in die Partei zu holen, am besten so, dass jeder Wahlkreis vertreten ist. „Wir müssen Leute in den Dörfern finden, die sich auf uns einlassen, die unsere Ideen teilen und unseren Weg mit uns mitgehen“, sind sich Gerstmann und Meinecke einig.