Was jetzt beschlossen werden soll, bringt keine Verbesserung, meint Steffen Schwab.
Das nennt man pragmatisch: mit einem Minimum an Veränderung das maximal Mögliche erreichen, das allerdings keineswegs optimal ist. Alle Schulen bleiben, wo sie sind. Aber die Klassen werden noch voller als jetzt, wo sich selbst in Mittelstufen-Gymnasialklassen noch bis zu 31 Jugendliche die Luft zum Atmen nehmen.
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Das musste nicht sein. Dass Siegen mindestens ein Gymnasium zuviel hat, ist seit gut zehn Jahren bekannt. In dieser Zeit hat der Rat eine Gesamtschule erweitert und eine neu gegründet; in Geisweid wurden dafür Haupt- und Realschule geopfert – auch das ein Weg des geringsten Widerstandes. Die Idee, das im selben Stadtbezirk angesiedelte Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium zur Gesamtschule umzuflaggen, wagte niemand überhaupt auszusprechen.
Man hätte die zehn Jahre auch nutzen können, um eine Entscheidung über Siegens Schullandschaft insgesamt zu erarbeiten. Dazu gehört die grundsätzliche Festlegung, ob man sich das volle gegliederte Schulsystem parallel zu den Gesamtschulen weiterhin leisten will oder ob nicht auch der Zweiklang von Gesamtschule und Gymnasium die meisten Nachfragen abdeckt. Jenseits der Ideologie wird dann das Praktische eine Rolle spielen: Auch in Siegen dauern Schulbauten schon viel zu lang – wie das ins Desaster führt, ist andernorts zu besichtigen.
Die letzten Worte zum Thema werden 2021 nicht gesprochen. So ein Gesamtschul-Prüfauftrag hat eben doch sein Gutes.
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