Sundern-Stemel. Der Waldbrand in Stemel ist seit Freitagmorgen, 8 Uhr, gelöscht! Die Bilanz ist erschreckend: 115.000 qm Fläche verbrannt.
- Die letzten Flammen sind am Freitagmorgen erloschen.
- Seit Dienstag hatte die Feuerwehr den Waldbrand bekämpft.
- Am Donnerstag dauerten die Löscharbeiten an, es warenständig noch ca. 50 Einsatzkräfte vor Ort.
„Feuer aus“ heißt es seit Freitagmorgen, 8 Uhr. Wie Sunderns Feuerwehrsprecher Jürgen Voss auf Anfrage bestätigt, ist der „Monster-Waldbrand“ nahe Stemel nun endgültig gelöscht, die Aufräumarbeiten haben begonnen: Wasserleitungen werden abgebaut, Gerät wird verladen, gegen Mittag sollte der Einsatz endgültig beendet sein. Erleichterung ist spürbar, vor allem, weil der äußerst fordernde dreitägige Kampf gegen die Flammen ohne ernsthafte Verletzungen gemeistert wurde. „Das war schon eine Nummer“, blicken Jürgen Voss und Sunderns Feuerchef Frank Siedhoff zurück...
Die erste Bilanz fällt erschreckend aus: Der Waldbrand in Stemel hat eine Fläche von rund 115.000 Quadratmetern vernichtet. Das haben von Mitarbeitern des Landesbetriebs „Wald und Holz“ NRW durchgeführte Berechnungen ergeben.
Mitte der Woche sah es noch anders aus: Der Regen in der Nacht auf Donnerstag hatte den Löschkräften nur wenig geholfen, die Flammen zu löschen. Die Ortsdurchfahrt Stemel wurde am späten Mittwochabend aber wieder für den Verkehr freigegeben. „Es war einfach zu wenig Niederschlag“, so Jürgen Voss auf Nachfrage. Trotzdem entspannte sich die Lage nach und nach. Im Wechsel waren jeweils zwei Löschzüge mit etwa 50 Feuerwehrleuten vor Ort, Kräfte aus dem gesamten HSK wechselten sich dabei ab. Löschhubschrauber kamen nicht mehr zum Einsatz.
Im Laufe des Donnerstags gruben zwei Forstmaschinen die Fläche um, weil immer wieder Glutnester aufflackerten; direkt hinter den Maschinen wurde der Boden dann gewässert. Bis Freitagmorgen, 6 Uhr, war der Einsatz weiter vorgeplant. Gegen Abend waren wieder Kräfte aus Sundern im Einsatz, die Ablösung erfolgte im Vier-Stunden-Takt. Eine Ausbreitung des Feuers war inzwischen bereits ausgeschlossen, auch, weil mehrere Schneisen das Areal eingrenzen, Nun ging es darum, die Fläche komplett und endgültig abzulöschen. Die Niederschläge am Donnerstag halfen dabei.
Ortsdurchfahrt wieder frei
Mit dem ausgedehnten Brand hatte die Feuerwehr auch am Mittwoch noch zu kämpfen: Das Feuer war zwar weiterhin unter Kontrolle, doch es flackerte an zahlreichen Stellen immer wieder auf. Erst am späten Mittwochabend, gegen 23 Uhr, – es hatte bereits Regen eingesetzt – gab die Kreispolizeibehörde die Ortsdurchfahrt Stemel wieder frei. Auch der Sorpedamm ist inzwischen wieder begehbar.
Wegen der Löscharbeiten zur Bekämpfung des Waldbrandes hatte das Ordnungsamt Sundern den Damm der Sorpetalsperre am Mittwoch gesperrt, um die Entnahme von Löschwasser über eine Standleitung an der Hochwasserentlastung sowie mit Hubschraubern direkt aus der Sorpetalsperre nicht zu gefährden.
Zwischen 150 und 200 Feuerwehrleute waren auch am Mittwoch damit beschäftigt, immer wieder aufflammende Brandnester zu löschen. Der Hubschrauber der Polizei war erneut vor Ort, zog Wasser aus dem Sorpesee und löschte aus der Luft. Ein wichtiger Standort für die beim Löschen unterstützenden Hubschrauber war der Flugplatz Arnsberg/Menden in Voßwinkel, von dem aus den ganzen Tag über immer wieder Helikopter des Typs „Super Puma“ starteten und betankt wurden, dann in der Sorpe Löschkörbe mit Wasser füllten, um das Feuer aus der Luft zu bekämpfen.
Jeweils ein Löschzug aus Arnsberg und Meschede unterstützte die Sunderner Wehr. Immer wieder kam Wind auf und erschwerte die Arbeiten. Es bestand aber weiterhin keine Gefahr für die Anwohner in Stemel und Umgebung.
Ausblick: Der Ruhrverband weist noch einmal auf die aktuell extrem hohe Waldbrandgefahr hin und appelliert auch an alle Erholungssuchenden, das absolute Rauch- und Grillverbot in den Wäldern rund um die Talsperren im Sauerland unbedingt zu beachten.
Alarmierung am Dienstag
Rückblick: Bereits am Dienstagmittag waren erste Kräfte zum Altenbergsiepen nach Stemel alarmiert worden, dort entwickelte sich der Flächenbrand „mit weitflächiger Ausbreitungsgefahr“. Erst gegen 21 Uhr hatte die Wehr – im Einsatz waren über den Tag verteilt rund 400 Kräfte – das Feuer unter Kontrolle.
Es standen zeitweise rund 40.000 Quadratmeter Fläche in Flammen – in einem frisch aufgeforsteten Waldstück am Ortsrand. Weil diese Fläche komplett mit Unterholz zugewachsen ist, kamen die Löschkräfte nur zäh voran. Ein Löschhubschrauber der Polizei war schon am Dienstag mehrere Stunden im Einsatz, zog Wasser aus dem Sorpesee. Spezial-Löschzüge (HFS) des Hochsauerlandkreises und des Kreises Unna unterstützten mit großräumigen Wassertanks. Außerdem waren, neben der gesamten Wehr der Stadt Sundern, Kräfte aus den Nachbarkommunen Arnsberg, Meschede, Eslohe und Schmallenberg vor Ort.
Helfer aus vielen Organisationen vor Ort
Mulcher und Traktoren zogen Schneisen in den Wald, eine Wasserleitung wurde über 3,5 Kilometer vom Sorpedamm zum Einsatzraum gelegt. Rotkreuzler aus Sundern, Neheim und Meschede versorgten die Löschkräfte, ein Boot der DLRG Langscheid fuhr auf den Stausee hinaus, um die Wasserentnahme durch den Hubschrauber abzusichern.
Nach vielen Stunden und mit vereinten Kräften gelang es schließlich, die Flammen einzudämmen. Drei Feuerwehrleute mussten wegen Kreislaufproblemen versorgt werden; schwerer verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Zur Brandursache gibt es noch immer keine Erkenntnisse.