Langscheid. Frust schieben am ganzen Sorpesee die Gastronomen: Am Damm sind es die Brüder Carsten und Thorsten Wünnenberg mit ihrer Lachsräucherei.
Frust ohne Ende, so das Fazit von Thorsten Wünnenberg und seinem Bruder Carsten über das vergangene Jahr. Und auch 2021 sieht für die Brüder, die 2008 die Lachsräucherei an der Alten Sorpestraße eröffnet haben, nicht besser aus.
„Vor einigen Jahren ist dann unser Projekt Schirmbar an der Dammkrone hinzugekommen“, sagt Carsten
Wünnenberg. Aber die sei ja nun auch schon seit vier Monaten, wie jegliche andere Gastronomie an der Sorpetalsperre geschlossen. Und trotzdem öffnen, außer Haus ist ja durchaus möglich? Das sei keine Alternative, denn der Bereich um die kleine Schirmbar sei einfach mit den vielen Passanten und Spaziergängern zu eng, um die Corona-Schutzregel einzuhalten, vor allem das Verzehrverbot im Umkreis von 50 Metern um die Ausgabestelle: Die Stufen an der Seebühne wären meistens eine Lösung für die Gäste gewesen, die sich früher etwas To Go mitgenommen hätten, aber auch dieser Bereich sei gerade einmal 30 Meter vom Standort entfernt: „Da sind dann hohe Strafen die Folge, wenn wir den Verzehr des Außer-Haus-Verkaufs nicht streng überwachen“, sagt der Langscheider. Somit habe man den totalen Lockdown für die Schirmbar akzeptiert.
Total ärgerlich
Das alles sei total ärgerlich und zehre an der Substanz, berichtet Carsten Wünnenberg. Nachdem nun auch Öffnung zu Ostern wieder gestrichen sei, hoffe seine Familie, dass es dann aber bald wieder losgehen könne. So hat der Langscheider am Wochenende neben der Schirmbar immer Flammlachs zubereitet und mit leckeren Zutaten verkauft. Auch das Angebot, direkt am Dammbeginn einen Cappuccino oder auch ein Kaltgetränk zu genießen, sei ja nun seit über einem Jahr kaum möglich gewesen. „Nur eben kurz im Sommer und im Herbst“, sagt Wünnenberg, und erinnert sich an schöne Tage an der Sorpe.
Tiefblauer Himmel - Tief traurig
Und jetzt? „Du hast in diesen Tagen tiefblauen Himmel, aber du darfst die Schirmbar nicht öffnen. Das ist schon enttäuschend“, so der Langscheider. Die Lachsräucherei bleibt zunächst noch im möglichen Rahmen geöffnet. „Aber wir merken schon einen allgemeinen Rückgang. Dazu kommt, dass wenn es wärmer wird, der Appetit auf Fisch deutlich abnimmt“, sagt der Langscheider Angler, der vor 13 Jahren das Hobby zum Beruf gemacht hat. Die Hauptzeit des Betriebs unterhalb des Dammes sei in den Wochen vor Weihnachten und vor Ostern. Und das Zuliefergeschäft bei Familienfeiern stagniere ebenso.
„Man braucht langen Atem“
„Wir hoffen in unserer Familie, dass es noch schöne Jahre geben wird an der Sorpe“, sagt Carsten Wünnenberg. Aber er fügt hinzu: „Man muss gerade einen langen Atem haben, um das mit den Corona-Schutzmaßnahmen auszuhalten.“
Geöffnet ist die Lachsräucherei derzeit nur zur Abholung, Nachfragen unter 02935/9669335 oder im Internet unter www.lachsraeucherei-sauerland.de