Siegen-Wittgenstein. Die Corona-Krise hat den Tourismus in Siegen-Wittgenstein fast zum Erliegen gebracht, die Zahl der Gäste brach um 90,7 Prozent ein.


Corona hat auch in Siegen-Wittgenstein den Tourismus nahe zum Erliegen gebracht. Das geht aus den Zahlen hervor, die der Landesbetrieb IT NRW jetzt vorgelegt hat. Im April haben die von der Statistik erfassten Beherbergungsbetriebe mit mehr als 10 Betten 19.443 Übernachtungen gezählt. Das sind 72 Prozent weniger als im April 2019. Die Zahl der Gäste brach sogar um 90,7 Prozent ein: von 20.952 im April 2019 auf 1946 im April 2020.

Der Lockdown schlägt sich in der Bilanz der ersten vier Monate des Jahres nieder. Die Zahl der Gäste von Januar bis April liegt mit 44.162 um 42,6 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Zahl der Übernachtungen ging um 32,8 Prozent, also knapp ein Drittel, zurück: von 253.826 auf 170.564. Gäste aus dem Ausland haben sogar 45,9 Prozent weniger übernachtet als 2019.

Der Blick auf die Kommunen in Siegen-Wittgenstein


Bad Berleburg: 5794 Gäste (-42,6 Prozent), 67.219 Übernachtungen (-26,8 Prozent). Die Zahl der Gäste aus dem Ausland hat sich auf 640 halbiert. Mit 11,6 Tagen (Vorjahr 10,3) weist die Kurstadt den längsten Durchschnittsaufenthalt aus. Die Zahl der geöffneten Betriebe ist von 27 auf 16 zurückgegangen, die Auslastung von 57,8 auf 53,4 Prozent.


Bad Laasphe: 6404 Gäste (-40,1 Prozent), 14.700 Übernachtungen (- 41,8 Prozent). Offen waren fünf von noch elf Betrieben, Auslastung 31,8 Prozent (40.3).


Burbach: 2839 Gäste (-42,5 Prozent), 17.760 Übernachtungen (-29,2 Prozent). Die durchschnittliche Verweildauer ist von 5,1 auf 6,3 Tage gestiegen – ein Hinweis darauf, dass nur noch die beruflichen oder geschäftlichen Übernachtungen, zum Beispiel in den Boarding-Houses in der ehemaligen Siegerlandkaserne, eine Rolle spielen. Die mittlere Aufenthaltsdauer aller Gäste liegt im April bei 82 Tagen – eher Wohnen auf Zeit als Tourismus. Nur vier der noch sieben Betriebe waren geöffnet, die Auslastung lag bei 37,3 Prozent. Drastisch im April: Ganze zwei Gäste aus dem Ausland waren noch da, die für insgesamt 25 Übernachtungen sorgten.


Freudenberg: 2808 Gäste (-39,7 Prozent), 4543 Übernachtungen (-43,1 Prozent). Offen waren fünf von acht Betrieben, die Auslastung betrug 17,7 Prozent (29,8). Im April kam überhaupt kein Gast aus dem Ausland.

Reha-Klinik in Hilchenbach führt zu höherer Verweildauer


Hilchenbach: 2450 Gäste (-48,6 Prozent), 25.121 Übernachtungen (-20,5 Prozent). Auch in Hilchenbach verlängert sich der Durchschnittsaufenthalt von 6,6 auf 10,3 Tage, wahrscheinlich, weil die Übernachtungen in der Reha-Klinik nun einen größeren Anteil ausmachen. Daher erklärt sich auch die extrem hohe mittlere Aufenthaltsdauer von 24 Tagen im April. Normal sind in Hilchenbach 2,8 Tage. Geöffnet waren sechs von 14 Betrieben, Auslastung fast unverändert 40,9 Prozent (40,4).


Kreuztal: 6404 Gäste (-42,6 Prozent), 3106 Übernachtungen (-23,6 Prozent). Hier haben die Zahl der Gäste (von 176 auf 203) und Übernachtungen (von 469 auf 655) aus dem Ausland sogar zugenommen. Alle fünf Betriebe sind am Netz geblieben, Auslastung 26,7 Prozent (35,3).


Netphen: 1484 Gäste (-48,2 Prozent), 3327 Übernachtungen (-48,6 Prozent). Sechs von neun Betrieben hatten geöffnet, Auslastung: 14,1 Prozent (22,2). Auch in Netphen gab es im April keinen einzigen ausländischen Gast.


Siegen: 16.738 Gäste (-43,6 Prozent), 25.681 Übernachtungen (- 42,3 Prozent). Offen waren 10 von 12 Betrieben, dei Auslastung lag bei 27,2 Prozent (40,1).


Wilnsdorf: 3417 Gäste (-50,8 Prozent), 6636 Übernachtungen (-51,8 Prozent). Vier von neun Betrieben waren offen, ihre Auslastung betrug 17,7 Prozent.

Für Erndtebrück und Neunkirchen macht der Landesbetrieb keine Abgaben. Wegen der geringen Zahl der Betriebe wären Rückschlüsse auf das einzelne Unternehmen möglich.


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