Siegen-Wittgenstein.

Die Umsetzung der Maßnahmen aus der Digitalisierungsstrategie des Kreises verläuft weitgehend planmäßig. Das macht Landrat Andreas Müller in einem Zwischenbericht deutlich.iframe newsletter wp siegerland anmeldemaske

Die Strategie

Ziel ist es, eine höhere Dienstleistungsqualität zu erreichen, schnellere Verwaltungsprozesse zu ermöglichen und die Attraktivität der Arbeitsbedingungen innerhalb der Kreisverwaltung zu erhöhen. Dazu wurden Maßnahmen in sechs Handlungsfeldern erarbeitet: „Digitales Fundament“, „Digitaler Zugang zu Verwaltungsleistungen“, „Digitaler Arbeitgeber“, „Digitale Kompetenzen“, „Information, Transparenz und Nachhaltigkeit“ sowie „Innovation und Impulsgeber“.

Der Bürgerservice

Etwas früher als geplant hat die Kreisverwaltung das Serviceportal SiWi-Online freigeschaltet. Seit dem 17. März können unter portal.siegen-wittgenstein.de gebündelt Online-Dienstleistungen des Kreises und Links zu Online-Angeboten weiterer Behörden aufgerufen werden, etwa BAFöG, Elster (Finanzamt), Familienkasse, Führungszeugnisse, Heimfinder NRW, Internetwache Polizei, Schwerbehindertenrecht oder Großraum- und Schwertransporte. Außerdem gibt es für „iKfz“ einen Link auf die Online-Zulassungsbehörde. Aktuell stehen zehn Online-Assistenten, davon zwei mit E-Payment, und 36 externe Links zur Verfügung.

Acht Online-Assistenten können ohne Anmeldung im Serviceportal genutzt werden. Für Online-Assistenten mit Bezahl-Funktion ist eine Anmeldung über das Servicekonto NRW erforderlich: Bei hohem Vertrauensniveau mit der Online-Ausweisfunktion (eID), bei normalem Vertrauensniveau mit Benutzername und Passwort. Das reicht im Moment aber für alle angebotenen Dienstleistungen aus. E-Payment ist mit PayPal, paydirekt und giropay möglich.

111 Nutzer haben sich bisher mit dem Servicekonto NRW im Portal registriert, insgesamt wurden 655 Online-Formulare eingereicht. Dabei waren das Blühflächenprogramm des Kreises, der Anamnesebogen für Erwachsene und die Aktualisierung von Kfz-Halterdaten besonders häufig genutzte Services.

„Insgesamt sprechen wir pro Service noch von Nutzerzahlen im unteren zweistelligen Bereich“, bilanziert der Landrat. Die Entwicklung stehe noch ganz am Anfang. Zu Beginn seien es täglich zwischen 100 und 300 Besucher gewesen, aktuell zehn bis 40. Neben grundsätzlichem Interesse könne das an den Anmeldeformularen für freiwillige Unterstützung im Rahmen der Corona-Aktion #siwihilft und für das Behelfskrankenhaus in Kredenbach liegen.

Der direkte Kontakt und der Besuch beim Amt werde auf absehbare Zeit noch der Normalfall bleiben – gleichwohl liege in den Online-Dienstleistungen eine große Chance: Man muss nirgendwo hin fahren und sich nicht anstellen – das spart Zeit und minimiert in jeder Grippe-Saison das Ansteckungsrisiko.

Die Verwaltungsoptimierung

Für das Kreistagsinformationssystem wurde ein digitaler Workflow etabliert.

Immer mehr Ämter nutzen digitale E-Akten. Im Amt für Bauen und Wohnen sind die Bauakten der drei Wittgensteiner Kommunen bereits vollständig digitalisiert, gleiches gilt für Wilnsdorf. Für Burbach, Neunkirchen und Hilchenbach läuft das Einscannen des Alt-Aktenbestandes derzeit noch. Die Bauanträge aus dem Bereich der Gemeinde Wilnsdorf werden mit den beteiligten Behörden bereits vollständig im digitalen Workflow bearbeitet. Die elektronische Akte soll flächendeckend umgesetzt werden.

Für Telearbeit im Homeoffice wurde eine neue Dienstvereinbarung mit dem Personalrat geschlossen. Um von zuhause oder auch von unterwegs auf Fachverfahren der Kreisverwaltung zurückgreifen zu können, wurden aktuell 230 VPN-Zugänge für das sogenannte „Mobile Government“ eingerichtet.

Die Einführung des digitalen Rechnungsworkflow und des digitalen Belegworkflow befindet sich im Testbetrieb. Für die Online-Terminvergabe wurde eine Software ausgewählt.

Beim Kita-Portal kommt es immer noch zu Verzögerungen durch den Softwarehersteller.

Darüber hinaus nimmt der Kreis am Open-Data-Projekt der S-IT im Rahmen des Regionale-Projektes „Datendrehscheibe Südwestfalen“ teil, treibt den Ausbau des Breitband- und des schnellen Mobilfunknetzes voran und stärkt die „Gemeinsame Initiative Digitalisierung“ mit den Kommunen im Kreisgebiet und der Universität Siegen.


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