Sundern.. „Ich bin froh, dass es jetzt anfängt“, sagt Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel zum Arbeitsbeginn der neuen Wirtschaftsförderin.


„Ich bin froh, dass es jetzt anfängt“, sagt Bürgermeister Ralph Brodel zum Arbeitsbeginn der neuen Wirtschaftsförderin. Gut 15 Monate war die Stelle unbesetzt, nachdem Vorgänger Hermann Vornweg im Juni 2015 in Ruhestand gegangen war. Im Dezember beschloss der Rat, die Stelle mit einer/m Fachfrau/mann aus Wirtschaftsförderung und Kommunikation zu besetzen: Gefunden wurde unter 14 Bewerbern Julia Wagener.

Am Anfang seien die Begehrlichkeiten, die Hoffnungen und die Wünsche riesig, sagt Brodel zu den ersten Tagen der 22-Jährigen im Rathaus. Ihr muss allerdings niemand das Sauerland und die wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit heimischer Betriebe erklären, auch nicht, was es heißt ein Unternehmen zu leiten: „Mein Vater hat einen Betrieb, der der Schuhindustrie zuliefert. Ich kenne die ganzen Auf und Abs von klein auf“, zeigt sie bei der Vorstellung im kleinen Sitzungssaal persönliche Einblicke.

Viel kennengelernt

Die erste Woche ist um, und sie habe viel kennengelernt seit dem 1. September: So war Julia Wagener mit an der Baustelle in Stemel, wo derzeit die Hauptschlagader für Sundern repariert wird. Aber auch die Renaturierung der Röhr bei Hachen hat sie erlebt: „Vieles muss man auch vernetzt sehen“, erklärt Ralph Brodel dazu. Man sei, egal bei welchem Thema, immer wieder schnell bei der Wirtschaftsförderung. Deshalb ist die Stelle auch als Stabsstelle direkt bei ihm angedockt, vernetzt ist Julia Wagener aber im ganzen Haus, vor allem mit den Fachbereichsleitern.

Brodel bremst auch ein bisschen den Erwartungsdruck: Es sei wie beim Aufstieg auf den Mt. Everest. Auch da bedürfe es einer grundsoliden Vorbereitung: „Derzeit befinden wir uns auf dem Weg ins Basislager“, findet er ein passendes Bild. Dennoch hat Julia Wagener schon Verantwortung übernommen, bereitet das 3. Wirtschaftsforum am 22. September vor: „Dort werden drei Personen referieren: Es geht um Arbeitsplatz 4.0, Frauen im Beruf und die Integration von Menschen auf der Flucht in den Arbeitsmarkt“, umreißt sie die grobe Struktur des Abends. Andere Aufgaben sind die Voll­endung des Gewerbeflächen-Atlasses für Sundern und die medizinische Versorgung (siehe Artikel unten links).

Riesige Aufgabe

„Es ist eine riesige Aufgabe“, sieht Brodel für die Wirtschaftsförderin. Denn erstmals habe die Stadt Sundern nun eine Vollzeitkraft für die Wirtschaftsförderung. „Wir wollten dafür jemanden, der die Sache mit Herzblut angeht und nicht nur die Stelle besetzt“, begründet er die Entscheidung für die junge Frau. Er erwartet nicht die üblichen Konzepte, die man so habe, wenn man von der Uni komme, sondern auch ein wenig Querdenken und frische Ideen. „Vor allem aber geht es um das Vernetzen, und die gesamte Kommunikation mit Rat, Presse, Wirtschaft“, erklärt er, dass Julia Wagener nun nicht die Pressesprecherin der Stadt sei: „Die Wirtschaftsförderung steht im Mittelpunkt.“ Und Julia Wagener fügt hinzu: „Stadt und Wirtschaft - wir sitzen in einem Boot.“

einsU begrüßt neue Kraft

Begrüßt hat gestern die Unternehmensinitiative einsU die neue Kraft im Rathaus. Man freue sich, dass nun „eine zentrale Ansprechpartnerin für alle Belange der Wirtschaft“ zur Verfügung stehe: „Bei der Entwicklung neuer Gewerbeflächen gibt es akuten Handlungsbedarf“, sagt einsU. Die Sicherung der wirtschaftlichen Grundlage einer Kommune passiere nicht von allein und müsse in der Kommunalpolitik höchste Priorität haben. Dazu ist es aus Sicht der einsU-Unternehmen ganz wichtig, dass Politik, Wirtschaft und Bürger in Sundern gemeinsam für die Zukunftsfähigkeit der Stadt arbeiten. Die Wirtschaftsförderin müsse dabei eine aktive Verbindungsperson für alle Beteiligten sein und die Themen vorantreiben.

Weiterhin gute Zusammenarbeit

Matthias Ostrop (Tillmann Wellpappe) und Dominik Vielhaber (Lübke & Vogt), freuen sich auf die ersten einsU-Gespräche mit der neuen Stelleninhaberin: „Wir streben eine Fortführung der bisherigen guten Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung an.“