Siegen. Die Siegener Schulen, die Verkehrsbetriebe und die Sport- und Bäderabteilung ermöglichen mit einem Kraftakt Schulschwimmen in der Coronakrise


Bis auf wenige Ausnahmen kann der Schwimmunterricht für die Schülerinnen und Schüler aller Schulen in
Siegen
trotz
Lockdown
s stattfinden. Knapp 50 Schulen richten in den drei
Siegen
er Hallenbädern üblicherweise ihr Schulschwimmen aus – auch derzeit. Lediglich einige auswärtige Schulen müssen derzeit noch verzichten, so die zuständige Sport- und Bäderabteilung der
Siegen
er Stadtverwaltung. Um das möglich zu machen, war ein gemeinsamer Kraftakt verschiedener Abteilungen im Rathaus und insbesondere seitens der Schulen notwendig.


Das Schulschwimmen ist vor dem Hintergrund der
Corona
-Beschränkungen für den aktuellen Lockdown komplett neu strukturiert und organisatorisch reguliert worden. Für den regulären Besucherverkehr sind die Hallenbäder noch bis mindestens Ende November geschlossen – dies gilt allerdings nicht für das Schwimmen im Rahmen des Sportunterrichts.

Immer nur eine Klasse pro Bad in Siegen


Die Zeiten für die Schulen wurden so gelegt, dass in weiten Teilen auf die übliche Doppel- oder Mehrfachbelegung verzichtet wurde. Lediglich in den Fällen, in denen eine Doppelbelegung organisatorisch vertretbar ist, wird diese weiter durchgeführt. „Die Durchführung des Schwimmunterrichts ist möglich, weil die
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er Schulen in einem organisatorischen Kraftakt die Umorganisation mitgetragen haben und durch diverse Absprachen und gegenseitige Rücksichtnahme Begegnungsverkehr vermieden wird“, sagt Maren Königsberg, stellvertretende Leiterin der Sport- und Bäderabteilung.

Für die Abteilung war die organisatorische Umstellung weniger aufwändig: Die Bäder werden in solchen Fällen nicht ganz geschlossen, weil die chemischen oder Heizungssysteme nicht komplett heruntergefahren werden, Wartung und Reinigung etwa sind nach wie vor zu erledigen. „Es war früh klar, dass der Betrieb für Schulen oder Prüfungen weitergehen kann“, sagt Martin Wagner, Leiter der Sportabteilung. Normalerweise werden bis zu vier Klassen gleichzeitig in einem Hallenbad unterrichtet – nun musste es organisiert werden, dass immer nur eine Klasse pro Bad anwesend ist. Das bedeutet eine Ausweitung der Stunden, in denen Schulschwimmen stattfindet, die Unterrichtszeiten wurden deutlich gestreckt.

Andererseits wurde es dadurch möglich, dass keine Einbahnstraßenregelungen oder sonstige Abstandsmaßnahmen baulicher Art in den Bädern getroffen werden mussten. Die Schulen haben ihre Stundenpläne angepasst – jede Schule im Stadtgebiet hat üblicherweise ihre Zeiten, zu denen Schwimmunterricht stattfindet, das alles musste entzerrt werden. Auch mit Auswirkungen auf die sonstigen Schulfächer. Wo beispielsweise die Klassen 3a, 3b und 3c bisher gleichzeitig im Hallenbad waren, sind sie das nun nacheinander.

Schulschwimmen in Siegen fördert Gesundheit und Integration

Aber auch zwischen den einzelnen Schulen – fast 50 – bestand enormer Abstimmungsbedarf. Denn es galt insbesondere auch „Begegnungsverkehr“ in den Umkleiden zu vermeiden, wenn die eine Klasse fertig ist und die nächste bereits eintrifft. „Gerade die Lehrer haben da sehr viel Engagement gezeigt“, lobt Abteilungsleiter Wagner. Die Grundschulen sind in aller Regel bis mittags durch, bei den weiterführenden – etwa den Gesamtschulen, ziehen sich die Unterrichtszeiten bis in den Nachmittag.


Viel Aufwand, um den
Siegen
er Kindern Schwimmen beizubringen. „Aber es hat sich gelohnt“, findet Martin Wagner. „Es ist unsere Aufgabe, den Schulen Schwimmunterricht zu ermöglichen, das ist Teil unserer Daseinsvorsorge.“ Das Schulschwimmen leiste einen Beitrag zur Gesundheit, zur Integration und zur Einübung sportlichen Verhaltens der Kinder. „Für mich rechnet sich der Bäderbetrieb mit jedem Kind, das Schwimmen lernt“, sagt Dezernent Arne Fries als zuständiger Beigeordneter der Stadt
Siegen
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