Siegen.. Das Projekt „DIAS.komm“ führt Menschen mit schwierigen Voraussetzungen an den Arbeitsmarkt heran. Kerngebiete: Fischbacherberg und Heidenberg.


Das Projekt „DIAS.komm“ soll Menschen mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu festen Jobs verhelfen. DIAS.komm steht für „Digitale Inklusion und Arbeit in Siegen – kommen sie vorbei“. Die Stadt arbeitet dabei an den Standorten Fischbacherberg und Heidenberg mit der Diakonie in Südwestfalen gGmbH/Soziale Dienste und der Gemeinnützigen Qualifizierungs- und Weiterbildungsgesellschaft des Heimatvereins Achenbach gGmbh zusammen. Für die Jahre 2019 bis 2022 gibt es dafür insgesamt rund 1,3 Millionen Euro Fördermittel des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesinnenministeriums (BMI).

Ziele

Die Bereiche Fischbacherberg und Heidenberg/Achenbach wurden in der städtischen Berichterstattung „Sozialmonitoring mit dem Schwerpunkt Armut und Armutsgefährdung in Siegen“ im Mai 2017 herausgestellt, wie einer Vorlage zur Sozialausschusssitzung am Mittwoch, 9.  Januar, zu entnehmen ist. In beiden Quartieren gebe es – für Siegener Verhältnisse – „sehr hohe Quoten an Arbeitslosen, SGB II-Empfangenden, Alleinerziehenden, kinderreichen Familien und Menschen mit Migrationshintergrund.“ Damit seien dort „auffallend viele Menschen einem erhöhten Armutsrisiko infolge diverser Risikolagen ausgesetzt.“ Je nach persönlichem Hintergrund und Lebensumständen steigt nämlich tendenziell die Gefahr, den Anschluss an die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt – und damit die Chance auf einen Job – zu verlieren. Dies gilt gerade auch im Hinblick auf die tiefgreifenden Veränderungen im Zuge der Digitalisierung. DIAS.komm soll durch maßgeschneiderte Vor-Ort-Lösungen helfen. Mindestens 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind über die vierjährige Projektzeit angestrebt. Diese können grundsätzlich aus dem gesamten Stadtgebiet kommen. Allerdings müssen mindestens 51 Prozent aus den beiden Fördergebieten stammen. Voraussetzung ist in jedem Fall ein Mindestalter von 28 Jahren – für jüngere Leute gibt es dafür andere Angebote.

Inhalte

Es wird zwei DIAS.komm-Standorte geben. Am Fischbacherberg soll eine Beratungs- und Begegnungsstätte eingerichtet werden, die „digitale Qualifizierungen, Intensivcoaching und niedrigschwellige Aktivierungs- und Beschäftigungsangebote“ ermöglicht, wie die Verwaltung in der Vorlage darlegt. Am Standort Heidenberg „werden berufliche Qualifizierungen in den Bereichen Verkauf und Gastronomie durchgeführt“. Außerdem sollen „Kooperationen mit Arbeitgebern im Quartier den Zugang zu Praktika und Arbeitsstellen regeln“. Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen „aufeinander aufbauende Bausteine beider Anbieter nutzen können, um schrittweise an den Arbeitsmarkt herangeführt zu werden“. Die Gesamtleitung beider Teilprojekte übernimmt auf Grundlage einer internen Abstimmung die Diakonie in Südwestfalen gGmbH/Soziale Dienste.

Vorläufer

Ende 2018 lief das im April 2015 gestartete Projekt „Arbeco“ (Arbeit, Beratung, Coaching) aus, das Stadt und Diakonie am Fischbacherberg sowie im Ergänzungsgebiet Heidenberg umgesetzt haben. Schon dies geschah, wie nun bei DIAS.komm, innerhalb des ESF-Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier“ (BIWAQ). 215 Menschen nahmen laut Projektbilanz Arbeco-Angebote in Anspruch, 46 wurden in sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten vermittelt (wir berichteten). Die Bewilligung für eine weitere Förderrunde erhielten Stadt, Diakonie und Heimatverein Achenbach übrigens nicht auf Anhieb, sondern erst, nachdem zusätzliche ESF-Mittel zur Verfügung gestellt wurden. Der Zuwendungsbescheid wurde Ende November ausgestellt.

Finanzierung

Die rund 1,3 Millionen Euro Förderung setzen sich aus etwa 730.000 Euro ESF- und 584.000 Euro Bundesmitteln zusammen. Hinzu kommt ein städtischer Eigenanteil in Höhe von etwas mehr als 146.000 Euro, der laut Vorlage aber im Wesentlichen durch Personalbereitstellung erbracht wird.

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