Sundern. Nach einem unglaublich spannendem Schießen und 238 Schuss ist Robin Noss neuer König des Ortsteils Sundern.
Gleich drei echt „gallige“ Anwärter auf die Regentschaft, einen „Bachelor“ als neuen Jungschützenkönig – das alles bei strahlendem Sonnenschein und moderiert von einem „Launebär“, von dem selbst Stefan Raab noch was lernen könnte: Das Schützenfest-Comeback im Ortsteil Sundern – nach langer Coronapause – ist optimal gelaufen. Den Vogel holte am Ende Robin Noss von der Stange, mit dem 238. Schuss. Aber begeben wir uns erst einmal zum Anfang:
Zahlen und Fakten rund um’s Fest
Der neue Jungschützenkönig Luca Hütter holte den Vogel „Rosemarie Sophie“ mit dem 176. Schuss von der Stange und folgt auf den „dreijährigen“ Léon Köhnen.Das Zepter beim Jungschützen-Schießen sicherte sich Philipp Galle, den Apfel holte sich Moritz Pötter, und die Krone schoss Julian Maas von der Stange.Der neue Sunderner Jungschützenkönig ist 25 Jahre „jung“, arbeitet als Konstrukteur in Attendorn und meinte zum Königsschuss: „Es war nicht geplant...“Bei den „Großen“ brauchte es etwas mehr Munition, bis Vogel „Spontano“ von der Stange fiel – exakt 238 Schuss, dann war mit „Spontano“ Schluss.Ehrenschüsse auf den Vogel feuerten u.a. Oberst (und frisch gebackener Kaiser) Marc Puppe,Präses Pfarrer Stefan Siebertund Sunderns Ortsvorsteher Georg Te Pass ab.Insignien beim Königsschießen gingen an David Keggenhoff (Krone), Ludger Voss (Zepter) und Andreas Biggeleben (Apfel).
Nach dem Marsch von der Hubertushalle zur Vogelstange hinter dem Röhrtalstadion galt es dort zunächst, einen Nachfolger für Léon Köhnen „auszuschießen“: Neuer Jungschützenkönig wurde 176 Schuss später Luca Hütter. Der „Bachelor“ setzte sich gegen zahlreiche Mitbewerber durch, agierte dabei echt cool mit rotem Plastikröschen hinter die Sonnenbrille geklemmt; woraufhin ihm Festmoderator Andreas Siebert prompt diesen Spitznamen verpasste. Luca nahm es mit Humor – und die Kette aus Händen seines Vorgängers mit den Worten entgegen: „Ich hab’s doch gesagt...“
Nach kurzer Schießpause wurde es dann wieder „ernst“ – quietschend schwebte „Spontano“ im Kugelfang nach oben; was einige Umstehende trocken kommentierten: „Ihr müsst dat Ding mal ölen...“
Drei wollen es wissen
Geölt wie ein Blitz startete anschließend die Suche nach einem Nachfolger für „den längsten König aller Zeiten“, Ehrenoberst Ludger Simon. Schnell musste Schützenvogel „Spontano“ die Insignien strecken (siehe Infokasten unten); unter den zu Beginn zahlreichen Schützen kristallisierte sich ein Trio ernsthafter Kandidaten heraus:
Tim Spielmann, Gregor Osebold und Robin Noss jagten Kugel um Kugel in Richtung Vogelstange, so dass „Spontano“ mehr und mehr in’s Splittern kam…
Zwischen den Schüssen hallten immer wieder „Gregor – Gregor“-Rufe über die Wiese hinter der Tribüne; ganz offensichtlich hatte Osebold einen kleinen (Familien?)-Fanclub im Rücken. Doch seine beiden Konkurrenten ließen sich davon nicht beeindrucken – und ballerten weiter munter mit. Nach knapp 200 Schuss hatte „Spontano“ beide Flügel und reichlich „Gefieder“ verloren – nur noch ein letztes, zähes Holzscheit hing im Kugelfang – „Einzelfeuer“, ordneten die Schießmeister an. Sorgfältig zielend, gaben alle Drei weiterhin ihr Bestes. „Wir sind heute schnell wieder in der Halle“, orakelte Andreas Siebert – und sollte Recht behalten. Mit dem 238. Schuss strich der „Rest von Spontano“ die Federn und knallte auf den Asphaltweg vor der Vogelstange.
„Mit Ansage“
„Wir sind stolz auf Euch, so macht Schützenfest Spaß“ hatte der launige Moderator Lob für alle drei „Scharfschützen“ parat – bevor alle Worte im aufbrandenden Jubel der zahlreichen Zuschauer untergingen. Zu den ersten Gratulanten gehörten – neben Vorstandsmitgliedern und weiteren Schützenbrüdern – die Eltern des frisch gebackenen Sunderner Regenten. Der ist übrigens 25 Jahre alt – und wollte die Kette unbedingt umgehängt bekommen… „Das war mit Ansage“, so der Schütze aus Reihen der 3. Kompanie, der als Anlagenmechaniker seine Brötchen verdient.
„Super Nossi – ein echter Start-Ziel-Sieg“, kommentierte einer der reichlichen Gratulanten.
„Nossi“ nahm es gelassen; und seine Königin in die Arme: Jenny Keggenhoff (27) war natürlich prompt zur Stelle, um ihren Freund – und König – zu beglückwünschen.
Dann der große Moment, Ludger Simon gab die Königskette an seinen Nachfolger weiter; und die Hubertusschützen ließen ihren neuen Regenten kräftig hochleben. Natürlich gratulierten auch die beiden Konkurrenten, die jeder einen Teil zum spannenden Wettkampf beigetragen hatten; und dass, obwohl auf Gregors Basecap der Spruch „Bitte nicht schießen; ich habe Bier in der Hand“, zu lesen war...