Siegen.. Es gibt zwar noch keine Zahlen, dennoch richtet das Studentenwerk Siegen ab kommendem Montag die ersten Notunterkünfte für Neuzugänge her. Ab dem 3. September sollen sie belegt werden. Vor allem ausländische Studierende kommen dann im Wohnheim Im Tiergarten 15 unter, bis sie einen festen Wohnsitz haben. Derzeit laufen für sie aber noch die Zulassungsverfahren und die Anträge für Visa.
„Erfahrungsgemäß kommen wir mit diesen 30 Plätzen gut klar“, sagt Burkhard Lutz, Abteilungsleiter für Wohnen beim Studentenwerk. Die Studierenden werden im Fitness-Raum der Anlage schlafen, haben ihre eigenen sanitären Einrichtungen und ihre eigene Gemeinschaftsküche. Ein Konzept, das sich im vergangenen Jahr bereits bewährt hat. Derzeit warten insgesamt 300 Bewerber auf einen kostengünstigen Wohnheimplatz ab September oder Oktober in Siegen, hinzu kommen noch etwa 100 ausländische Studierende, die aber wegen der laufenden Zulassungsverfahren noch keinen Antrag stellen konnten.
Asta steht in Startlöchern
Auch der Asta steht bereits in den Startlöchern, um weitere Studierende ohne Schlafplatz aufzufangen. „Derzeit liegen die Pläne aber auf Eis“, sagt Julian Hopmann, Referatsleiter für akademische Belange. Erst wenn die Anmeldezahlen bekannt gegeben werden – und Hopmann schätzt, dass sie Ende nächster Woche grob feststehen – wird die studentische Vertretung aktiv. „Wir warten nun händeringend auf die weiteren Pläne.“ Vorbereitet sei man jedenfalls: Zur Stadt habe man guten und regelmäßigen Kontakt. Die Verwaltung habe bereits mehrere Hallen in Aussicht gestellt. Im schlimmsten Fall müssten Schulen einige Wochen lang auf Sportunterricht verzichten.
„Bislang mussten wir diese Möglichkeit noch nicht nutzen“, sagt Hopmann. Studierende ohne Wohnung konnten immer über private Kontakte und die „Mitschlafzentrale“ vorläufig auf Sofas untergebracht werden.
Notschlafplatz für 50 Studenten nötig
Julian Hopmann geht aber zum Wintersemester von einer viel höheren Gesamtzahl aus. Der doppelte Abiturjahrgang soll zwar erst nächstes Jahr kommen, aber die Lehramtsstudiengänge wurden nun auf Bachelor und Master umgestellt. Während die Studenten bislang nur zum Sommersemester starten konnten, können sie jetzt auch im Winter beginnen. Hopmann rechnet damit, dass mindestens 50 Personen einen Notschlafplatz brauchen werden, die Obergrenze sei aber bedingt durch die Neuerungen nicht abzusehen. Es kämen erfahrungsgemäß auch immer einige Studierende hinzu, die lieber für einige Wochen in ein Notquartier gehen, statt eine Wohnung weit weg vom Campus, etwa in Hilchenbach, zu nehmen.