Siegen..
Die Zeiten gefährlicher Bergbauhinterlassenschaften unter dem Rosterberg sind vorbei. Nach rund fünf Jahren stehen die Sicherungsarbeiten vor dem Abschluss, wie die Bezirksregierung gestern mitteilte.
Allerdings werden die Bergleute nicht abziehen – noch nicht. „In den kommenden vier bis fünf Monaten werden noch obertägige Bohrungen stattfinden“, erläuterte Peter Hogrebe, Dezernent für Altbergbau in Arnsberg. Sie dienen zur Sicherung von Bereichen zwischen Oberfläche und Stollen.
12 Millionen Euro investierte das Land in die Sicherung des durchlöcherten Bergs.
Geld, das sprichwörtlich gut angelegt ist. Sechs Gruben mit insgesamt 150 Kilometern Länge schlängeln sich durch den Rosterberg – so viel ist jedenfalls dokumentiert. Und dort begannen für die Fachleute auch die Probleme. „Karten gibt es zwar, auf denen ist aber nicht alles eingezeichnet“, so Hogrebe weiter. Er und seine Kollegen mussten selbst hinein in den Berg und nachsehen, wo brüchiges Material eventuell für einen Tagesbruch sorgen könnte. Zum Beispiel in der Grube Philippshoffnung und dem Feldberger Erbstollen.
Dieser lockere Abraum wurde aus den alten Erzabbaustätten geholt und durch Beton ersetzt. Arbeiter pumpten 4000 Kubikmeter davon in den Berg. Das entspricht der Menge Wasser, die in 16 000 Badewannen passt.
Im Vergleich zur Grube Hohe Grete klingt das wenig beeindruckend, sagte Peter Hogrebe. 14 000 Kubikmeter wurden dort verarbeitet. Der Tagesbruch über Hohe Grete ist deutschlandweit als das Siegener Loch bekannt geworden. Im Februar 2004 riss in der Gläserstraße die Erde auf. Häuser drohten abzurutschen, wurden schwer beschädigt. Bewohner mussten die Gebäude verlassen, wurden umquartiert. Das war der Beginn der umfangreichen Sicherungsarbeiten auf dem Rosterberg. Der Unterschied von Hohe Grete zu Philippshoffnung und Feldberger Erbestollen: Durch die Erkundungen von unten in den beiden letzteren konnten Arbeiter und Ingenieure den Baustoff gezielter einsetzen.