Langscheid. In Langscheid regt sich Protest gegen mehrere Großbauprojekte. Die Initiative DOLL wehrt sich mit einer Unterschriftenaktion.
Drei große Bauprojekte beunruhigen die Langscheider in diesen Tagen: Am alten Seehof soll das Projekt „Sorpesee Living“ mit Wohn- und Ferienwohnung entstehen, an der Brunnenstraße auf dem Gelände neben dem Bildungszentrum neue Häuser, und an der ehemaligen evangelischen Kirche ist ebenfalls Wohnbebauung geplant. Deshalb wurde die Initiative „DOLL - Dorfleben Langscheid“ gegründet, um den Protest zu vereinigen.
Im Planungsstand ist das Projekt an der Brunnenstraße, das von einem Investor aus Telgte betrieben wird, am weitesten fortgeschritten. Er hat die Flächen samt Bildungszentrum und Nebengebäude 2013 gekauft.
Um den bisherigen nur teilweise benötigten Parkplatz neben dem Bildungszentrum zu nutzen, muss der Bebauungsplan verändert werden. Derzeit ist das Projekt als Bebauungsplan Hakenbringweg II in der Offenlegung: „Die Frist läuft am 13. Dezember aus“, so Michael Schäfer von der Stadtentwicklung.
Flyer listet Argumente auf
Sorgen haben die Bürger, die sich unter „DOLL“ zusammengefunden haben, dass bei allen Projekten etwas in ihrem Ort aus dem Ruder läuft: So wurde in einem Flyer aufgelistet, was die Initiative doll findet: Das ist ein aktives Dorfleben, ebenso kleine bezahlbare Grundstücke für Einfamilienhäuser für junge Familien, aber auch Mehrgenerationenhäuser in der Dorfmitte.
Nicht so doll sei, dass für die „spekulativ interessierten Investoren“ Bebauungspläne verändert werden, so dass ein Ausverkauf des Dorfes beginne und dass überdimensionale große Wohnblöcke mit mehreren Stockwerken gebaut würden. Dahinter steht die Befürchtung, dass finanzstarke Investoren möglichst viel Rendite machen wollen.
Mehrheitlich dagegen ausgesprochen
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In den bisherigen Bürgerversammlungen haben sich die Langscheider Bürger mehrheitlich gegen diese Art der Bebauung ausgesprochen. Besorgnis gibt es darüber, dass diese Projekte nicht im Sinne der Allgemeinheit sind, weil sie die Dorfstruktur nicht unterstützen. Als Beispiel werden die Terrassenhäuser und das Projekt auf der Fläche des ehemaligen Turmcafés genannt.
Aus diesem Grund hat sich die Interessengemeinschaft DOLL gegründet. „Wir sind nicht gegen eine Bebauung der Grundstücke, wir befürworten sogar die Änderung des Bebauungsplanes, wenn sie ermöglicht, dass dort Einfamilienhäuser für junge Leute gebaut werden. Das würde das Dorf stärken“, so DOLL.
Regularien werden eingehalten
Bei der Stadt Sundern versichert man, dass man auch dort auf die Einhaltung aller Regularien achten
werde. Dazu geht man beim Projekt Brunnenstraße von vier einzelnen Häusern aus und nicht von einem großen Wohngebäude. Bürger haben noch bis zum 13. Dezember Zeit ihre Einsprüche gegen den Bebauungsplan einzureichen.
„Einige haben dies auch schon getan“, so Stadtplaner Michael Schäfer. Man werde diese in Ruhe sichten und eingehend prüfen. Wann es ein Ergebnis geben wird, ist noch nicht bekannt. Fakt ist aber, dass ab 1. Januar eine Planerin im Fachbereich fehlen wird.