Siegen. Das Anmeldeverfahren für drei städtische Gymnasien in Siegen wird verlängert. 34 Kinder müssen noch einen Platz finden.
Das Gymnasium Am Löhrtor hat die Anmeldung von 34 Kindern zu den 5. Klassen abgewiesen. Das Anmeldeverfahren für die drei anderen städtischen Gymnasien wird fortgesetzt.
Eigentlich hätte Ende Februar alles klar sein müssen. Bereits zum Monatsbeginn wurden die Plätze an den Gesamtschulen vergeben: je 135 an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule und in Eiserfeld und 108 am Schießberg in Geisweid, Absagen erhielten 94 Kinder. Zum Monatsende war dann die Anmeldezeit zu den anderen weiterführenden Schulen – und wie im Vorjahr gibt es nun wieder ein Problem an den Gymnasien.
Zahlen
Gymnasium Am Löhrtor: 127 Anmeldungen sind es diesmal, noch einmal mehr als 2020 (115) und 2019 (104). Aufgenommen werden 93 Kinder, in drei randvollen Klassen mit der maximalen Kapazität von je 31 Kindern. 34 Kinder haben die Absage bekommen. Sie haben nun Gelegenheit, sich für eines der drei anderen städtischen Gymnasien zu entscheiden.
Gymnasium Auf der Morgenröthe: 67 Kinder wurden angemeldet, weniger als die 81 im Vorjahr, aber immer noch zu viel für die zwei Klassen, die das zweizügige Gymnasium eigentlich bilden soll. Abgewartet wird nun, wie viele „Löhrtor-Kinder“ in Niederschelden ihr Glück versuchen. Wenn dort die dritte 5. Klasse gebildet werden darf, wäre Platz für bis zu 24 weitere Schüler. Wenn nicht – was unwahrscheinlich ist –, müssten auch an der Morgenröthe noch neun Kinder abgewiesen werden.
Peter-Paul-Rubens-Gymnasium: Dort wurden bisher 35 Kinder angemeldet, im vorigen Jahr wurden es nach Abschluss des Anmeldeverfahrens schließlich 49. Die beiden sehr kleinen Klassen könnten bis auf 58 Kinder aufgefüllt werden. Dass noch mehr nachziehen und die planmäßige Dreizügigkeit erreicht wird, erwartet Schuldezernent André Schmid auch nach den Erfahrungen der Vorjahre nicht: Die Entscheidung in Siegen-Mitte sieht die Stadt immer auch als ein Votum für das klassische Halbtagsgymnasium (Löhrtor) und gegen den Ganztag auf dem Rosterberg.
Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium: 78 Anmeldungen wurden angenommen, zwei weniger als im Vorjahr. In den drei 5. Klassen sind noch ein paar Plätze frei.
Die anderen Schulen
Die Realschule Am Oberen Schloss bildet mit 79 Fünftklässlern planmäßig drei 5. Klassen (Vorjahr 76). Die Realschule Auf der Morgenröthe hat 52 Anmeldungen, zusätzlich werden noch bis zu sechs Inklusionskinder erwartet. Damit sind die beiden Eingangsklassen voll. „Beide Schulen erfahren wieder eine erfreuliche Zustimmung“, stellt Schuldezernent André Schmidt fest.Die Achenbacher Hauptschule wird mit 16 Fünftklässlern ins neue Schuljahr starten. Die Bezirksregierung hat die Ausnahmegenehmigung erteilt.
Konsequenzen
Für dauerhaften dreizügigen Betrieb reicht der Raum auf der Morgenröthe nicht aus, ein drittes Mal kann es also 2022 die Ausnahmegenehmigung für das Gymnasium im Siegener Süden nicht geben. Vor diesem Hintergrund sieht Schuldezernent André Schmidt nun die Kommunalpolitik am Zuge: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch ein weiteres Jahr so ein Anmeldeverfahren geben kann.“
Der Schulausschuss hat der Verwaltung zuletzt den Auftrag gegeben, Perspektiven zu untersuchen – vor allem aus dem Wunsch heraus, eine vierte Gesamtschule zu ermöglichen. Das Gymnasialproblem könnte sich dann zum Beispiel dadurch lösen, dass Kinder eher an der Gesamtschule angemeldet werden und dadurch nur noch zehn statt bisher elf Gymnasialzüge gebraucht werden. Denselben Effekt würde die Stadt erzielen, wenn sie alle auswärtigen Anmeldungen abweisen würde.
Nur: Die Frage, wo zehn oder elf Züge angesiedelt würden, ist dann immer noch offen. Am Löhrtor, wo Jahr für Jahr Kinder für vier Klassen angemeldet werden, ist nur Platz für drei Züge. Auf der Morgenröthe reicht die Kapazität nur für zwei Züge – so dass die rechnerisch einfachste Lösung, dass das PPR seinen nicht benötigten dritten Zug dorthin abgibt, von vornherein ausscheidet. So recht geht bisher keine Rechnung auf, weder mit noch ohne vierte Gesamtschule, weder mit vier noch mit drei Gymnasien. Einen Vorschlag werde die Verwaltung wohl erarbeiten, sagt André Schmidt auf Nachfrage. Allerdings keineswegs schon für die April-Sitzung des Schulausschusses.
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