Weidenau.. Zeitplan für Lösung des Weidenauer Problems liegt nun vor. Nicht die einzige Fehlplanung der „Modernisierungsoffensive“


Ende 2020 könnte der neue Personenaufzug am Weidenauer Bahnhof in Betrieb gehen. Diesen Zeitplan legt der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) seiner Verbandsversammlung am 12. April in Unna vor; am Montag, 9, April, berät darüber der Zweckverband Personennahverkehr (ZWS) ab 18 Uhr im Siegener Kreishaus. Der NWL weist darauf hin, dass es sich um eine „Best-Case“-Planung handele.

Die Kosten von 1,34 Millionen Euro sollen über die Investitionsfördermittel des Bundes aufgebracht werden; die Bahn hat das Vorhaben in ihrem Programm „Poor Dogs“ („Arme Hunde“) mit insgesamt acht Aufzugsanlagen in ganz NRW platziert, die sich als unbrauchbar herausgestellt haben. Gebaut wurden sie im Rahmen der Bahnhofs-„Modernisierungsoffensive“ 2004. Die dabei verwendeten Mittel waren für 25 Jahre, also bis 2029, gebunden; inzwischen wurde diese Frist auf zehn Jahre verkürzt, sodass Fördermittel nicht mehr zurückzuerstatten sind.

Nur mit Personal nutzbar


.Die beiden Aufzüge können nur mit Bedienpersonal genutzt werden. „Ein selbstbestimmtes Reisen aller mobilitätseingeschränkten Personen ist in Siegen-Weidenau derzeit nicht möglich“, lautet der Befund in der NWL-Vorlage. Inzwischen hat der NWL den Betreiber der DB-Agentur am Bahnhof unter Vertrag genommen, deren Mitarbeiter nun den Aufzug bedienen. Außerhalb der Öffnungszeiten müssen sich Reisende, die den Aufzug nutzen wollen, aber weiterhin beim DB-Bahnhofsmanagement in Siegen anmelden.

Der Neubauplan soll bis Mitte 2019 ausgearbeitet sein; für die Genehmigung durch das Eisenbahnbundesamt wird mit einer Bearbeitungsdauer von neun bis zwölf Monaten gerechnet. „Nochmals diskutieren“ wolle die Bahn allerdings über die Aufteilung der Planungskosten, heißt es in der Vorlage.

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