Siegen-Wittgenstein. Depression wird bei Männern auch in Siegen-Wittgenstein seltener diagnostiziert als bei Frauen. Das könnten die Gründe sein.
Es ‚schnauzt‘ wieder: Im November lassen sich viele Männer auch in Siegen-Wittgenstein einen Schnauzer oder Bart stehen.
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Sie beteiligen sich an der weltweiten Aktion „Movember“, ein Kofferwort aus dem französischen Wort Moustache für Bart und dem Monatsnamen. Die Aktion thematisiert auch die psychische Gesundheit von Männern. Etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland leidet irgendwann in seinem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung. Männer haben nur ein halb so großes Risiko daran zu erkranken wie Frauen. Allerdings bleibt die Krankheit bei ihnen oft unentdeckt, denn sie leiden anders.
Bei Männern in Siegen seltener diagnostiziert
Für Menschen, die im Kreis Siegen-Wittgenstein an Depressionen erkranken, bietet die AOK das interaktive Online-Selbsthilfeprogramm moodgym an. „Wir möchten Menschen und insbesondere auch den Männern mit moodgym die Möglichkeit geben, depressiven Verstimmungen vorzubeugen oder diese zu verringern“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.
Das Programm basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und ist von australischen Wissenschaftlern entwickelt worden. Patienten lernen zum Beispiel, negative Wahrnehmungen und Gedanken so umzugestalten, dass sie künftig besser mit belastenden Situationen umgehen und ihre Stimmung positiv beeinflussen können.
Experte aus Siegen: Magenprobleme, Potenzstörungen
Bei Männern werden seltener psychische Krankheiten diagnostiziert als bei Frauen. Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob das tatsächlich an einer stärkeren psychischen Belastung der Frauen liegt und inwiefern auch andere Aspekte eine Rolle spielen. Die typischen Merkmale einer Depression sind bei Männern oft weniger sichtbar.
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Stattdessen können Symptome wie erhöhte Aggression und Gewaltbereitschaft oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Potenzstörungen im Vordergrund stehen. Einige der Betroffenen neigen dann zu Suchtverhalten, insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem Alkoholkonsum.
Im Gegensatz zu Frauen suchen Männer deutlich seltener und weniger intensiv Hilfe, weil sie Störungen ihres seelischen oder körperlichen Wohlbefindens häufig auf Stress und berufliche Belastungen zurückführen. Dabei gehören Depressionen zu den häufigsten seelischen Störungen im Erwachsenenalter.
Mittlerweile zeigen viele Studien, dass Online-Selbsthilfeprogramme bei Depressionen, wie etwa moodgym, die Behandlung unterstützen können.
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