Kreuztal.. Erster Zug vom neuen Kreuztaler Terminal ist gestartet. Kreisbahn Siegen-Wittgenstein muss Skeptiker vom Gütertransport auf der Bahn überzeugen.
In der Nacht zu Dienstag, 7. Mai 2019, geht der erste Zug vom neuen Container-Terminal Südwestfalen in Kreuztal auf die Reise. Drei Direktzüge pro Woche verbinden nun das Siegerland mit Verona in Norditalien. Für die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) bricht damit ein neues Zeitalter an, betonte Landrat Andreas Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der KSW, bei einem Ortstermin.
Das Angebot
Mit nur 38 Stunden Laufzeit eröffne der Zug Spediteuren und Transporteuren die Möglichkeit eines schnellen und umweltfreundlichen Transports von Waren und Gütern zwischen den Wirtschaftszentren in Südwestfalen und den Metropolregionen Stuttgart und Verona. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unserer Industrieregion Nummer 1 in NRW und tragen massiv zum Umweltschutz bei.“
Partner der KSW beim Betrieb des Container-Terminals ist die
Kombiverkehr KG. „Um ein kundenfreundliches Angebot bereitzustellen, haben wir alles daran gesetzt, den Wunschfahrplan der zukünftigen Nutzer weitestgehend zu realisieren“, erklärt Kombiverkehr -Geschäftsführer Robert Breuhahn. Die neue Strecke verknüpfe zwei Gegenden, die auch wirtschaftlich gut zusammenpassen: „Eine klassische Stahl verarbeitende Region mit einer, die viel Stahl empfängt und versendet“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein. Dass der neue Zug von Anfang an grenzüberschreitend unterwegs ist, sei zudem ein Alleinstellungsmerkmal im Schienengüterverkehr in Siegen-Wittgenstein.
In Richtung Nord-Süd können Spediteure und Logistikunternehmen ihre Ladeeinheiten montags, mittwochs und freitags ab Kreuztal und Kornwestheim versenden. Auch in der Gegenrichtung ab Verona sind Montag, Mittwoch und Samstag die regulären Verkehrstage.
Die Kunden
Zu den ersten Unternehmen aus der Region, die das Container-Terminal mit ihren Speditionspartnern nutzen, gehören die Erndtebrücker Eisenwerke (EEW). Ingo Roth, Leiter Logistik: „Wir profitieren von den höheren Ladungsgewichten im kombinierten Verkehr.“ Auf die Reise gehen Teile für ein Pipeline-Projekt im mittleren Osten. „Dieses Projekt ist der größte Auftrag unserer Unternehmensgeschichte.“ Auch die EMW Stahl Service GmbH in Neunkirchen nutzt den neuen Zug. „Über die Freien Grunder Eisenbahn sind wir an das bundesdeutsche Schienennetz angebunden“, sagt Geschäftsführer Michael Mockenhaupt: „Wir haben nun die Möglichkeit, Versandmengen in wettbewerbsfähigen Laufzeiten über die Schiene zu transportieren“.
„Die größte Herausforderung wird sein, dass wir Aufklärungsarbeit zu leisten haben, um eine Region, die kombinierten Verkehr nicht gewohnt ist, erst einmal dafür zu gewinnen“, meint Christian Betchen. Bei den mittelständischen Verladern im Siegerland gebe es „eine gewisse Grundskepsis“.
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