Geisweid.. Der Monte Schlacko verschwindet aus der Denkmalliste der Stadt Siegen. Wie das Verwaltungsgericht Arnsberg am Freitag mitteilte, erfülle der prominente Hügel „nicht die rechtlichen Voraussetzungen“. Die Deutschen Edelstahlwerke hatten gegen diese Eingruppierung geklagt.


Die Untere Denkmalbehörde hatte die „Hochofenschlackenhalde“ im November 2012 in die Liste aufgenommen. Die Eigentümer – der Monte Schlacko liegt auf dem Firmengelände der Deutsche Edelstahlwerke GmbH – klagten dagegen in Arnsberg. Nach der mündlichen Verhandlung im April wurde das Urteil nun veröffentlicht.

„Bei Entsorgung entstanden“

Die Kläger hatten unter anderem darauf verwiesen, dass die seit 2008 unter Naturschutz stehende Halde nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden könne. „Außerdem habe die Halde einen wirtschaftlichen Wert, weil ein Recycling der Schlacke unter Berücksichtigung fortschreitender Technik nicht ausgeschlossen sei“, zeichnet das Verwaltungsgericht die Argumentation der Besitzer nach.

Die Stadt führte den historischen und emotionalen Wert der im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts entstandenen Halde an. Diese sei zwar kein Bauwerk, aber dennoch „von Menschenhand erschaffen“, wie Heike Balzer, Denkmalschutzbeauftragte der Stadt, erklärte (wir berichteten). Dem schlossen sich die Richter nicht an. Die Halde sei kein Baudenkmal, denn sie sei „keine aus Bauprodukten hergestellte bauliche Anlage“, so das Verwaltungsgericht. Der Hügel sei lediglich bei „der Entsorgung eines bei der Stahlerzeugung angefallenen Nebenprodukts, der Schlacke, entstanden“, die „in diesem Zusammenhang nicht als Baustoff zu qualifizieren sei“. Außerdem liege „weder ein Gestaltungsprozess zugrunde noch eine für die menschliche Nutzung erfolgte Zweckbestimmung“.

Die Stadt hatte sich von der Unterschutzstellung in erster Linie einen psychologischen Effekt versprochen, indem die Geschichte des Monte Schlacko – der eines der letzten sichtbaren Relikte der Bremer Hütte und ein stummer Zeuge dieser Wirtschaftsepoche ist – in den Vordergrund gestellt wird. Konkrete Gefahr droht dem Geisweider Hügel nun allerdings nicht: Immerhin steht er noch unter Naturschutz.