Burbach. Am Zollhaus Burbach, an der B54, kontrollieren Polizei und Zoll: Schwarzarbeit, Tempoverstöße, Technikmängel. Langweilig wird ihnen dabei nicht
Der Bereich Zollhaus an der Landesgrenze war am Donnerstagmorgen, 14. Oktober, Ausgangspunkt einer Kontrollaktion von Polizei und – passenderweise – dem Zoll. Um 7.30 Uhr postierten sich mehrere Streifenwagen vom Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein mit insgesamt acht Polizeibeamten sowie Einsatzfahrzeuge mit sechs Beamtinnen und Beamten des Hauptzollamts Dortmund, Abteilung Finanzkontrolle Schwarzarbeit, auf dem Parkplatz an der Landesgrenze.
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Bei Nebel, Nieselregen und Kälte wurden nicht nur Fahrzeuge und deren Insassen kontrolliert, die auf der Bundesstraße 54 unterwegs waren. Auf der Schnellstraße gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 Stundenkilometern, per Radarwagen wurden Tempomessungen durchgeführt.
Raser-Spitzenreiter auf der B 54 bei Burbach mit 158 Sachen unterwegs
Zahlreiche Fahrer, die mit zu großer Geschwindigkeit unterwegs waren, gingen den Beamten ins Netz. Tagesschnellster war ein Fahrer, der mit seinem Citroen glatte 158 Stundenkilometer auf dem Tacho hatte. Ihn erwartet nun ein Bußgeld von über 400 Euro, zwei Punkte sowie einen Monat Fahrverbot. Weitere Raser wurden mit 138, 135 und 128 Stundenkilometern gemessen. Zahlreiche weitere Autofahrer begingen Tempoverstöße im Bereich Ordnungswidrigkeitsverfahren.
Schon als die Beamten noch auf der Anfahrt zur Kontrollstelle waren, überholte ein Streifenwagen einen 7,5-Tonnen-Lastwagen, der potenzieller Anwärter auf eine Kontrolle war. Die Beamten hatten den richtigen Riecher: Keine Ladungssicherung, Defekte am Fahrzeug, Überladen, keine Fahrzeugpapiere dabei, so die Feststellung. Dieser Fahrer musste viel Zeit mitbringen, bis alle Mängel behoben waren.
Kfz-Meister überprüft bei der Kontrollaktion in Burbach Fahrzeuge auf Technik-Mängel
Ein besonderes Augenmerk hatten die Beamten auf die Paketdienste gelegt. Während diese die Fahrzeug- und Personalpapiere sowie den Inhalt auf der Ladefläche prüften, nahm Kfz-Meister Sven Kurmann das Fahrzeug in Augenschein. Der Regierungsbeschäftigte im operativen Außendienst überprüfte Reifen, Bremsen und den äußeren Zustand der Fahrzeuge. Zahlreiche Paketdienstfahrer mussten bei der Ladungssicherung Ordnung in ihre Lieferungen bringen und diese auch sichern. Anschließend wurden sie mit 86 Euro zur Kasse gebeten.
Alle Fahrer und weiteren Fahrzeuginsassen, die angehalten wurden, überprüften die Beamtinnen und Beamten des Zolls mit dem Ziel der Bekämpfung von Schwarzarbeit – etwa ob sie vom Arbeitgeber angemeldet und sozialversichert sind, ob eine Aufenthaltserlaubnis vorliegt oder womöglich ein Leistungsmissbrauch vorliegt. Die dazu nötigen Daten sind auch im Außeneinsatz online abrufbar. Die eingesetzten Kräfte unter Leitung des Ersten Polizeihauptkommissars Klaus Schönborn sowie von Antonius Zeppenfeld für den Zoll legten großen Wert auf Freundlichkeit. Denn von den Kontrollierten gab es durchaus Murren und Meckern als Reaktion.
Im Zweifel begleitet die Polizei von der Kontrolle zur Lkw-Waage nach Dillenburg
Sehr überladen war ein weiterer 7,5-Tonner, den Kommissar Klaus Schönborn kontrollierte: Die Ladepapiere waren in Ordnung, aber das Gewicht stimmte nicht. Schnell war in Dillenburg eine Lkw-Waage in einem Betrieb gefunden, die Polizei eskortierte den Lkw-Fahrer dorthin. Es stellte sich heraus, dass der Laster um 16 Prozent überladen war. Die Folge: Anzeige und einen Teil der Ladung abladen. Erst dann durfte der Fahrer seine Fahrt fortsetzen.
Nachsichern musste auch der Fahrer eines Klein-Lkw seine Ladung: Er hatte einen Bitumenbehälter geladen, dessen Sicherungsspanngurte schon bessere Zeiten gesehen hatten. Schnell waren neue Spanngurte hinterm Sitz hervorgeholt.
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