Siegerland. Je nach Wohnort ist in Siegen und Umgebung unterschiedlich viel Hundesteuer fällig. Der Blick ins Land zeigt aber: Es geht noch viel teurer.
Hundehalterinnen und -halter aus Neunkirchen müssen für ihre Vierbeiner die wenigsten Hundesteuern im Siegerland bezahlen. 67 Euro werden hier pro Jahr fällig, wie aus einer Übersicht des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Nordrhein-Westfalen hervorgeht. Die höchste Hundesteuer im Siegerland ist in Siegen zahlen: 108 Euro für einen Hund, jeweils 120 Euro bei zwei und 132 Euro ab drei oder mehr Tieren.
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Siegen bewegt sich damit im BdSt-Vergleich aller 396 nordrhein-westfälischen Städte und Gemeinden auf Platz 55, Neunkirchen im unteren Bereich des zweiten Drittels. Burbach mit 72, Wilnsdorf mit 81, Freudenberg, Kreuztal und Netphen mit je 84 und Hilchenbach mit 96 Euro liegen dazwischen – wobei, ähnlich wie in Siegen, die Abgaben steigen können, wenn jemand mehr als einen Hund besitzt. Landesweit angeführt wird das Ranking von Hagen mit 180 Euro jährlich, während Hundefreunde in Ahlen am günstigsten davonkommen: Die Stadt im Münsterland erhebt laut BdSt als einzige in Nordrhein-Westfalen keine Hundesteuern. Den Platz darüber belegt in der Liste mit 24,60 Euro jährlich Verl bei Bielefeld.
Siegen: Hundesteuern – in manchen Fällen ist eine Befreiung möglich
Neunkirchen hat allerdings eine Besonderheit, derentwegen es unter bestimmten Bedingungen doch noch teurer werden kann. Für „gefährliche Hunde“ liegt der Steuersatz nämlich bei 250 Euro im Jahr. Laut Homepage der Gemeinde zählen dazu Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier „und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden“. Im Einzelfall, heißt es weiter, können nach Begutachtung durch den amtlichen Tierarzt auch „auf Aggression gezüchtete Hunde“ und Hunde, „die einen Menschen oder ein Tier ohne erkennbaren Grund gebissen“ oder „unkontrolliert andere Tiere gehetzt haben“ in diese Kategorie eingeordnet werden. Die einzige andere Kommune, die im Siegerland laut BdSt eine Steuer eigens für gefährliche Hunde erhebt, ist Freudenberg (150 Euro pro Jahr). Dass es noch signifikant kostspieliger werden kann, zeigen Kommunen wie Solingen und Heimbach, die für gefährliche Hunde 1200 Euro Steuern pro Jahr verlangen und die Liste damit anführen.
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Die Steuerpflicht entsteht, wenn jemand „einen Hund im eigenen Interesse oder im Interesse eines Haushaltsangehörigen in seinen Haushalt aufgenommen hat“, ist beispielsweise in der entsprechenden Satzung der Stadt Siegen erläutert. Befreit sind „Tierschutz- und ähnliche Vereine“, wenn die Tiere „in den dazu unterhaltenen Tierheimen und ähnlichen Einrichtungen vorübergehend untergebracht sind“. Auf Antrag sind außerdem Befreiungen möglich, in Siegen etwa für Diensthunde der Polizei, Hunde, die von der Bundeswehr gehalten werden, und Hunde von Rettungsdiensten wie dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern oder dem Technischen Hilfswerk. Es gilt auch für Hunde, „die in Krankenhäusern, Heil‐ und Pflegeanstalten, Gefängnissen und ähnlichen Einrichtungen zur Durchführung der diesen obliegenden Aufgaben gehalten werden“ und für Hunde, die dem Schutz und der Hilfe von Menschen mit Behinderung dienen.
Siegen: Bund der Steuerzahler fordert Abschaffung der Hundesteuer
Der Bund der Steuerzahler ist auf die Hundesteuer indes nicht gut zu sprechen. „Eine Gegenleistung darf man nicht erwarten, da die Hundesteuer nicht zweckgebunden ist und somit frei verwendet werden kann“, heißt es in einer Mitteilung. Darüber hinaus hält der BdSt es für fraglich, „ob der Verwaltungsaufwand, die Steuern einzutreiben, gedeckt wird“. Generell handele es sich um sogenannte Bagatellsteuern und diese „sind nicht mehr zeitgemäß“, findet der Steuerzahler-Bund und fordert „eine Abschaffung der Hundesteuer“.
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