Langscheid. Am Freitag starten die Jugendherbergen an Sorpe und Möhne wieder. Allerdings mit geringerer Zimmerzahl. Gut: Familien fragen stark nach Betten.
„Ja, am Freitag geht es wieder los.“ Erleichterung ist in der Aussage von Martin Bongwald zu spüren. Er leitet derzeit die Jugendherbergen an der Sorpe und an der Möhne. Und nach dem Corona-Stopp vor vielen Wochen öffnen die Häuser morgen wieder. Dennoch schwingt ein dickes Aber im Raum: „Ich würde gern unter normalen Bedingungen in die Saison starten“, erklärt Bongwald.
Hintergrund sind die vielen Einschränkungen, die sich nach der Pandemie ergeben: „Kurz gefasst: Was draußen gilt, gilt auch für uns“, sagt Bongwald beim Gespräch mit unserer Zeitung. Offiziell hätten die Jugendherbergen schon am 19. Mai starten können, doch das war dem Verband zu kurzfristig. Pfingsten scheint nun ein guter Termin zu sein, um in eine erste Erprobungsphase zu gehen.
Renovierungen ausgeführt
Dabei bleibt aber auch einiges auf der Strecke: „Alles was das Gruppengeschäft betrifft, ist nicht möglich“, informiert Martin Bongwald. Möglich ist ein Jugendherbergsbesuch also für Einzelpersonen und für Kernfamilien: „Bedingung war, dass in den Zimmern ein Bad zur Verfügung steht. Und das haben wir glücklicherweise, da wir schon seit Jahren mehr und mehr Familien ansprechen.“ Das Geschäft mit Gruppen, Musikvereinen oder Klassen auf Abschlussfahrt ist in diesem Frühjahr außen vor: „Normalerweise sind wir ausgebucht mit diesem Kreis“, sagt Bongwald.
Wer meint, er und sein Team hätten nun seit der Schließung die Daumen gedreht, der irrt: „Wir haben zunächst alle Renovierungsarbeiten ausgeführt, die anstanden“, zählt er auf. Dazu gab es täglich regen Kontakt mit dem Kreis an Kunden, der schon gebucht hatte. Zunächst ging es um Stornierungen, später darum, mit den Gruppen neue Termine, bis ins Jahr 2021, zu finden.
Außerdem musste für jedes Haus eine Gefährdungsbeurteilung erstellt werden. Anhand derer wird nun der Betrieb am morgigen Freitag wieder aufgenommen. „Das ist auch allen Kunden im Vorfeld mitgeteilt worden. Wer nicht zustimmt, reist nicht an“, so Bongwald.
Kein Büfett im Angebot
Ansonsten gilt, dass sich nicht mehr als zehn Personen treffen dürfen. Es gibt zu keiner Tageszeit ein
Büfett: „Das stellt besonders an die Küche eine hohe Anforderung, denn nun muss alles beim Gast abgefragt werden“, erklärt Bongwald den erheblichen Mehraufwand. Im Haus selbst werden Laufwege vorgegeben, überall gibt es Schilder mit Sicherheits- und Hygienehinweisen, und natürlich herrscht Maskenpflicht.
Das Gute im Schlechten: „Die Nachfrage von Familien ist stark. An Pfingsten sind wird gut gebucht“, berichtet Martin Bongwald. Das zeige, dass vom Trend zum Urlaub in Deutschland auch die Jugendherbergen in er Region profitieren würden. Mit der Einschränkung, dass im Haus höchstens 50 Personen nächtigen dürfen.
„Das alles ist für uns schon eine Gratwanderung, denn wir hatten jährlich 27.000 Übernachtungen“, erklärt Bongwald. Aber er ist froh, dass man den Familien nun eine Aufenthalt am See bieten kann: „Derzeit ist Sorpe richtig voll, und das Urlaubsfeeling stellt sich schon beim Betreten des Empfangs-Atriums ein, von wo man sofort einen Seeblick hat.“
Freuen werden sich auch die 13 Mitarbeiter (zum Teil in Teilzeit), die nun ab Freitag wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe nachgehen werden. Aber auch für sie gibt es viele Änderungen im Arbeitsumfeld.