Wilnsdorf. Die Partei Bürger für Wilnsdorf und FDP fordert ein Gremium, das auf Senkung der Klassenstärken hinarbeitet. Räume und Personal fehlen.
159 neue Schüler sind in Wilnsdorf für das kommende Schuljahr angemeldet. Diese sollen auf sechs Klassen an den Grundschulen der Gemeinde verteilt werden, jeweils zwei Eingangsklassen sollen an den Grundschulen Wilnsdorf und Dielfen gebildet werden, je eine in Rudersdorf und Wilgersdorf. Zu wenig, finden die Bürger für Wilnsdorf und FDP (BfWuFDP). Die Partei beantragte deshalb im Schulausschuss die Bildung eines Gremiums, das an praktikablen Lösungsvorschlägen zur Senkung der aktuellen Klassenstärken im Gemeindegebiet arbeiten soll.
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Seit dem Schuljahr 2018/19 sei die Anzahl der neu zu bildenden Klassen immer unterschritten worden, für das kommende Schuljahr sogar um zwei Klassen. Die Höchstgrenze von 29 Kindern pro Klasse werde nicht selten ausgereizt, „dies ist aus unserer Sicht nicht länger tragbar“, so der Antrag. Die Schulleiter und Elternvertreter der Schulen, Mitglieder aller Fraktionen, die Vorsitzende des Schulausschusses und Verwaltungsmitarbeiter sollen aus Sicht der BfWuFDP einen Arbeitskreis bilden, der dieses Problem in Ruhe diskutieren und Lösungen erarbeiten kann. Die Ergebnisse sollen dem Rat dann zur weiteren Abstimmung und Beratung vorgelegt werden, damit spätestens zum Schuljahr 2022/23 die Klassenstärken gesenkt werden können.
Wilnsdorfer Schulen brauchen Flexibilität
„Als 40 Jahre tätiger Lehrer weiß ich, dass kleine Klassen gut sind“, sagte Johannes Bottländer (SPD). Das Anliegen sei deshalb durchaus legitim. Ein zusätzliches Gremium, in dem teils dieselben Leute wie im Ausschuss sitzen würden, halte er aber nicht für sinnvoll. Durch die Erweiterung des Ausschusses seien die Schulen bereits eingebunden.
„Wir wollen alle kleine Klassen“, sagte Dennis Schneider (CDU). Man müsse allerdings auch die Faktenlage akzeptieren. „Wir haben Top-Schulen“, so Schneider, den Leitern sollte man nicht die letzten Planungsspielräume nehmen.
„Nicht eine Lehrerstunde mehr“ gäbe es für eine zusätzliche Klasse, pflichtete Anke Höfer, Schulleiterin der Grundschule Dielfen, bei. Für die zusätzliche Klasse müssten alle Schulen Personalkapazität abgeben. „Das kann alles gelingen, bis einer krank wird“, es bliebe dann kein Puffer mehr für Vertretungen oder ähnliches übrig. Da gerade in Corona-Zeiten Schüler auch nicht auf die anderen Klassen verteilt werden könnten, wäre das ein großes Problem.
Wilnsdorfer Bürgermeister: Rechtliche und räumliche Grenzen
„Wir sagen nicht, wir müssen acht Klassen bilden“, sagte Andreas Weigel (BfWuFDP). Der Arbeitskreis solle sich genau mit solchen Problemen befassen und analog zur 360-Grad-Betrachtung „fernab von gewissen Schranken“ Lösungen suchen. Die Verteilung nach einem Schlüssel passe nicht die Zukunft, man sei den Schülern in Wilnsdorf mehr Kreativität schuldig, warb Weigel für den Antrag.
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Der erste Beigeordnete Johannes Schneider machte auf ein weiteres Problem aufmerksam: Das fehlende Raumangebot. Es müsse ein Container aufgestellt werden, das habe er in Neunkirchen gerade hinter sich. „Wir sind an rechtliche und räumliche Grenzen gebunden“, unterstrich Bürgermeister Hannes Gieseler. Der Ausschuss lehnte den Antrag schließlich ab.