Sundern/Arnsberg. Die Kindheitspädagogin Carola Schmidt-Schröder aus Sundern hilft Müttern und Vätern bei der Erziehung ihrer Kinder. Das sind ihre Methoden.
Wenn sie das erste Mal Eltern werden, dann erleben viele Mütter und Väter in den ersten Wochen und Monaten vor allem eins: Unsicherheit. Dann sind es häufig die Großeltern des Kindes, Verwandte oder Nachbarn, die Ratschläge zur Erziehung äußern – gefragt oder ungefragt.
Die Kindheitspädagogin Carola Schmidt-Schröder aus Sundern-Westfenfeld kennt die Sorgen: Werde ich bei der Erziehung des Kindes auch alles richtig machen? „Erziehung ist Beispiel und Liebe“, sagt die 38-Jährige. „Wenn wir Kindern ein gutes Vorbild sind, dann gucken sie sich davon viel ab. Und wenn wir sie mit Liebe überschütten, dann machen wir schon sehr viel richtig“, sagt sie.
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Als selbstständige pädagogische Beraterin gibt sie Müttern und Väter Tipps für eine stabile Bindung zwischen Eltern und Kind. Die fünffache Mutter (vier eigene Kinder und ein Pflegekind) ist gelernte Heilerziehungspflegerin.
Erziehung von Kindern: Das bedeutet bedürfnisorientierte Elternschaft
Später arbeitet sie in einem Kindergarten, ehe sie vor etwa acht Jahren ein Studium der Frühpädagogik in Bochum begann und erfolgreich abschloss.
Bei den Methoden von Carola Schmidt-Schröder – die sie sich unter anderem aus dem Buch „artgerecht“ von Nicola Schmidt angeeignet hat – geht es unter anderem um Kindesentwicklung und eine bedürfnisorientierte Elternschaft. Doch was bedeutet das konkret?
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„Bedürfnisorientierte Elternschaft ist nicht anti-autoritär“, betont die Kindheitspädagogin. Wichtig sei, dass die Eltern ihre Werte klar formulieren müssen. „Wenn zum Beispiel Sauberkeit und Ordnung Werte in der Familie sind, kann man das Kind frühzeitig an die Hand nehmen und zum Aufräumen animieren“, sagt sie, „die Eltern müssen aber als Vorbilder vorangehen“.
Warum sich Eltern ein Netzwerk aufbauen sollten
In der Erziehung sei es aber auch wichtig, dass alle Bedürfnisse zählen, auch die der Eltern. Die Herausforderung in den ersten Monaten ist dabei offensichtlich. „Da muss man abwiegen. Ein Baby kann seine Bedürfnisse noch nicht aufschieben. Die stehen im ersten Jahr im Mittelpunkt“, sagt Carola Schmidt-Schröder. In der Autonomiephase der Kinder ab dem 15 Monat wird es dann für die Kindheitspädagogin spannend: „Sie entdecken ihren eigenen Willen. Dann geht es nicht mehr nur um die eigenen Bedürfnisse, sondern auch um Wünsche.“
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Damit Eltern jedoch nicht um ihre Hobbys bangen müssen, empfiehlt Carola Schmidt-Schröder ihnen, sich früh ein Netzwerk aufzubauen. „Das können die Großeltern des Kindes sein, Verwandte oder Nachbarn.“
Aber auch Kontakte zu anderen Familien mit Kindern im selben Alter seien hilfreich. Für sie ist klar: „Die Kleinfamilie mit Mama, Papa, Kind schafft das nicht alleine. Die werden schnell an ihre Grenzen in der Beziehung oder Elternschaft kommen.“