Siegen. Die Sperrung der A 45 bei Lüdenscheid könnte auch in Siegen Betriebe in die Knie zwingen und Arbeitsplätze gefährden.
Geschlossen setzen sich Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe für einen möglichst schnellen Neubau der Autobahntalbrücke Rahmede ein. In einer gemeinsamen Resolution an die heimischen Abgeordneten und an den Verkehrsausschuss des Bundestages zeigen sie auf, dass nicht nur einzelne Branchen, sondern die gesamte Wirtschaft und mit ihr alle Beschäftigten in der Region entweder unmittelbar oder mittelbar betroffen sind.
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„Jahrelang ist zu wenig in Beton und Asphalt investiert worden. Das zeigt sich im Zustand der Straßen und jetzt besonders deutlich bei den Brücken. Jedem sollte klar sein: Das ist kein vorübergehendes Phänomen, sondern eine bleibende Aufgabe, die auch in den kommenden Monaten und Jahren bei allen Verantwortlichen ganz oben im Bewusstsein angesiedelt bleiben sein muss“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener.
Arbeitsplätze weniger attraktiv
Schon heute sei ersichtlich, dass die Vollsperrung der A 45 zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden führen werde, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Es drohten Produktionsverlagerungen oder Betriebsschließungen. „Auch die Attraktivität der Arbeitsplätze leidet durch die eingeschränkte Erreichbarkeit“, so der Regionsvorsitzende der DGB-Region Südwestfalen Ingo Degenhardt. Nicht nur Berufspendler und Geschäftsreisende müssen sich umstellen, auch Handwerksbetriebe. „Manche Kunden werden durch die zerschnittene Verkehrsader nun deutlich schwerer erreichbar sein“, erläutert Stefan Simon, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd. Wie auch die anderen Unterzeichner der Erklärung ist Stefan Simon überzeugt, dass Tempo jetzt „oberste Maxime“ sein muss. Dr. Thorsten Doublet, Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein: „In dieser Notsituation mit einer gesperrten Brücke und dem bekannten schlechten Gesamtzustand der Verkehrsinfrastruktur bedarf es umgehend entschlossenen Handelns.“
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Das Gebot der Stunde laute daher, den Planern der Autobahn GmbH den Rücken freizuhalten, fordert auch André Arenz, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Olpe: „Eine zügige Planung und ein schneller Baufortschritt dürfen nicht am Geld und – genauso wichtig – nicht am Personal scheitern.“ Ohne eine Beschleunigung der Planungsverfahren werde die Region noch lange auf die neue Brücke warten müssen. Das Ziel: eine Halbierung der gewöhnlich angesetzten Zeiträume.
Künftig smarte Autobahnbrücken
Neben der Sicherstellung des Verkehrsflusses durch eine intelligente Steuerung gelte es, Transporte auf die Schiene zu verlagern. „Es muss endlich Gas gegeben werden für den Ausbau der Ruhr-Sieg-Strecke und der Siegstrecke“, sagt Andree Jorgella, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Siegen. Stephan Stracke, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Olpe, sieht einen weiteren wichtigen Schritt zu mehr Tempo und Sicherheit im Ausbau der Digitalisierung: „Es muss auch darum gehen, die Autobahnbrücken ‚smart‘ zu machen. Mit einer dauerhaften, automatisierten Datenermittlung können Schäden frühzeitig erkannt werden.“ Damit Rahmede nicht noch einmal passiert.
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