Siegen. Im Burbach-Verfahren in Siegen legen nicht alle Angeklagten ihre Einkommensverhältnisse offen. Der Staatsanwalt lässt nicht locker.
„Wenn Sie es lang und schmutzig haben wollen, dann bitte“, schimpft Oberstaatsanwalt Christian Kuhli in Richtung der Anwälte. Am ersten Verhandlungstag 2021 im Burbach-Verfahren geht es immer noch um die persönlichen Verhältnisse der verbliebenen zehn Männer, speziell die Einkommensverhältnisse.
Während einer der früheren Wachleute durch seine Anwältin Lebenslauf und Finanzen vortragen lässt und ein zweiter zumindest die aktuellen Einkünfte verrät, werden für den nächsten Termin am 20. Januar immerhin weitere Angaben angekündigt.
Burbachprozess: Staatsanwalt schließt Durchsuchungen und Beschlagnahmungen nicht aus
Die Kammer habe BaFin-Auskünfte beantragt, „aber noch nicht erhalten“, lässt die Vorsitzende Elfriede Dreisbach wissen. Ansonsten müssten eben Durchsuchungen und Beschlagnahmungen her, warnt der Anklagevertreter. Was wiederum Verteidiger Daniel Walker für ungeschickt hält - könnten sich die Angeklagten doch dann darauf vorbereiten.
Er werde mit seinem Mandanten jedenfalls darüber sprechen, ergänzt der Anwalt. Was wiederum Kuhli für „unsinnig“ hält, „bei dieser Sache zu mauern“, weil Einkünfte und Verbindlichkeiten bei möglichen Bewährungen und Geldauflagen ja auch zu Gunsten der dann Verurteilten angerechnet werden könnten. Notfalls würden eben die Nachbarn und Arbeitgeber befragt.
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