Burbach. Er sei „weder amts- noch arbeitsmüde“, sagt der dienstälteste Bürgermeister im Kreis Siegen-Wittgenstein. Hinter ihm liegen vier Wahlperioden.

Die Gemeinde Burbach bekommt 2025 eine neue Bürgermeisterin oder einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Christoph Ewers wird sich nicht für eine weitere, fünfte Amtszeit zur Wahl stellen. Diese Entscheidung teilte er am Dienstag den Mitarbeitenden der Burbacher Gemeindeverwaltung sowie der Politik mit. Somit steht fest, dass der dienstälteste Bürgermeister des Kreises Siegen-Wittgenstein am 30. Oktober des kommenden Jahres nach dann 22 Jahren sein Amt übergeben wird.

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„Ich bin weder amts- noch arbeitsmüde, möchte auch nicht den Rathaus- gegen den Lehnsessel tauschen. “

Christoph Ewers, Bürgermeister

„Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, habe ich doch nach wie vor Tag für Tag Freude an meiner Arbeit, an den vielfältigen Herausforderungen, an den vielen Kontakten zu ganz unterschiedlichen Menschen, an der Verantwortung, die ich tragen darf, und vor allem an der fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser wirklich guten Gemeindeverwaltung. Ich bin weder amts- noch arbeitsmüde, möchte auch nicht den Rathaus- gegen den Lehnsessel tauschen. Dennoch ist in mir der Eindruck gereift, dass im kommenden Jahr nach fast einem Vierteljahrhundert die Zeit für einen Wechsel gekommen ist“, erklärt der Bürgermeister seine Entscheidung.

Burbach geht es finanziell besser als anderen Kommunen

„Ich glaube, dass der Zeitpunkt auch deshalb richtig ist, weil wir als Gemeindeverwaltung gut aufgestellt sind“, so Christoph Ewers weiter. „Wir haben derzeit eine stabile und erfahrene Führungsmannschaft und viele Mitarbeitende sind seit Jahren oder Jahrzehnten mit ihren Aufgaben betraut, erfahren und engagiert. Die Gemeindeverwaltung genießt in der Bevölkerung und in der Politik ein großes Vertrauen und wir haben nach wie vor deutlich bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen als manch andere Kommune. Viele Projekte und Entwicklungen sind in den vergangenen Jahren verwirklicht worden, viele sind angestoßen. Ich bin der Überzeugung, dass unter diesen guten Rahmenbedingungen eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger sich gut in das Amt und seine vielfältigen Aufgaben einfinden kann und zusätzlich vielleicht mit anderen und neuen Perspektiven auch noch einmal neue und andere Akzente setzen kann.“

Christoph Ewers wurde 2003 als Nachfolger von Hermann-Josef Droege in das Amt des Bürgermeisters in Burbach gewählt; Droege war noch vor dem Ende seiner Amtszeit zur Industrie- und Handeslkammer gewechselt. Bei den Wahlen 2009, 2014 und 2020 wurde er mit jeweils deutlich über 50 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Konkrete Pläne für die Zeit nach zwei Jahrzehnten als Bürgermeister hat der 62-jährige studierte Forstwissenschaftler noch nicht.

Wald ist das große Thema des Forstwissenschaftlers Christoph Ewers

In die Kommunalpolitik ist Christoph Ewers als Seiteneinsteiger gekommen. Vorher hat er in den Forstämtern Minden, Siegen-Süd und Siegen sowie im NRW-Umweltministerium gearbeitet. Auch als Bürgermeister ist er der früheren Profession verbunden geblieben. 2018, als private und kommunale Waldbesitzer auf die Suche nach Förstern gehen mussten – die staatliche Forstverwaltung durfte diese Aufgabe aus Gründen des EU-Wettbewerbsrechts nicht mehr ohne weiteres wahrnehmen – gründeten Gemeinde und Waldgenossen einen Forstzweckverband, dessen Vorsteher Christoph Ewers wurde. 2020 wählte ihn der Kommunalwald NRW, Zusammenschluss der 141 Gemeinden und Gemeindeverbände mit Waldbesitz, zu seinem Vorsitzenden. Seit 2022 ist Ewers Vizepräsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates, der 73 Mitgliedsorganisationen mit zwei Millionen Waldbesitzern vertritt.

Kommunalwahl wahrscheinlich am 7. September

Die Kommunalwahl 2025 in Nordrhein-Westfalen ist noch nicht endgültig terminiert. Sie soll jedoch im September noch vor den Bundestagswahlen stattfinden, im Gespräch ist der 7. September, sodass Bürgermeister-Stichwahl und Bundestagswahl am 25. September zusammengelegt würden. Von den Bürgermeistern im Siegerland haben bisher Kyrillos Kaioglidis (Hilchenbach) und Hannes Gieseler (Wilnsdorf) ihre Bereitschaft zu einer erneuten Kandidatur bekundet, ihre Kollegin und Kollegen halten sich noch bedeckt. Wenn Bernd Fuhrmann in Bad Berleburg weitermacht, würde er – mit dem Amtsantritt 2004 – den Staffelstab als dienstältester Bürgermeister im Kreis übernehmen.

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