Siegen-Wittgenstein. Alle Menschen über 80 Jahren in Siegen-Wittgenstein bekommen bald Post vom Kreisgesundheitsamt: Dann können erste Impf-Termine vereinbart werden.
Täglich steigt die Quote der Geimpften in den Pflegeheimen - die Erstimpfung für die rund 19.580 Personen im Kreisgebiet Siegen-Wittgenstein, die 80 Jahre und älter sind, rückt immer näher. Bis Samstag, 23. Januar, bekommen sie alle Post vom Kreisgesundheitsamt mit allen Informationen rund um die Impfung.
Wie kommt man an einen Termin im Impfzentrum in Siegen?
Das Schreiben des NRW-Gesundheitsministeriums mit allgemeinen Infos wird ergänzt von Landrat Andreas Müller um lokal relevante Besonderheiten, erläutert Thiemo Rosenthal, Leiter des Corona-Krisenstabs beim Kreis. Es wird erklärt, wie eine Impfung abläuft (Wartebereich, Aufklärungsgespräch usw.) - und das Anmeldeverfahren.
Ab Montag, 25. Januar, kann online auf www.116117.de und über die Telefonhotlines 116 117 sowie 0800/11611702 ein Termin vereinbart werden - nur dort und nur, wer das Info-Schreiben erhalten hat. Wer in einem Seniorenheim lebt und bereits geimpft wurde, kann den Brief als gegenstandslos betrachten.
Woher weiß der Kreis Siegen-Wittgenstein, wer impfberechtigt ist?
Die Südwestfalen-IT hat die Einwohnermelderegister aufbereitet und eine Liste mit den fast 20.000 Namen erstellt. Ein Postdienstleister übernimmt Produktion und Zustellung der Briefe. Die Anmeldezentrale organisiert der Bund - der Kreis kann für Siegen-Wittgenstein immer nur so viele Termine zur Vergabe dorthin melden, wie Impfstoff vor Ort zur Verfügung steht. Warteschlangen, Spontan- oder Vor-Ort-Anmeldungen sind nicht möglich.
"Wir geben die Zeitslots frei, die die Hotline dann vergibt", erklärt Rosenthal. Wird das Impfzentrum beispielsweise nur nachmittags mit einer Impfstraße betrieben, stehen auch nur nachmittags begrenzt Termine zur Verfügung. Gibt es irgendwann 1500 Impfdosen pro Tag auf sechs Impfstraßen, informiert der Kreis die zentrale Impfverwaltung über die Vollauslastung für entsprechend mehr Termine.
Wie viel Impfstoff steht für Siegen-Wittgenstein zur Verfügung?
Pro Woche erhält der Kreis eine gewisse Menge Impfstoff (Vakzine), zu Beginn noch eher wenig, das wird sich aber steigern. Geliefert wird in speziellen, erschütterungssicheren Transportboxen, die mit Trockeneis gekühlt und Temperatursensoren ausgestattet sind. Eine sichere Lagerung ist darin bei minus 70 Grad bis zu 15 Tage lang möglich, erläutert Thiemo Rosenthal - im Impfzentrum wird die Vakzine dennoch in Spezialkühlschränken gelagert.
Wie wird der Impfstoff vor Ort im Siegener Impfzentrum verarbeitet?
"Niemand bekommt kalten Impfstoff in die Adern", betont Rosenthal - er wird aufgetaut. Eine Stunde vor Impfung wird die Vakzine auf Zimmertemperatur gebracht und von den Apothekern im Impfzentrum "rekonstituiert", also vom gelartigen Zustand, in dem der Impfstoff angeliefert wird, mit einer bestimmten Menge Kochsalzlösung und mit einer bestimmten Misch-Technik verflüssigt. Dann ist er einige Stunden lang verimpfbar. Unmittelbar vor der Impfung muss die Vakzine von einer medizinisch ausgebildeten Person aus dem Fläschchen auf eine Spritze gezogen werden.
Was passiert, wenn nicht alle Dosen verimpft werden?
Es kann immer passieren, dass jemand zum Termin nicht kommt oder am Eingang abgewiesen werden muss, wegen Krankheitssymptomen etwa. Dann greift eine interne "Warteliste" und es kommen Personen der gleichen Impfkategorie zum Zuge - Rettungsdienst- oder Krankenhaus-Beschäftigte. So verfahre man bereits bei den Impfungen in den Pflegeeinrichtungen.
Wie ist das Impfzentrum in Siegen-Eiserfeld organisiert?
Der Kreis betreibt das Impfzentrum und stellt Personal für die Organisation (Einlasskontrolle, Reinigung, Begleitung Wartebereich am Eingang). Weiteres Personal soll eingestellt werden, so Thiemo Rosenthal, zudem hoffe man, dass irgendwann die Kontaktpersonenrecherche zurückgefahren werden kann und diese Beschäftigten dann ins sukzessive hochfahrende Impfzentrum wechseln.
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Die Kassenärztliche Vereinigung organisiert das Impfen selbst, inklusive des Aufklärungsgesprächs und der Nachsorge. Die Apothekenkammer übernimmt die Rekonstitution, die Aufbereitung des Impfstoffs.
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