Siegen/Mainz. Im April wird ein Mann nach Algerien abgeschoben - im August liegt er schlafend in einem deutschen ICE. Jetzt ist er erstmal im Gefängnis.
Eine Streife der Bundespolizei in Mainz hat am Mittwoch, 7. August, einen bereits abgeschobenen Straftäter aufgegriffen, der illegal wieder ins Land gereist war. Die Behörden prüfen derzeit die „aufenthaltsbeendenden Maßnahmen“, heißt es in einer Mitteilung - er soll wieder abgeschoben werden. Zunächst erwartet den 34-Jährigen allerdings ein Strafverfahren.
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Die Polizei sei am Mittwochmorgen zu einem ICE gerufen worden, da ein Mann ohne gültigen Fahrausweis den Zug genutzt hatte. Die Polizisten trafen den Mann schlafend im Zug an und nahmen ihn mit zur Dienststelle, da er sich nicht ausweisen konnte. Dort stellten sie fest, dass es sich um einen 34-jährigen Algerier handelte, der sich unerlaubt in Deutschland aufhält und gegen den ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Siegen wegen schweren Raubes besteht.
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Nach Rücksprache mit der Ausländerbehörde stellte sich heraus, dass der Mann am 17. April aus der Haft heraus nach Algerien abgeschoben wurde und dass gegen ihn eine Wiedereinreisesperre besteht. Seine restliche Freiheitsstrafe - 579 Tage von ursprünglich zwei Jahren und acht Monaten - verbüßt er demnach nun in der Justizvollzugsanstalt in Rohrbach. Die Behörden leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen verschiedener Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz sowie aufgrund des Erschleichens von Leistungen ein.