Kreuztal..
Die WestLB hat eine Rückabwicklung der beiden im Jahr 2007 mit der Stadt Kreuztal abgeschlossenen Zinsoptimierungsgeschäfte abgelehnt. Damit ist ein erster Versuch der Kommune gescheitert, sich mit dem landeseigenen Kreditinstitut außergerichtlich zu einigen.
Nun lässt die Stadt von einem Anwaltsbüro prüfen, welche rechtlichen Möglichkeiten sich noch ergeben, ohne aufwändiges Verfahren aus den defizitären Geschäften heraus zu kommen. Denn mittlerweile sind auch Erträge aus den fünf anderen Zinswetten, auf die die Stadt sich in der vorigen Wahlperiode zwischen 2004 und 2009 eingelassen hat, durch zunehmende Zahlungsverpflichtungen aufgezehrt.
Bereits im nächsten Quartal droht Kreuztal eine sechsstellige „Minuszahlung“. Das ist dem hohen Kurs des Schweizer Franken geschuldet. Denn Kreuztal hat ein Schuldenpaket in Höhe von sechs Millionen Euro in die Nachbarwährung umwandeln lassen, um von günstigeren Kreditzinsen zu profitieren.
Wechselkurs hat sich
ungünstig entwickelt
Doch damals war der Wechselkurs zwischen Franken und Euro deutlich günstiger; mittlerweile trennen beide Währungen nur noch wenige Prozentpunkte.
Im zweiten Swap-Geschäft ging es um die langfristigen Zinsentwicklungen: Allerdings waren vor vier Jahren die Zinsen deutlich höher als seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008. Je niedriger sie liegen, desto teurer wird es bei diesem „Swap Reverse“ für die Stadt.
Die anderen, ebenfalls auf Vermittlung der WestLB abgeschlossenen fünf Geschäfte sind klassische Zinssicherungsgeschäfte, die bislang laut Stadtkämmerer Michael Kass keine Verluste eingefahren haben. Eines davon ist ein Fixgeschäft, dessen Entwicklung bislang zu Gunsten der Stadt verlaufen ist und kontinuierliche Zahlungen einbringt.
Aktuelle Zahlen
gibt es im Herbst
Laut Kass sind die Erlöse nicht hoch genug, um die „Negativzahlungen“ auszugleichen. Die aktuellsten Zahlen aus den Zinsgeschäften wird die Verwaltung nach der parlamentarischen Sommerpause im Halbjahresbericht zur Haushaltsentwicklung präsentieren. Dies gab der Kämmerer dem SPD-Stadtverordneten Bernd Meichelböck zur Antwort, als er in der Fragestunde des Rates nach dem Stand der Geschäfte fragte.