Siegen. Wer nicht mit dem Auto einkaufen kann oder will, hat mitunter schlechte Karten: Das soll sich am Aldi an der Marienborner Straße in Siegen ändern.
Der Aldi an der Marienborner Straße ist nicht für alle potenziellen Kunden gut erreichbar - zumindest nicht für die, die dazu auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Denn es gibt keine Bushaltestelle in diesem Bereich. Die vielbefahrene L 719 an dieser Stelle zu überqueren, ist zudem für Menschen, die nicht gut zu Fuß oder sehbehindert sind, eine Herausforderung.
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
Was es aber gibt, ist ein ziemlich breiter Gehweg auf der Straßenseite des Nahversorgers. Die Stadt plant daher, eine neue Haltestelle „Marienborner Straße“ zu bauen - in beiden Fahrtrichtungen barrierefrei, inklusive einer gesicherten Querungshilfe. Dazu ist auch eine Fußgängerampel erforderlich - die nächsten Ampeln befinden sich an den Einmündungen Kichtaler Weg (Abzweig ins Gewerbegebiet Weisstal) und Hessische Straße (Richtung Giersberg). Mit geschätzten Kosten von einer Viertelmillion Euro ist das zwar nicht gerade billig - wenn es gut läuft, muss die Stadt Siegen von dieser Baumaßnahme allerdings nur einen sehr kleinen Teil selbst bezahlen. Das geht aus der Vorlage der Abteilung Straße und Verkehr hervor, über die der Bauausschuss am 4. Dezember entscheidet.
Neue Haltestelle beim Aldi an Marienborner Straße in Siegen: Gehweg in Hang verbreitern
Die Haltestellen auf beiden Seiten sollen für 18 Meter lange Gelenkbusse ausgelegt sein und mit einem „Sonderbordstein“ ausgestattet werden, die Ein- und Ausstieg ohne Höhenunterschiede ermöglichen. Auf der (West-)Seite zum Aldi hin ist vorgesehen, von der Bushaltestelle einen barrierefreien Zugang zum Außenbelände des Discounters zu schaffen. Auf der anderen Seite ist deutlich weniger Platz vorhanden, kurz neben der Fahrbahn beginnt eine steile Böschung. Der schmale Gehweg muss daher entsprechend in den Hang hinein verbreitert werden. Die Radfahrstreifen in beide Richtungen werden dazu mit ausreichend Abstand vor und hinter der neuen Bushaltestellen durch einen Schutzstreifen ersetzt.
+++ Immer auf dem Laufenden mit WhatsApp: Hier geht‘s zum Kanal der Lokalredaktion Siegen +++
Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) fördert solche Baumaßnahmen, die Stadt rechnet bezüglich der Haltestellen mit einer Zuwendung in Höhe von 90 Prozent. Für die Querungshilfe soll die „Förderrichtlinie Nahmobilität“ (80 Prozent) angezapft werden. Mit diesen Fördergeldern im Rücken bliebe für die Stadt von den 250.000 Euro weniger als 50.000 Euro übrig.