Amecke. Was passiert mit den Plänen zur Ferienhaussiedlung in Amecke? Schon vor Weihnachten schickte die Helma ein Gesprächsangebot nach Sundern.
Lange nichts gehört von der Ferienhaussiedlung in Amecke, den die Helma Ferienimmobilien GmbH aus Berlin dort bauen will. Der vorbereitende Arbeitskreis Tourismus tagte im vergangenen Jahr schon einige Male, aber es drang nichts aus dem Kreis der dort erörternden Politikerinnen und Politiker. In der kommenden Woche geht es im Rat, 10. Februar, um die Ferienhaussiedlung (Aula der Realschule/17.30 Uhr). Thema ist dann die Anpassung der Anschlussgebühren für das Gelände. Dies wird allerdings im nicht-öffentlichen Teil beraten.
Öffentlich war hingegen die Beratung des Haushaltsplanes für die Jahre 2022/23. Darin spiegelten sich die widersprüchlichen Haltungen der Fraktionen wider: „Es kann nicht sein, dass wir jahrelang planen, wieder verwerfen und neu planen und jeden Investor verschrecken“, so FDP-Fraktionsvorsitzender Rüdiger Laufmöller zur Innenstadtentwicklung. „Das gilt auch für den Ferienpark, der Sundern gut tun würde.“ Bei den anderen Fraktionen kam Amecke nicht vor. Lediglich Hans Klein (WiSu) forderte bei der Auflistung der anstehenden Aufgaben für Politik und Rathaus, dass die Planungen endlich zu einem Abschluss kommen sollten. Und dann kam Klein auf das alte Freibad zu sprechen, das nun schon im zwölften Jahr brach liegt: „In Hemer hat es einen Spatenstich dieser Tage für ein neues Bad gegeben, Sundern ist keine arme Stadt. Es wäre gut, wenn für die Menschen ein neues Freibad entstehen würde. Es muss nicht so groß sein wie vorher.“ In Hemer betrage die Förderung 4,1 Millionen Euro bei einer Gesamtsumme von 7,1 Millionen Euro: „Vielleicht lässt sich ein Weg finden, das Bad wieder zu beleben“, so Hans Klein.
Potenzieller Investor macht Druck
Mit viel Nachdruck bringt sich die Helma Ferienimmobilien in diesen Tagen in Erinnerung. So gab es kurz vor Weihnachten eine Pressemitteilung, die auch alle Kommunpolitikerinnen und -politiker in Sundern
erhielten. Geschäftsführer Per Barlag Arnhom erklärt darin, dass das Unternehmen plane, rund 86 Millionen Euro zu investieren und dem Arbeitskreis Tourismus jederzeit für Gespräche zur Verfügung zu stehe: „Es umfasst auch die Möglichkeit, generell die Zahl der Ferienhäuser, wie von der Stadt Sundern angeregt, zu reduzieren.“
Arnholm rechnet vor, dass bei „einer konservativ angenommenen Belegung von 60 Prozent im Jahresschnitt“ im Ferienpark Sorpesee voraussichtlich rund 237.000 Übernachtungen jährlich erfolgen würden: „Hieraus nähme die Stadt Sundern durch die bestehende Fremdenverkehrsabgabe jährlich circa 356.000 Euro ein. Hinzu kämen Abgaben und Gebühren aufgrund der rechtsgültigen Satzungen der Stadt. Durch diese Einnahmen könnte die Stadt die touristische Infrastruktur dauerhaft pflegen, erhalten und ausbauen“, so Arnholm.
„Durch die touristische Infrastruktur wird es auch zu einer Erhöhung der Lebensqualität kommen, und Sundern wird insgesamt als Wohnort attraktiver. “ Damit hätten die städtischen Einrichtungen, wie Schwimmbäder, das Saunadorf oder die Bücherei, Zusatzeinkünfte und würden den städtischen Haushalt entlasten. Arnholm ergänzt: „So planen wir beispielsweise am Sorpesee die Baumaßnahmen von Unternehmen aus der Region durchführen zu lassen.“
Keine Verbesserung in Sicht
Bislang gab es nur eine Reaktion von Hans Klein: „Die gleiche Geschichte vom Aufblühen der Stadt Sundern hat man den Bürgern bereits vor Jahrzehnten erzählt, als die Campingplätze von 20 auf 200 Stellplätze ausgeweitet wurden. Die Entwicklung aber verlief ganz anders. Die Gäste kamen mit prall gefülltem Kofferraum mit allem, was man braucht im Urlaub.“ Und Klein führt fort: „Weder der Einzelhandel noch die Gastronomie haben jemals von den Besuchern profitiert. Die Gäste kauften nur, was sie im Supermarkt im Ruhrpott vergessen hatten, zusätzlich auch mal einen Kasten Bier“, betont er.
Am gesellschaftlichen Leben der Dorfgemeinschaft hätten sie bis heute nicht teilgenommen. „Das würde bei einer Errichtung dieser Mammutsiedlung nicht anders verlaufen“, kritisiert Klein. „Der Bauträger Helma hat kein Interesse, einen Ferienpark zu erstellen. Sie erstellen keinerlei Infrastruktur, nicht einmal ein Kinderspielplatz. Wir sind auf dem richtigen Weg und werden das nicht zulassen“, so Klein.